[6.12.2019] Das Motto des DATABUND-Forums 2020 lautet: „OZG – Von der hohen Welle zum seichten Wasser?“ Passenderweise findet die Veranstaltung auf der Fähre Kiel-Oslo-Kiel statt.
Über das Onlinezugangsgesetz (OZG) und Verwaltungsdigitalisierung wird in vielen Veranstaltungen berichtet und diskutiert. Wer alle besucht, ist zwar gut über den Stand der Bemühungen informiert, hört aber auch die gleichen Dinge von immer gleichen Referenten, mit entsprechenden Ermüdungserscheinungen. Der Verband DATABUND ist dafür bekannt, Dinge kritisch zu hinterfragen und alternative Lösungen zur Erreichung des gemeinsamen Ziels einer digitalen Verwaltung zu beleuchten. Dieser Tradition ist auch das jährliche DATABUND-Forum verpflichtet, auf der viele bekannte Referenten auftreten, sich aber in einer offeneren Form kritischen Fragen stellen.
Das nächste DATABUND-Forum findet vom 1. bis 3. April 2020 auf einer Oslo-Fähre statt. Die Keynote zur Eröffnung hält Minister Jan-Philipp Albrecht, zuständig für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein. Eine weitere Keynote steuert Peter Batt bei, Leiter der Abteilung DG – Digitale Gesellschaft, Verwaltungsdigitalisierung und Informationstechnik im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat. Das Programm wird ergänzt durch Vertreter von Spitzenverbänden, Ländern, öffentlichen IT-Dienstleistern und Digitalisierungseinrichtungen sowie kommunalen Software-Herstellern.
Unter dem Motto „OZG – Von der hohen Welle zum seichten Wasser?“ widmet sich die Veranstaltung anlässlich der Halbzeit des Onlinezugangsgesetzes der Frage, ob Deutschland auf dem richtigen Weg ist und wie trotz der sich abzeichnenden Widrigkeiten eine Zielerreichung noch möglich ist. In einer Gemengelage verschiedener Akteure ein Digitalisierungsziel zu erreichen, ist in der Regel kein technisches, sondern ein organisatorisches und gruppendynamisches Problem. Die höchstmögliche Geschwindigkeit und Effizienz entfaltet sich selbstverständlich, wenn alle Akteure an einem Strang ziehen – und dies am besten noch in die gleiche Richtung.
Was die Verwaltungsdigitalisierung in Deutschland so schwierig und schwerfällig macht, ist auch die fehlende Bereitschaft, Verwaltung neu zu denken. Darüber hinaus wird versucht, die Aufgaben mit Quantität anstelle von Qualität zu lösen. Arbeitsgruppen, Labore und Institutionen schießen wie Pilze aus dem Boden und verfolgen mitunter ihre eigenen Ziele oder die ihrer Finanziers. Hinzu kommen in Deutschland durchaus selbstbewusst auftretende Kommunen als die eigentlichen Akteure und Leistungsträger der Digitalisierung.
In der beschriebenen Lage eine Digitalisierung aller Verwaltungsleistungen zügig und einheitlich umzusetzen ist ein unmögliches Unterfangen. Was aber nicht heißt, dass die Digitalisierung an sich nicht möglich wäre. Unterschiedliche Verfahrensweisen, Lösungen und Geschwindigkeiten zuzulassen, kann sehr hilfreich sein für die generelle Zielerreichung. Wichtig ist hier, den eingeschlagenen Weg immer wieder daraufhin zu überprüfen, ob die gewünschten Effekte erreicht werden, oder nicht andere Wege besser oder schneller zum Ziel führen.
Genau diesen Ansatz verfolgt das DATABUND-Forum. Durch den Tagungsort auf der Fähre Kiel-Oslo-Kiel sind die Teilnehmer und Referenten zwei komplette Tage zusammen und können sich auch in den Pausen und an den Abenden in kleinen Gruppen intensiv austauschen. So wird auf dem Forum eine besonders intensive Arbeitsatmosphäre geschaffen. Die Teilnehmerzahl ist auf 60 Personen zuzüglich Referenten begrenzt.
Detlef Sander ist Geschäftsführer des Verbands DATABUND.
https://www.Databund.de/ForumEine gekürzte Fassung dieses Beitrags ist in der Ausgabe Dezember 2019 von Kommune21 erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren. (Deep Link)
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