Hannover:
Smart-City-Strategie vorgestellt


[5.7.2023] Ihre Smart-City-Strategie hat jetzt die niedersächsische Landeshauptstadt vorgestellt. Hannover startet damit von der Strategie- in die Umsetzungsphase, in der die definierten Maßnahmen in den Innenstadtraum integriert werden.

Hannover: Oberbürgermeister Belit Onay (Mitte) und Stadtbaurat Thomas Vielhaber (rechts) haben die Smart-City-Strategie im Rahmen der Smart City Days auf dem Opernplatz vorgestellt. Im Rahmen der Smart City Days Ende Juni 2023 hat die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover ihre Smart-City-Strategie mit dem Titel Restart: #HANnovativ veröffentlicht und damit laut eigenen Angaben einen wichtigen Impuls zur digitalen Stadtentwicklung gesetzt. Die Strategie zeige die Vision für die intelligente, klima- und sozialgerechte Stadt 2035. Während der einjährigen partizipativen Strategiephase seien interne und externe Akteure eingebunden worden. Für die Stadtverwaltung sei das Strategiepapier ein Katalysator um Probleme zu lösen, die vorher nicht, nur eingeschränkt oder nur mit größerem Aufwand lösbar waren.
Daten, ihre Auswertung und Interpretation bieten die Grundlage für politische und strategische Steuerung, eine bedarfsgerechte Stadtentwicklung sowie zur sozialgerechten und ökologisch-nachhaltigen Transformation. Die Landeshauptstadt verpflichtet sich zum datenschutzkonformen Handeln, zur Wahrung der Datensicherheit und setzt sich auch mit ethischen Fragestellungen, etwa rund um das Thema Künstliche Intelligenz auseinander.
„Smarte Technologien können unseren Alltag einfacher, effizienter und besser machen. Unsere Strategie Restart: #HANnovativ setzt hier an und stellt den Menschen in den Mittelpunkt, denn der soziale Aspekt ist und bleibt uns wichtig. Wir verbinden reale Herausforderungen mit technischer Infrastruktur und der Stadtgesellschaft und zeigen auf, was in und für Hannover gemeinsam erreicht werden kann“, sagt Oberbürgermeister Belit Onay.
Mit zehn Handlungsfeldern adressiert die Strategie Herausforderungen für Stadt und Gesellschaft und lädt zum aktiven Mitwirken ein: Data & Technologie, Gemeinwohl & Wirtschaft, Zuhause, Kultur, Mobilität & Identität, Lebensraum, Gesundheit, Vielfalt, Lernen und Demokratie. Dabei greifen die Handlungsfelder laut der städtischen Pressemeldung die Ergebnisse des Innenstadtdialogs sowie weiterer bestehender Strategien und Konzepte auf und verbinden sie mit der Nutzung von Technik und Daten auf strategischer und projektorientierter Ebene. Durch eine Konzentration der unterschiedlichen Maßnahmen auf die Innenstadt können Synergien erzeugt und eine hohe Sichtbarkeit erreicht werden. „Wir wollen uns über Inhalte den technischen Möglichkeiten nähern und modellhaft eine zukunftweisende Innenstadt mit übertragbaren, technischen Lösungen für den Stadtraum entwickeln. Schritt für Schritt brechen wir gemeinschaftlich auf zu einer lebens- und liebenswerten, in Zukunft auch noch smarten Stadt“, sagt Stadtbaurat Thomas Vielhaber.

Urbane Datenplattform als zentrale Maßnahme

Eine zentrale Maßnahme ist die Entwicklung einer urbanen Datenplattform. Das Vorhaben Open.Urban.Data ist ein wichtiger Baustein im Rahmen der digitalen Stadtplanung und -entwicklung. Sie diene der Zusammenführung kommunaler Daten verschiedenster Fachsysteme und ermögliche damit den Aufbau einer übergreifenden kollaborativen und vernetzten Stadtdatenplattform. Durch die Vielzahl von Datensätzen und entsprechender Aufbereitung, Analyse sowie Bewertung sollen Planungen erleichtert, Synergien geschaffen und Vorhaben effizienter umgesetzt werden.
Im Rahmen der Maßnahme Hitze.Wasser.Management sollen sensorgestützte Zisternen verbaut werden. Gekoppelt an die Regenradardaten des Deutschen Wetterdienstes erfolgt vor großen Regenereignissen eine automatische Entleerung, um das volle Speichervolumen nutzen zu können. Neu gepflanzte Bäume werden mit Bodenfeuchte-Sensoren ausgestattet. Bei Wasserbedarf erfolgt die automatische Wasserzuführung aus der Zisterne. Zudem können Bewässerungsfahrzeuge mittels angeschlossener Wassertankstelle wieder aufgefüllt werden. Ist die Zisterne leer und kein Regen vorhergesagt, erfolgt die automatische Auffüllung über einen Grundwasserbrunnen.
Die Maßnahme Historisch.Digital habe das Ziel, historische Schätze an den Ort des Geschehens zurückzuholen. Die Historie Hannovers soll im virtuellen Raum dargestellt und die Stadtgeschichte mit Fotos und Objekten an ihren Originalschauplätzen für Bürgerinnen und Bürger mit Augmented Reality zugänglich gemacht werden. Ebenso soll ein direkter Vergleich zwischen Gegenwart und Vergangenheit ermöglicht werden.

Förderung im Modellprojekt

Die Landeshauptstadt Hannover ist mit ihrem Smart-City-Projekt Restart: #HANnovativ mit einem Gesamtvolumen von über 13,1 Millionen Euro Teil der dritten Staffel der „Modellprojekte Smart Cities“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB). Die Förderung startete mit einer einjährigen Strategiephase und geht nun in eine vierjährige Umsetzungsphase über. Die Präsentation der Smart-City-Strategie stellt nach Angaben Hannovers den Abschluss der Strategie- und Start der Umsetzungsphase dar, in der die definierten Maßnahmen in den Innenstadtraum integriert werden. Sie sind nach Angaben der Stadt modellhaft für die Stadtentwicklung und sollen über den Zeitraum hinaus wirken. Durch den stetigen Austausch innerhalb der Stadtgesellschaft und mit weiteren Modellkommunen im Rahmen des Förderprojekts sollen Entwicklungsstände ausgetauscht und übertragen werden. (ba)

Hannovers Smart-City-Strategie zum Download (PDF; 12,2 MB) (Deep Link)
https://www.hannovativ.com

Stichwörter: Smart City, Hannover, Smart-City-Strategie, HANnovativ

Bildquelle: LHH

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