Dienstag, 5. November 2024

Sachsen-AnhaltDigitale Agenda beschlossen

[20.12.2017] Das Land Sachsen-Anhalt hat eine Digitale Agenda verabschiedet. Der Zehn-Punkte-Plan umfasst unter anderem das Ziel eines flächendeckenden Glasfaserausbaus bis zum Jahr 2030, die Förderung der digitalen Transformation von Schulen und Hochschulen sowie den Ausbau der öffentlichen Verwaltung zu einem digitalen Dienstleister für die Bürger und Unternehmen.
Sachsen-Anhalt verabschiedet Digitale Agenda.

Sachsen-Anhalt verabschiedet Digitale Agenda.

(Bildquelle: PEAK Agentur für Kommunikation)

Die Digitale Agenda für das Land Sachsen-Anhalt hat die Landesregierung in ihrer gestrigen Kabinettssitzung (19. Dezember 2017) beschlossen. Das teilt die Staatskanzlei des Landes mit. „Die Agenda ist ehrgeizig, sie ist innovativ – sie ist für uns der zentrale Leitfaden, um unser Land im digitalen Zeitalter modern und zukunftsfest aufzustellen“, erklärte dazu Wirtschaftsminister Armin Willingmann. Nun werde es darum gehen, die in der Agenda beschriebenen Vorhaben schrittweise und zügig umzusetzen.
Wie die Staatskanzlei Sachsen-Anhalt weiter berichtet, finden sich die wichtigsten strategischen Ziele der Agenda in einem Zehn-Punkte-Plan wieder. Vorgesehen sei etwa der flächendeckende Glasfaserausbau bis zum Jahr 2030. Ab dann soll es landesweit möglich sein, Daten in Gigabit-Geschwindigkeit auszutauschen. Besondere Priorität beim Anschluss an das schnelle Internet hätten Unternehmen, Schulen und Hochschulen. Auch die digitale Transformation von Schulen und Hochschulen steht im Fokus der Digitalen Agenda. Hier wird zum Schuljahr 2018/2019 ein entsprechendes Landeskonzept für alle Schulen verbindlich. Darüber hinaus sollen bis zum Schuljahr 2020/2021 die Fachlehrpläne aller Schulformen reformiert werden. Für die Lehrkräfte im Land sollen darüber hinaus entsprechende Fortbildungsprogramme für das Lehren mit digitalen Medien aufgelegt werden.

Verwaltung wird zum digitalen Dienstleister

In den kommenden Jahren soll die öffentliche Verwaltung zudem zu einem digitalen Dienstleister für die Bürger und Unternehmen weiterentwickelt werden. Ausgehend von der IKT-Strategie „Sachsen-Anhalt digital 2020“, dem im Sommer 2017 beschlossenen Onlinezugangsgesetz (OZG), dem im Juli 2018 zu verabschiedenden E-Government-Gesetz des Landes sowie befördert durch die Entwicklungen auf Bundes- und europäischer Ebene werde das Land Sachsen-Anhalt auch eine neue E-Government-Strategie beschließen, so die Staatskanzlei. Zudem werde das Landesportal www.sachsen-anhalt.de (LPSA), das schon heute alle öffentlich verfügbaren Informationen und Dienstleistungsangebote der Landesbehörden bündelt, weiter ausgebaut.
Ebenfalls als Ziel des Zehn-Punkte-Plans wird aufgeführt, das kulturelle Vermächtnis des Landes Sachsen-Anhalt digital zu erschließen und im weltweiten Netz bereitzustellen. Hierfür werde im Kooperationsverbund „Digitale Archivierung Nord“ (DAN) gemeinsam mit den Hansestädten Hamburg und Bremen sowie den Ländern Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ein durch einen IT-Dienstleister betriebenes elektronisches Archiv namens E-LASA aufgebaut.
Einer ersten Schätzung der Landesregierung Sachsen-Anhalt zufolge sind allein bis zum Ende der Legislaturperiode im Jahr 2021 rund 600 Millionen Euro aufzuwenden, um die Vorhaben der Digitalen Agenda umzusetzen. Davon sollen etwa 300 Millionen Euro in den Breitband-Ausbau fließen. 460 Millionen Euro sind laut Staatskanzlei bereits durch den Landeshaushalt sowie durch Mittel des Bundes und der EU abgedeckt. Dementsprechend bleibe eine Lücke von 140 Millionen Euro, die noch geschlossen werden muss. Man sei jedoch optimistisch, dass deren Finanzierung gemeinsam mit Bund und EU gelinge.



Stichwörter: Politik, Sachsen-Anhalt


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Blick vom See auf das neue Rathaus Hannover, HMTG

Hannover: Fonds für digitalen Fortschritt

[30.10.2024] Hannover setzt mit einem 48-Millionen-Euro-Digitalisierungsfonds auf die umfassende Modernisierung seiner Verwaltungsprozesse. Ziel ist ein digitales Rathaus, das Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen effiziente, benutzerfreundliche Services bietet. Die IT-Strategie umfasst dazu digitale Souveränität und Kosteneffizienz. mehr...

Digitalisierung: Dresdner Forderungen 2.0

[22.10.2024] Die Fachgruppe Verwaltungsinformatik der Gesellschaft für Informatik hat 20 Thesen zum digitalen Wandel formuliert. Die Forderungen zielen darauf ab, die Verwaltung effizienter, zukunftssicherer und bürgerfreundlicher zu machen. mehr...

bericht

Liechtenstein: Mit Pragmatismus und Agilität

[14.10.2024] Liechtenstein hat auf dem Weg zum Smart Country bereits eine beeindruckende Entwicklung zurückgelegt. Das ist nicht zuletzt vielen mutigen Entscheidungen und einer gehörigen Portion Pragmatismus geschuldet. mehr...

Holger Klötzner, Dezernent für Digitalisierung und Bildung der Stadt Darmstadt; Maral Koohestanian, Leiterin des Dezernats für Smart City, Europa und Ordnung der Stadt Wiesbaden; Eileen O’Sullivan, Dezernentin für Bürger:innen, Digitales und Internationales der Stadt Frankfurt am Main
interview

Smartes Rhein Main 2030: Gemeinsame Vision

[02.10.2024] Eine gemeinsame Vision für ein smartes Rhein-Main-Gebiet haben die Städte Frankfurt am Main, Wiesbaden und Darmstadt erarbeitet. Im Interview erklären die CIOs Eileen O’Sullivan, Maral Koohestanian und Holger Klötzner, was konkret geplant ist. mehr...

Landrat Achim Brötel ist neuer Präsident des Deutschen Landkreistages.

Deutscher Landkreistag: Achim Brötel ist neuer Präsident

[11.09.2024] Der Deutsche Landkreistag (DLT) hat einen neuen Präsidenten gewählt: Achim Brötel, Landrat des Neckar-Odenwald-Kreises, tritt die Nachfolge von Reinhard Sager an, der das Amt zuvor zehn Jahre lang innehatte. mehr...

Charta Digitale Ethik setzt die Rahmenbedingungen für den Einsatz digitaler Technologien in der Essener Stadtverwaltung.

Essen: Charta Digitale Ethik verabschiedet

[04.09.2024] In ihrer Charta Digitale Ethik hat die Stadt Essen die Rahmenbedingungen für den Einsatz digitaler Technologien in der Stadtverwaltung festgelegt. Das soll insbesondere für einen ethisch verantwortungsvollen Umgang mit Künstlicher Intelligenz sorgen. mehr...

Scheckübergabe an die Gewinner des Wettbewerbs um den Ulmer Lederhof.

Ulm: Innovationsmotor gestartet

[23.08.2024] Um ihre Digitale Agenda mit kreativen Köpfen aus der Region umzusetzen, hat die Stadt Ulm den Innovationsmotor gestartet – einen Ideenwettbewerb insbesondere für junge Unternehmen. Runde eins hat der digitale Begleiter für Angsträume gewonnen. mehr...

Markt Postbauer-Heng: Digitalisierung ist kein Privileg der Metropolen

[08.08.2024] Auch kleine Kommunen sind in der Lage, bürgernahe digitale Lösungen zu implementieren, wie das Beispiel des Marktes Postbauer-Heng zeigt. Um die Entstehung digitaler Insellösungen zu vermeiden, wurde die Zukunftskommission #Digitales Bayern 5.0 ins Leben gerufen. mehr...

Kick-off zur Digitalisierungsstrategie der Stadt Petershagen
.

Petershagen: Mit OWL-IT in die digitale Zukunft

[02.08.2024] Gemeinsam mit dem IT-Dienstleister OWL-IT hat die Stadt Petershagen nun den Startschuss für die Erarbeitung einer umfassenden Digitalstrategie gegeben. mehr...

In Bayern soll nach dem Willen von Digitalminister Fabian Mehring der „Digitalisierungsturbo“ gezündet werden.

Bayern: Land unterstützt Digitalisierung der Kommunen

[16.07.2024] Bayerns Digitalminister sieht die konsequente Digitalisierung der Verwaltung als wichtige Möglichkeit, um den künftigen Ruhestand der Babyboomer-Generation und den dadurch entstehenden Fachkräftemangel zu kompensieren. Es gelte, die Potenziale von Standardisierung, Zentralisierung und KI zu nutzen. mehr...

Essen-CDO Peter Adelskamp

Interview: Wir brauchen eine Dachmarke

[15.07.2024] Peter Adelskamp ist Chief Digital Officer (CDO) in Essen und dort zugleich Fachbereichsleiter Digitale Verwaltung. Im Gespräch mit Kommune21 berichtet er von seiner Arbeit in Essen und dem dortigen Stand der Digitalisierung. mehr...

Laut dem jüngsten eGovernment-Benchmark-Report haben die europäischen Staaten bei der Bereitstellung digitaler Behördendienste stetige Fortschritte gemacht.

eGovernment Benchmark 2024: Nutzerzentrierung ist der Schlüssel

[08.07.2024] Laut dem jüngsten eGovernment-Benchmark-Report der Europäischen Kommission haben die europäischen Staaten bei der Bereitstellung digitaler Behördendienste stetige Fortschritte gemacht. Raum für Optimierungen gibt es insbesondere bei grenzüberschreitenden Diensten und bei Dienstleistungen, die von regionalen und kommunalen Behörden erbracht werden. mehr...

Schleswig-Holstein: Kommunale Open-Data-Projekte gefördert

[05.07.2024] Wirtschaft und Forschung profitieren von offenen Daten, können zu mehr Transparenz beitragen und dadurch Bürgernähe schaffen. Das Land Schleswig-Holstein fördert ab sofort bis 2027 kommunale Projekte zur Anbindung an das landesweite Portal für offene Daten. mehr...

Das OZG 2.0 muss eine neue Genetik vorweisen.

OZG 2.0: Neue DNA verankern

[04.07.2024] Um ein Erfolg zu werden, muss das OZG 2.0 die Ende-zu-Ende-Digitalisierung als neue DNA verinnerlichen. Mit der Einigung zwischen Bund und Ländern ist die Basis dafür geschaffen. mehr...

Bayerns Digitalminister Dr. Fabian Mehring

Digitales Bayern: Der Sound der Zukunft

[03.07.2024] Bayern segelt auf Innovationskurs, sagt Fabian Mehring. Kommune21 sprach mit dem Digitalminister des Freistaats über die Reorganisation seines Ressorts, seine Pläne für einen innovativen Staat und die Rolle der Kommunen dabei. mehr...