ThüringenStrategie für die Digitale Gesellschaft
Mit der Thüringer Strategie für die Digitale Gesellschaft hat der Freistaat jetzt seinen Fahrplan für ein digitales Thüringen festgelegt und im Kabinett beschlossen. Wie das Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft mitteilt, definiert die Strategie 52 konkrete Maßnahmen für die digitale Entwicklung im städtischen und ländlichen Raum, für Bildung und Forschung sowie die mittelständische Wirtschaft. Unter Federführung des Wirtschaftsministeriums soll die Strategie je nach Zuständigkeit durch die Ministerien umgesetzt werden. Über den Umsetzungsstand sollen diese halbjährlich berichten. „Die Strategie fasst die bereits seit 2015 laufenden Projekte zur Digitalisierung der Wirtschaft, der Hochschulen, der Verwaltung und zum Breitband-Ausbau zusammen und ergänzt sie durch neue Maßnahmen der anderen Häuser“, erklärt Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee. „Sie soll unser staatliches Handeln bei der Gestaltung einer digitalen Gesellschaft leiten. Die Strategie ist damit nicht nur eine abstrakte Analyse, sondern benennt konkrete Maßnahmen, um das Leben der Menschen in Thüringen zu verbessern.“ Grundlage bildet laut Ministeriumsangaben das Ende 2016 vorgelegte Impulspapier für eine „Thüringer Strategie für die Digitale Gesellschaft“ (wir berichteten). Dafür haben ein breiter Dialog mit über 200 externen Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft sowie eine repräsentative Bürgerumfrage stattgefunden. Ergänzt werde die Strategie durch die Querschnittsfelder Breitband-Ausbau und Digitalisierung der Verwaltung. „Damit steht der Fahrplan, der Thüringen bis zum Ende des Jahrzehnts bei der Digitalisierung zukunftsfest machen soll“, erklärt Tiefensee weiter.
Drei Schwerpunktthemen
Unter dem Leitthema Mittelstand 4.0 sieht Thüringen laut Ministeriumsangaben vor, die Beratungsangebote zur Digitalisierung auszubauen, Informationen zu bündeln und Digitalisierungsprojekte zu fördern. Das Leitthema Digitale Landesentwicklung fasst Maßnahmen zusammen, die durch digitale Lösungen die Daseinsvorsorge und gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land sichern sollen. Dies bezieht sich sowohl auf die Vernetzung des ländlichen Raums als auch auf die Patientenversorgung oder die intelligente Energieversorgung. Das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft will bis Mitte 2018 ein integriertes Mobilitätskonzept erarbeiten und bis Ende 2019 Projekte zur intelligenten Verkehrssteuerung umsetzen. Im Mittelpunkt des dritten Leitthemas stehen die digitale Bildung und der Wissenstransfer über digitale Technologien. Unter anderem unterstütze der Freistaat hier das Ziel der Kultusministerkonferenz, bis 2021 jedem Schüler eine digitale Lernumgebung sowie einen Internet-Zugang bereitzustellen. Mit dem Programm Schulen ans Netz ziele das Wirtschaftsministerium deshalb darauf ab, Schulen im Rahmen des Bundesprogramms Breitband an das Glasfasernetz anzuschließen. Zur Vermittlung digitaler Kompetenzen plane das Bildungsministerium bis 2020 die Einführung einer Verwaltungs- und Kommunikationsplattform für Lehrende sowie Schüler, die auch Lehrinhalte bereitstellt. Die Lehrpläne sollen bis Ende 2018 mit Blick auf die Integration digitaler Kompetenzvermittlung angepasst werden. Im Rahmen eines eigenen Programms sollen innovative Lehrformate gefördert werden. Zudem ist eine Servicestelle für digitale Aus- und Weiterbildung geplant.
Flankiert wird die Digitalstrategie Thüringens laut dem Wirtschaftsministerium von einer neuen Strategie zur Sicherstellung eines flächendeckenden Breitband-Ausbaus. Insgesamt erhalten Thüringer Landkreise und Regionen aus dem seit Herbst 2015 laufenden Bundesprogramm Breitband 172 Millionen Euro Förderung (wir berichteten). Der Freistaat stelle eine ergänzende Finanzierung von mehr als 100 Millionen Euro bereit. Mit dem Ausbau werden rund 215.000 Breitband-Anschlüsse in Thüringer Haushalten und Unternehmen neu verlegt oder für höhere Übertragungsraten ertüchtigt.
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