CeBITChancen im Fokus

Public Sector Parc zeigt aktuellen Stand von E-Government.
(Bildquelle: Deutsche Messe)
Im vergangenen Jahr ist nicht nur die Zahl der Nutzer von E-Government-Diensten gesunken, auch die Zufriedenheit mit dem Online-Angebot der Verwaltung hat abgenommen. Das zeigt der aktuelle eGovernment Monitor der Initiative D21 und des Forschungsinstituts ipima, der zum vierten Mal in Folge Nutzung und Akzeptanz elektronischer Bürgerdienste in Deutschland und anderen Ländern untersucht hatte. Besonders alarmierte die Forscher, dass ein deutlicher Vertrauensverlust in die Sicherheit staatlicher elektronischer Verwaltungsdienste festzustellen war. Petra Wolf, Executive Director bei ipima, erklärte: „Die Ansprüche an Services, welche die Behörden ihren Kunden online und mobil zur Verfügung stellen, sind deutlich gestiegen. Die Menschen erwarten offenbar ein vergleichbares Niveau an Nutzerfreundlichkeit, Sicherheit und Gestaltung wie sie es von nichtstaatlichen Angeboten gewöhnt sind.“
Sonderbereich „Government for you“
Eine Chance hierfür bietet das im August 2013 in Kraft getretene E-Government-Gesetz des Bundes. Es soll nicht nur die elektronische Kommunikation zwischen Bürgern, Unternehmen und Verwaltung erleichtern, sondern auch die Nutzung der eID-Funktion des neuen Personalausweises (nPA) vorantreiben. Im Public Sector Parc in Halle 7 der CeBIT (10.-14. März, Hannover) besteht Gelegenheit, den aktuellen Stand der E-Government-Aktivitäten zu präsentieren. Projekte des IT-Planungsrats stellen Bund und Länder im Sonderbereich „Government for you“ vor (siehe Interview Seite 55). Ein Fokus liegt auf dem Thema sichere Identität. Dabei werden anhand praxisnaher Beispiele von Ländern, Kommunen und Partnern aus der Wirtschaft neue Einsatzmöglichkeiten für die Online-Ausweisfunktion des nPA sowie für De-Mail gezeigt. Akzeptanz und Vertrauen in die Internet-Sicherheitstechnik sollen unter anderem mit einem zentralen Anzeigedienst für Daten auf dem Ausweis-Chip sowie durch verbesserte und offene Nutzer-Software gefördert werden. Eines der interessantesten Projekte des Bundesinnenministeriums ist zudem das geplante Hochwasser-Informationssystem aus dem Zentrum für Satellitengestützte Kriseninformation, hinter dem das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) steht. Auf der CeBIT sind erste Skizzen des vernetzten Systems zu sehen, das Daten von verschiedenen Bundes- und Landesbehörden, führenden Forschungseinrichtungen, Universitäten und Unternehmen zusammenführt.
Dokumenten-Management/E-Akte, De-Mail und eID-Funktion stehen im Forum Public Sector Parc im Mittelpunkt. Besucher können sich hier außerdem über Open-Data-Portale, Bürger-Terminals, Social Media, die Entwicklung der IT unter Demografie-Aspekten, Prozess-Management und IT-Sicherheit informieren. Im Forum Marktplatz Kommune (Halle 7, Stand C70) präsentieren Unternehmen und Anwender innovative Lösungen für die kommunale Verwaltung. IT-Dienstleister citeq beispielsweise stellt Nordrhein-Westfalen als Modellregion für den neuen Personalausweis vor: Attraktive Antragsverfahren sollen die Bürger in Großstädten wie Dortmund, Düsseldorf, Köln oder Wuppertal motivieren, kommunale Dienstleistungen online zu beantragen. Das Bundesinnenministerium unterstützt die Umsetzung der Modellregion über die E-Government-Initiative 2.0.
Sicherheit im Fokus
So stark wie noch nie ist nach Angaben des Veranstalters Deutsche Messe das Thema Sicherheit auf der CeBIT vertreten: Mehr als 500 Anbieter werden ihre IT-Security-Lösungen auf der Messe zeigen. Im Mittelpunkt der CeBIT 2014 steht zudem das Top-Thema Datability. „Wir rücken damit die großen Chancen in den Vordergrund, die sich aus dem internationalen Trend Big Data ergeben. Big Data wird die IT-Branche und viele Anwenderindustrien im Kern verändern“, meint Deutsche-Messe-Vorstand Oliver Frese. „Datability ist das richtige Thema zum richtigen Zeitpunkt für die CeBIT“, ist auch BITKOM-Präsident Professor Dieter Kempf überzeugt. „Die fortschreitende Digitalisierung führt zur Entstehung riesiger Datenmengen, die sinnvoll genutzt und verantwortungsvoll geschützt werden müssen.“ Auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière, der die Schirmherrschaft für den Public Sector Parc übernommen hat, betont: „Wenn wir die Chancen der intelligenten Auswertung und Verknüpfung von Daten richtig nutzen wollen, müssen wir uns jetzt mit neuen Methoden und Technologien, aber auch neuen Sicherheitsanforderungen auseinandersetzen. Das Leitthema Datability zeigt daher nicht nur die Zukunft der digitalen Verwaltung auf, sondern es macht auch auf die wichtigen Schnittstellen zwischen Politik, Wissenschaft und der deutschen sowie internationalen IT- und Internet-Wirtschaft aufmerksam.“
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