Studie:
Bürger 2.0 trifft auf Verwaltung 1.0


[5.3.2014] Wie sich die Interaktion zwischen Bürgern und Verwaltung im digitalen Zeitalter verändert und welche Auswirkungen das auf die Gestaltung von E-Government-Angeboten hat, hat eine aktuelle Studie untersucht.

Die öffentliche Verwaltung sollte sich mit ihrem Internet-Angebot stärker auf „informierte Onliner“ einstellen. Dabei darf sie jedoch schwächer informierte und weniger webaffine Bürger nicht aus dem Blick verlieren. Informationen zu Verwaltungsthemen im Internet und E-Government-Angebote sollten deshalb noch stärker an den Bedürfnissen und Voraussetzungen der Nutzer ausgerichtet werden. Das sind Ergebnisse der Studie „Informierter Bürger trifft zuständigkeitsorientierte Verwaltung“, welche die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer und das Potsdam eGovernment Center (IfG.CC) durchgeführt haben. Wie das Forschungsinstitut ISPRAT meldet, schließt die Studie eine Lücke in der Verwaltungsforschung: Untersucht wurde, ob sich die Interaktion von Bürgern und Verwaltung im digitalen Zeitalter verändert und inwieweit deshalb das Online-Angebot der Behörden umgestaltet werden sollte.
Als informierter Bürger galt dabei, wer sich vor einem Verwaltungstermin über sein Anliegen informiert und sein Wissen sachgerecht einbringt – das sind insbesondere Personen, die das Internet intensiv nutzen. Die Studie zeigte auch, dass die Bürger mit den im Internet gefundenen Informationen sehr unterschiedlich umgehen und zum Teil Schwierigkeiten bestehen, diese einzuordnen, zu bewerten und auf die eigene Situation zu beziehen. Beim Ausbau von E-Government bestehe daher Handlungsbedarf für beide Gruppen, so das Fazit der Forscher. So sollten einerseits IT-basierte Informationssysteme und elektronische Angebote bürgerfreundlich ausgebaut werden und die Verwaltungen auf organisatorischer Ebene verstärkt in Netzwerken mit anderen Behörden arbeiten. Notwendig ist zudem der Ausbau von Wissensmanagement-Systemen, um mit informierten Bürgern Schritt zu halten und für diese auskunftsfähig zu bleiben. Andererseits müssen schwach informierte Bürger von der Verwaltung gezielt mit Informationen unterstützt werden, um die digitale Kluft nicht zu vergrößern. Die komplette Studie wird in Kürze als Speyerer Arbeitsheft veröffentlicht. (bs)

http://www.uni-speyer.de
http://isprat.net
Das Management Summary der Studie zum Download (Deep Link)

Stichwörter: Panorama, Studie, ISPRAT, Wissensmanagement, Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer, IfG.CC



Druckversion    PDF     Link mailen


 Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Panorama
Vitako: Positionspapier zum AI Act
[13.9.2024] Über das Potenzial von Künstlicher Intelligenz in der Verwaltung diskutierten Vertreter aus Politik und Verwaltung auf dem Vitako Herbstempfang. Darüber hinaus stellte Vitako sein Positionspapier zur nationalen Implementierung des AI Acts vor. mehr...
Das Panel des Vitako-Herbstempfangs im Haus der Bundespressekonferenz.
Wettbewerb: Digitale Angebote für Ältere gesucht
[11.9.2024] DigitalPakt Alter unterstützt Ältere darin, eigene digitale Kompetenzen auf- und auszubauen und hilft bürgerschaftlich Engagierten, ihr Digitalwissen weiterzugeben. Nun sucht die Initiative in einem Wettbewerb die zehn besten kommunalen Projekte zum Thema digitale Teilhabe für Ältere. mehr...
In Kommunen gibt es vielfältige Projekte, um die digitale Kompetenz älterer Menschen zu stärken. Der DigitalPakt Alter will deren Sichtbarkeit mit einem Wettbewerb steigern.
Diez: Systematisches Prozessmanagement
[10.9.2024] Den vielfältigen Herausforderungen der Verwaltungsmodernisierung begegnet die Verbandsgemeinde Diez mit einem systematischen Prozessmanagement. Dabei setzt die Kommune auf den verwaltungsübergreifenden Austausch im Prozessnetzwerk PICTURE improve. mehr...
Durch den Austausch mit anderen Kommunen im Netzwerk PICTURE improve können bei der Prozessmodellierung erhebliche Zeiteinsparungen realisiert werden.
Münster: KI für flotteren Busverkehr
[30.8.2024] Die Stadt Münster und RWTH Aachen starten in Münster ein Pilotprojekt an einem wichtigen Zubringer zur Innenstadt. Kameras und eine smarte KI an Ampelanlagen können die Grünphase für sich nähernde Linienbusse verlängern, reagieren aber auch auf andere Verkehrsteilnehmer. mehr...
Die Stadt Münster testet, ob sich der Busverkehr mittels KI beschleunigen lässt.
ZenDiS: SaaS-Angebot für openDesk
[30.8.2024] Die open-source-basierte Office-Suite für die öffentliche Verwaltung, openDesk, ist bisher nur für den Eigenbetrieb ohne Service und Support zu haben. Das ändert sich nun: Das ZenDiS hat dem IT-Dienstleister B1 Systems den Zuschlag für eine Enterprise Edition erteilt, dazu gehört auch ein SaaS-Angebot. mehr...
Weitere FirmennewsAnzeige

SAP S/4HANA: Klare Sicht im Rechnungswesen
[10.9.2024] Die Bremer Stadtreinigung AöR arbeitet seit Anfang 2022 auf einem SAP S/4HANA-System und realisierte im Anschluss an dieses Migrations- projekt den Umstieg auf die elektronische Rechnungseingangsverarbeitung mit der xSuite. mehr...

SCCON vernetzt Politik, Verwaltung und Digitalwirtschaft: Drei Tage Fokus auf die Digitalisierung des öffentlichen Sektors auf der Smart Country Convention Berlin
[1.9.2024] Bürokratiebändiger, Digitalisierungsfans und Smart City Enthusiasten – sie alle kommen vom 15. – 17. Oktober 2024 auf der Smart Country Convention in Berlin zusammen. Ob Leitlinien für den Einsatz von KI in der Verwaltung, digitaler Zwilling in der Smart City oder personalisierte Verwaltung auf dem Smartphone – es gibt bereits heute zahlreiche innovative Lösungen für die Digitalisierung von Städten, Gemeinden und Behören. Spitzenvertreterinnen und -vertreter aus Verwaltung, Politik und Wissenschaft, Pioniere der Digitalwirtschaft, Hidden Champions und lokale Branchenköpfe zeigen auf der Smart Country Convention 2024, wie wir die Herausforderungen der Digitalisierung gemeinsam bewältigen können. mehr...

Dokumentenmanagement: Zukunftsweisende Rechnungsbearbeitung mit SAP
[21.8.2024] Rechnungen treffen in Unternehmen in allen Formaten und auf unterschiedlichen Wegen ein: im Papierformat, per E-Mail als PDF oder bereits als E-Rechnung im XML-Format. Letzteres Format ist im Public Sector schon gesetzt, im B2B wird es nun zum 1.1.2025 verpflichtend. Für die Rechnungsverarbeitung in SAP gibt es bereits erprobte Lösungen am Markt. Wichtig ist, dass diese auch mit der neuen Produktgeneration S/4HANA in ihren verschiedenen Ausprägungen funktionieren. mehr...
Suchen...

 Anzeige

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich Panorama:
AIDA ORGA GmbH
75391 Gechingen
AIDA ORGA GmbH
Telecomputer GmbH
10829 Berlin
Telecomputer GmbH
JCC Software GmbH
48149 Münster
JCC Software GmbH
Aktuelle Meldungen