Samstag, 28. Dezember 2024

Chemnitz/ReutlingenSmart Urban Services am Start

[03.07.2017] In einem Forschungsprojekt zu Smart Urban Services realisieren die Städte Chemnitz und Reutlingen eine Sensorinfrastruktur in ihrem Stadtgebiet. Auf diese Weise sollen beispielsweise Umwelt- und Verkehrsdaten erfasst werden, die wiederum in smarte Services der jeweiligen Stadt einfließen.
Die Sensoren an Chemnitzer Ampeln sollen Temperatur und Luftfeuchtigkeit erfassen.

Die Sensoren an Chemnitzer Ampeln sollen Temperatur und Luftfeuchtigkeit erfassen.

(Bildquelle: Cornelia Siegel)

Chemnitz und Reutlingen sind Stadtlabore des Forschungsprojekts „Smart Urban Services: Datenbasierte Dienstleistungsplattform für die urbane Wertschöpfung von morgen“. Partner in dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Vorhaben sind das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO in Stuttgart, das Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement (IAT) der Universität Stuttgart und die Firma Input Consulting. In Chemnitz soll im Sommer 2017 eine Sensorinfrastruktur im Stadtgebiet aufgebaut werden. Nach einer einmonatigen Testphase ist der Betrieb für ein Jahr geplant, meldet die Stadt in Sachsen. In der Innenstadt werden jetzt Bluetooth-Sensoren an Ampeln und Straßenlaternen installiert. Erstere sollen Temperatur und Luftfeuchtigkeit erfassen, Letztere können Bewegungen registrieren: Sie erfassen passierende elektronische Endgeräte, sofern sie Bluetooth aktiviert haben. Für die Datenverarbeitung ist laut der Meldung ein umfassendes Datenschutzkonzept erarbeitet worden. Entwickelt werde in Chemnitz eine interaktive Stadtkarte, welche die erfassten Bewegungen im Innenstadtbereich mit Veranstaltungsdaten verknüpft. Diese Karte soll dann in der Innenstadt zu sehen sein. Außerdem entstehe auf Grundlage der erhobenen Daten ein visuelles Analysewerkzeug, das Stadtplaner, Forscher sowie Verkehrsexperten für ihre Arbeit einsetzen können.

Service dank smarter Apps

Als weiteren Smart Service kündigt Chemnitz eine Applikation zum Mobilitätsverhalten an. Mit der App sollen Nutzer Auskünfte über zurückgelegte Wege geben, den Mobilitätskomfort bewerten und auch Vorschläge zur Gestaltung des öffentlichen Raums äußern können. Die über die App erhobenen Daten fließen in anonymisierter Form wiederum in das visuelle Analysewerkzeug ein und können von städtischen Planern berücksichtigt werden. Die App soll ab Herbst dieses Jahres zum Einsatz kommen. In den Entwicklungsprozess sind laut der Chemnitzer Mitteilung unter anderem verschiedene Fachämter der Stadt und städtische Akteure wie die Chemnitzer Verkehrs-AG, die Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft oder das Studentenwerk Zwickau-Chemnitz eingebunden.
#bild2 Ein Leuchtturm des Forschungsprojekts in Reutlingen ist die so genannte smaRT city-App, die jetzt kostenlos heruntergeladen werden kann. Wie die Stadt in Baden-Württemberg mitteilt, lassen sich durch den Einsatz so genannter Beacons und mithilfe von Geo-Fencing Innenstadtbesucher erreichen, die sich in der Nähe eines Ladengeschäfts aufhalten. Informationen zu Angeboten, Aktionen und Produkten kommen so direkt auf deren Smartphone. In den kommenden Wochen werden verschiedene Sensoren in der Innenstadt installiert, mit denen zum Beispiel Verkehrsströme und Umweltdaten erfasst werden. „Mit dem Einsatz dieser Sensoren gewinnen wir Daten, über die wir bisher nicht verfügen“, erklärt Reutlingens Oberbürgermeisterin Barbara Bosch. „Mit diesen Daten kann es uns gelingen, neue Erkenntnisse über unsere Stadt zu gewinnen. Durch ihre Verknüpfung werden neue innovative Dienstleistungen möglich, um die Lebensqualität in unserer Stadt zu steigern“, so die Oberbürgermeisterin. Der Datenschutz ist dabei laut den Angaben Reutlingens stets zu 100 Prozent gewährleistet: Die empfangenen Daten werden bereits an den Sensoren anonymisiert. Als Technologiepartner nennt Reutlingen die Firmen Sarco, Bosch und Digital M.. „Städte und Gemeinden können Digitalisierung nicht ignorieren oder gar stoppen“, sagt OB Bosch. „Sie können die Digitalisierung jedoch als Chance für die zukünftige Entwicklung begreifen, weswegen wir uns mit dem Forschungsprojekt Smart Urban Services auf den Weg gemacht haben.“





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Smart City
Würfelkalender, der den 31. März anzeigt.

Modellprojekte Smart Cities: Laufzeitverlängerung bis 2028

[16.12.2024] Da der ursprünglich angesetzte Förderzeitraum zu knapp bemessen war, wurde den Kommunen der dritten Staffel der Modellprojekte Smart Cities eine kostenneutrale Verlängerung bis Ende März 2028 angeboten. Hildesheim will davon Gebrauch machen. Der Zeitplan aber ist eng. mehr...

Aalen: InKoMo 4.0 abgeschlossen

[16.12.2024] Das Aalener Projekt InKoMo 4.0, welches mittels Sensorik verfügbare Parkplätze erkennt und diese Informationen in Echtzeit an dynamische LED-Tafeln sowie das städtische Geodatenportal übermittelt, fand jetzt seinen Abschluss. Das Konzept lässt sich auf andere Kommunen übertragen. mehr...

Osnabrück: Schule digitalisiert Energieverbrauch

[13.12.2024] Das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium in Osnabrück hat jetzt im Rahmen eines Smart-City-Pilotprojekts seinen Energieverbrauch digitalisiert. mehr...

Weihnachtsmarkt m Rathaushof von Limbach-Oberfrohna

Limbach-Oberfrohna: Sensoren zählen Weihnachtswichtel

[12.12.2024] Ein erster Use Case im Rahmen der Smart-City-Kooperation zwischen der Stadt Limbach-Oberfrohna und dem Unternehmen GISA dient der temporären Personenstrommessung. Im Pilotprojekt Wichtelcounter wurde die Anwendung jetzt getestet. mehr...

Zwei Frauen stehen in einer Boutique und unterhalten sich.

Bamberg: Fußgängerströme im Blick

[11.12.2024] In der Bamberger Innenstadt soll eine neue Passantenfrequenzmessung erstmals umfassende Fußgängerströme erfassen. Die anonymen Daten sollen Maßnahmen bewerten und Verwaltung wie auch Gewerbetreibenden wichtige Einblicke liefern. mehr...

Screenshot Smart City Dashboard der Stadt Augsburg

Augsburg: Echtzeitdaten zur Verkehrssituation

[10.12.2024] Über ein Smart City Dashboard verfügt jetzt die Stadt Augsburg. Dieses bietet zum Start unter anderem Echtzeitdaten zur Auslastung von Parkhäusern, zum Wetter und zum Innenstadt-Adventskalender. mehr...

Stadträtin und Digitalisierungsdezernentin Isabelle Hemsley steht mit Mitgliedern des städtischen Lenkungskreises Smart City im Hanauer Kulturforum und blättert in einer Broschüre.

Stadtwandel.digital: Smart City auf die Hanauer Art

[06.12.2024] Mit dem Smart-City-Leitbild Stadtwandel.digital will Hanau die Digitalisierung gezielt vorantreiben. Es umfasst sechs Handlungsfelder und listet 13 bereits vorhandene Leuchtturmprojekte auf. Die Bürgerinnen und Bürger sollen die Zukunft ihrer Stadt aktiv mitgestalten können. mehr...

v.l.: Albrecht Pförtner, Christina Junkerkalefeld und Carsten Schlepphorst stehen bei einer Passantenzählstelle an einem Pfosten in der Gütersloher Innenstadt, im Hintergrund ist das Schaufenster eines Geschäfts zu sehen.

Gütersloh: Datenschutzkonforme Passantenzählstellen

[06.12.2024] In der Gütersloher Innenstadt messen ab sofort zwölf Zählstationen kontinuierlich und datenschutzkonform die Besucherströme. Die anonymen Daten sollen insbesondere die Stadtplanung, Wirtschaftsförderung und Veranstaltungsplanung unterstützen. mehr...

Elbphilharmonie spiegelt sich in einer Glaskugel mit dem Wort Hamburg

Hamburg: International herausragend

[05.12.2024] Die Start-up-Förderung und die Verwaltungsdigitalisierung in Hamburg sind international herausragend. In beiden Kategorien erhielt Hamburg die von der International Chamber of Commerce (ICC) vergebenen „Startup Ecosystem Stars Awards“.
 mehr...

BBSR_Studie_Smart_City_Praxis_Titelbild

Studie: Smart Cities in der Praxis

[04.12.2024] 30 Praxisbeispiele aus Smart Cities und Smart Regions stellt eine neue BBSR-Veröffentlichung vor. Die Steckbriefe beantworten zentrale Fragen zum Projekt, nennen die Herausforderungen, welche die Kommune mit der Maßnahme bewältigen möchte und zeigen den Mehrwert der Lösung auf mehr...

v.l.: Ulrich Ahle, Christine Wegner, Daniel Sieveke und Uwe Gockel halten gemeinsam eine Urkunde.

Etteln: Smarter als Hongkong

[26.11.2024] Dass auch kleinste Gemeinden im Digitalisierungswettbewerb mit Weltmetropolen mithalten können, hat Etteln bewiesen. Bei einem internationalen Smart-City-Wettbewerb belegte der Ortsteil einer nordrhein-westfälischen Gemeinde den ersten Platz, Hongkong wurde Zweiter. Ehrenamtliche Helfer, Vereine und Organisationen haben diesen Erfolg ermöglicht. mehr...

Wiesbaden_zwei Frauen auf Solarbank

Wiesbaden: Smarte Sitzbänke

[26.11.2024] Nachhaltige Energie trifft auf smarte Stadtmöbel: In Wiesbaden wurden jetzt auf dem Dern’schen Gelände zwei Solarbänke errichtet. Diese gehen auf die Idee der Jugendkonferenz zurück. mehr...

Ein Straufahrzeug, von hinten zu sehen, fährt auf einer Straße, daneben eine schneebedeckte Landschaft.

Germering: Smarter Winterdienst

[22.11.2024] Mit IoT-Sensoren und einem neuen Softwaremodul hat sich die Stadt Germering für den kommenden Winterdienst gerüstet. Die Lösung unterstützt bei der Routenplanung und Einteilung der Einsatzkräfte. Auch liefert sie Echtzeitdaten über den Straßenzustand und den Füllstand in den Salzsilos der Einsatzfahrzeuge. mehr...

Virtuelles Abbild eines Stadtzentrums, ein Baum ist im Vordergrund des Bildes zu sehen.
bericht

Kreis Hof: Stadtplanung erleben

[21.11.2024] Im Rahmen seines Modellprojekts Smart City erprobt der Landkreis Hof auch den Einsatz von Virtual-Reality-Anwendungen. Entwickelt wird unter anderem eine VR-Simulation zur Stadtplanung; zudem soll virtuelle Realität im Digitalen Zwilling zum Einsatz kommen.  mehr...

Screenshot der Veranstaltungswebsite zur 18. Regionalkonferenz, der im Header das Fridericianum in Kassel zeigt.

18. Regionalkonferenz: Barrieren abbauen in der Smart City

[18.11.2024] Um digitale Angebote, die Menschen mit Behinderungen das Leben erleichtern, geht es bei der 18. Regionalkonferenz der Modellprojekte Smart Cities am 5. Dezember in Kassel. Eingeladen sind Kommunen, die sich zum Thema informieren oder Erfahrungen austauschen möchten. mehr...