[19.4.2022] Sachsen-Anhalts CIO Bernd Schlömer hat einen Bericht über seine Tätigkeiten und Vorhaben vorgelegt. Das Land, das über ein eigenes Digitalministerium verfügt, will künftig auch auf die ressortübergreifende Zusammenarbeit setzen, um die Verwaltungsdigitalisierung voranzubringen.
In Sachsen-Anhalt hat das Ministerium für Infrastruktur und Digitales (MID) dem Kabinett den ersten Bericht von Landes-CIO Bernd Schlömer vorgelegt. Der Bericht stelle die Eröffnungsbilanz Schlömers über seine inhaltlichen Schwerpunkte und Tätigkeiten bis zum 31. Dezember 2021 dar. Schlömer hatte sein Amt im Oktober 2021 angetreten (
wir berichteten). Digitalministerin Lydia Hüskens habe sich nach der Sitzung optimistisch gezeigt, dass in gemeinsamer Arbeit mit anderen Ressorts ein Digitalisierungsschub für Sachsen-Anhalt möglich sei, heißt es aus der Staatskanzlei. Ihr Ministerium lege seinen Schwerpunkt auf die Modernisierung der Verwaltung. Es gelte „Verwaltung neu zu denken“, so die Ministerin, da die Organisation des Arbeitens mit zunehmender Vernetzung aller Lebens- und Arbeitsbereiche durch Informations- und Kommunikationstechnologie eine zentrale Bedeutung erhalte. Neue Formen der Zusammenarbeit in einer modernen Verwaltung sollten pilothaft erprobt werden, betonte Hüskens. Die Bündelung unterschiedlicher Digitalisierungsfelder in einem Ressort biete nach den Worten von Sachsen-Anhalts CIO die Chance, im Sinne des Koalitionsvertrages eine modern aufgestellte und digital agierende Verwaltung zu formen. An vielerlei Stellen sei Sachsen-Anhalt zuletzt schon gut vorangekommen, in anderen Bereichen gebe es noch „viel Luft nach oben“, sagte Schlömer – etwa bei der OZG-Umsetzung.
Zusammenarbeit verschiedener Ressorts
Um die Kommunen bei der Verwaltungsdigitalisierung insgesamt zu begleiten und zu beraten, sollte eine Schnittstelle zwischen Land und Kommunen bei der OZG-Umsetzung institutionalisiert werden. Schlömer setzt bei der Steuerung und Strategieentwicklung auf die Kooperation mit den anderen Ministerien in einem von Lydia Hüskens geleiteten Digitalisierungsboard. In dem Gremium sind die Chief Digital Officer (CDO) der Ressorts vertreten. Neben der interministeriellen Zusammenarbeit sei Schlömer aber auch der Austausch mit Kommunen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft wichtig. Auch hier plant er neue Austauschformate wie den Digitalrat oder den strategischen Wirtschaftsdialog.
Als zentrale Herausforderungen der kommenden Jahre nannte Schlömer beispielhaft den Ausbau digitaler Infrastrukturen per Glasfaser und 5G, das Landesdatennetz ITN-XT und das Projekt Schulen ans Netz (
wir berichteten), die Einführung standardisierter Arbeitsplätze für die gesamte Landesverwaltung und die OZG-Umsetzung. Der Ausbau der digitalen Infrastrukturen soll künftig mittels einer eigenen Online-Informationsplattform dargestellt werden. Die neu geschaffene Plattform Digitale Infrastrukturen Sachsen-Anhalt liefert Informationen in Form von Themenkarten zur Verfügbarkeit von Mobilfunk und Festnetz im Land.
(sib)
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