[8.11.2021] Das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen bietet jetzt den digitalen Bauantrag an. Damit sorgt das in Ministerienkooperation entwickelte Verfahren bereits an elf Landratsämtern für mehr Bürgerfreundlichkeit und weniger Bürokratie. Ein bayernweiter Einsatz ist bis Ende 2022 geplant.
Am Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen können Bauanträge seit 1. November 2021 auch digital eingereicht werden. Das Landratsamt bietet damit den vom Bayerischen Bauministerium in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Digitalministerium entwickelten digitalen Bauantrag an, der im März an ausgewählten Landratsämtern in Bayern angelaufen ist und dort bis Ende 2022 flächendeckend eingesetzt werden soll (
wir berichteten). Dies berichtet das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr.
Die Vorteile des digitalen Bauantrags erläutert Bayerns Bauministerin Kerstin Schreyer: „Dank des digitalen Verfahrens können Bauanträge nun viel einfacher gestellt werden. Die Planer sparen sich das mehrfache Ausdrucken der Pläne und können den Antrag gleich digital übersenden. An zehn Landratsämtern in Bayern ist das Verfahren schon sehr gut angelaufen. Ich freue mich, dass nun auch das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen dazukommt.“
Wie das Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr weiter mitteilt, ist der digitale Bauantrag zum 1. März 2021 an den Unteren Bauaufsichtsbehörden der Landratsämter Ebersberg, Hof, Kronach, Neustadt an der Waldnaab und Traunstein gestartet. Seit 1. August bieten auch die Landratsämter Augsburg, Pfaffenhofen an der Ilm und Straubing-Bogen, seit 1. September das Landratsamt Cham und seit 1. Oktober das Landratsamt Main-Spessart den digitalen Bauantrag an. Insgesamt seien seit März schon mehr als 700 digitale Anträge eingereicht worden.
Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach betont: „Der digitale Bauantrag nimmt Fahrt auf. Es ist großartig, dass nun mit dem Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen eine weitere Untere Bauaufsichtsbehörde diesen zeitgemäßen digitalen Bürgerservice anbietet. Damit bauen wir Barrieren für die Antragsteller ab und modernisieren die Bearbeitung der Anträge. Das ist fortschrittlicher Dienst am Kunden. Ich freue mich schon, wenn weitere Landratsämter und Städte folgen und hoffentlich schon bald die Beantragung dieser äußerst wichtigen Leistung in ganz Bayern möglich ist.“
Keine Digitalisierung um der Digitalisierung willen
Josef Niedermaier, Landrat im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, sieht noch einen weiteren Vorteil: „Wenn Bauanträge nun digital gestellt werden können, dann ist das ein riesiger Impuls für unsere gesamte Verwaltungstätigkeit. Denn Bauanträge gehören zu den umfangreichsten Verfahren, mit denen unsere Bürgerinnen und Bürger sich an uns wenden. Für unser Kreisbauamt bedeutet der digitale Bauantrag nicht nur, neue Soft- und Hardware einzusetzen, sondern auch Abläufe und Prozesse neu aufzustellen. Hier ist auch noch der Bundes- und Landesgesetzgeber gefordert, die notwendigen Rahmenbedingungen dauerhaft zu implementieren. Gemeinsames Ziel ist und muss auch weiterhin sein, die Digitalisierung nicht nur um der Digitalisierung willen voranzubringen, sondern die Qualität und Quantität zu verbessern.“
Auch zur technischen Umsetzung des digitalen Bauantrags äußert sich das Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr: Sie erfolge in enger Zusammenarbeit mit dem IT-Dienstleistungszentrum des Freistaats Bayern. Intelligente elektronische Formulare, so genannte „Online-Assistenten“, helfen den Nutzern beim Ausfüllen. Je nach Angabe können weitere Eingabefelder und ganze Seiten ein- und ausgeblendet werden. Auf einzureichende Bauvorlagen werde ausdrücklich hingewiesen, was die Bauanträge vollständiger mache und die Bearbeitungszeiten reduziere. Zudem ermögliche es der digitale Bauantrag dem Planer, seine ohnehin in einer Software-Anwendung entworfene Planung ohne Datenverluste einzureichen.
(aö)
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