[24.1.2023] In Berlin soll die Digitalisierung der Schulen weiter vorangetrieben werden. Das erklären die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey und Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse. Verschiedene Projekte, von zentral verwalteter IT bis hin zu Lern- und Verwaltungsportalen, wurden bereits umgesetzt.
Berliner Schulen und Lehrkräfte werden durch digitale Systeme zunehmend entlastet, um sich gezielter auf die pädagogische Arbeit und die Unterrichtsentwicklung konzentrieren zu können. Dies betonten die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey und die Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, Astrid-Sabine Busse bei einem Besuch einer Berliner Schule. Beide Politikerinnen erklärten, die Digitalisierung der Schulen konsequent vorantreiben zu wollen. Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie nutzte den Vor-Ort-Besuch von Giffey und Busse auch, um bereits umgesetzte Lösungen in der Hauptstadt vorzustellen.
Zentralisierte IT
Ein wichtiger Baustein der Berliner Schul-IT ist demnach die Zentrale Schulverwaltungsumgebung (ZSVU) – eine Plattform für die Schulen, die IT-Verfahren, IT-Dienste und IT-Infrastruktur mit Endgeräten zentral zur Verfügung stellt (
wir berichteten). Derzeit sind nach Angaben der Senatsverwaltung für Bildung 729 von 790 Schulstandorten in die ZSVU migriert. Die Teilnahme an der ZSVU entlaste die Schulen, da der Aufwand für Administration, Datenschutz und IT-Sicherheit zu einem sehr großen Teil in ein zentrales Rechenzentrum verlagert werde. So seien auf den Arbeitsplatz-PCs in der Schule nur noch ein einfaches Betriebssystem und ein Internetbrowser erforderlich. Auch die Daten würden zentral im Rechenzentrum gespeichert.
Entlastung bei Verwaltungsaufgaben
Die Lehrkräfte-Unterrichts-Schul-Datenbank (kurz: Berliner LUSD) vereinheitlicht und erleichtert die in den Schulen anfallenden Verwaltungsprozesse (
wir berichteten). Die Berliner LUSD hat sich inzwischen zu einer Verwaltungszentrale für den täglichen Schulbetrieb entwickelt – von der Verwaltung der Schülerdaten über die Organisation der Unterrichtsfächer bis hin zur Zeugniserstellung. Mittlerweile sind 578 von 693 Schulen in der Berliner LUSD vertreten.
Mit der Entwicklung und Einführung der Informations- und Kommunikationsplattform (LUSDIK) wurden behördenübergreifende Prozesse auf einer Plattform integriert. Alle drei Organisationsebenen des Berliner Schulwesens sind über LUSDIK verbunden: die öffentlichen Schulen, die regionalen Schulaufsichten sowie die Schulträger und Bezirke. Neben den schulinternen Verwaltungsprozessen deckt LUSDIK auch die Steuerung und Organisation des gesamten Berliner Schulwesens ab: von der Überwachung der Schulpflicht über die berlinweite Anmeldung und Aufnahme von Schulanfängern bis hin zur Unterrichtsplanung. So sei ein Portal entstanden, das nach und nach alle Prozesse behördenübergreifend und medienbruchfrei verbindet.
Digitaler Schreibtisch für Lehrkräfte
Seit Mai 2022 steht den Schulen das Berliner Schulportal (
wir berichteten) zur Verfügung. Pädagoginnen und Pädagogen sowie Schülerinnen und Schüler können über das Portal auf verschiedene digitale Werkzeuge und Fachverfahren zugreifen, zum Beispiel auf Lernplattformen und digitale Bildungsmedien. Die Senatsverwaltung bindet kontinuierlich weitere Dienste an das Portal an. Der Zugang erfolge per Single-Sign-on, die Stammdaten kommen direkt aus der Berliner LUSD. Das bedeutet, dass die Schulen keinen unnötigen Aufwand für die Verwaltung ihrer Lerngruppen haben, die Schüler benötigen nur ein Passwort, um auf dem Schulportal zu lernen. Lehrkräfte können direkt von ihrem Endgerät aus auf das Schulportal zugreifen. Ab 2021 haben alle Lehrkräfte an öffentlichen Berliner Schulen ein mobiles Endgerät zur dienstlichen Nutzung erhalten. Inzwischen können sich auch Erziehungsberechtigte anmelden. So können Schulen beispielsweise Elternsprechtage einfach organisieren und per Video, hybrid oder persönlich durchführen.
(sib)
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