Samstag, 19. April 2025

Internet der DingeMotor der Smart City

[23.09.2019] Immer mehr Kommunen verabschieden Digitalisierungs- und Smart-City-Strategien. Mit dem Internet der Dinge und der LoRaWAN-Technologie stehen Werkzeuge zur Verfügung, welche die Umsetzung einfach, wirtschaftlich und mit geringem Risiko ermöglichen.
Mit IoT Kernaufgaben effizienter lösen.

Mit IoT Kernaufgaben effizienter lösen.

(Bildquelle: nirutft/stock.adobe.com)

Beim Thema Smart City stehen heute Aspekte wie Nachhaltigkeit, Lebensqualität oder Klimaschutz im Vordergrund. Viele Kommunen in Deutschland haben bereits umfassende Digitalisierungsstrategien verabschiedet und streben nun nach Lösungen, die einerseits interne Verwaltungsabläufe beschleunigen und andererseits Bürgern, Industrie und Gewerbe einen langfristigen Nutzen bieten.
Betrachtet man das aktuelle Angebot an Smart-City-Anwendungen, findet man bereits zahlreiche in der Praxis erprobte Lösungen – beispielsweise für die Parkraumbewirtschaftung, das Energie-Management in öffentlichen Gebäuden, die Müllentsorgung, die Luftqualitätsmessung, die Rettungswegeüberwachung oder die infrastrukturelle Verbesserung von Schulen. Aufgaben also, die in jeder Kommune zu finden sind. Smart City darf sich nennen, wer für die effiziente und nachhaltige Bewältigung dieser alltäglichen Aufgaben innovative digitale Lösungen einsetzt.
Das Potenzial, das in der Digitalisierung steckt, können nicht nur Großstädte nutzen. Heute stehen Technologien zur Verfügung, die Kommunen jeglicher Größenordnung den Einstieg in die digitale Welt ermöglichen – ohne große technische Hürden, ohne Abhängigkeit von Konzernen und ohne millionenschwere Investitionen. Zur Umsetzung von digitalen Strategien und Smart-City-Konzepten bedarf es entsprechender Infrastrukturen. Das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) hat sich in den vergangenen Jahren in der Industrie und der Energiewirtschaft als Motor für digitale Innovation etabliert. Ausgehend von Stadtwerken und Energieversorgern hat der Trend nun auch die Kommunalverwaltungen erreicht.

LoRaWAN macht Risiken überschaubar

In zahlreichen Städten und Gemeinden werden so genannte LPWAN-Netzwerke (Low Power Wide Area Network) installiert, mit denen sich Daten von Sensoren, Messgeräten oder anderen intelligenten Objekten über weite Entfernungen per Funk übertragen lassen. Die Daten werden von Gateways eingesammelt, in eine Cloud oder in das Rechenzentrum der Kommune übertragen und stehen zur Verwendung in den entsprechenden Software-Applikationen zur Verfügung.
Innerhalb der LPWAN-Technologien hat sich im kommunalen Umfeld insbesondere LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) etabliert. Als offener Standard ermöglicht die Technologie den Aufbau und Betrieb eigener Netze – unabhängig von den Infrastrukturen großer Telekommunikationskonzerne. Gateway-Standorte, Netzabdeckung oder Ausbaugeschwindigkeit können selbst bestimmt werden. Mit LoRaWAN können Projekte zudem im kleinen Maßstab und mit überschaubaren Investitionen gestartet werden. Da es sich um einen offenen Standard handelt, fallen keine Lizenzkosten an. Haben sich Technologie und Lösung in einem Pilotprojekt bewährt, ist das Netz unbegrenzt skalierbar. Weitere Gateways und Sensoren lassen sich unkompliziert installieren. Gerade in der Möglichkeit, in kleinem Maßstab zu testen und erfolgreiche Konzepte großflächig zu skalieren, liegt ein entscheidendes Erfolgskriterium digitaler Strategien. Investitionen und Risiken bleiben kalkulierbar.

Täglich neue Lösungen

Mit der rasanten Verbreitung der LoRaWAN-Technologie steigt auch die Zahl der Anwendungen. Täglich werden neue Lösungen entwickelt und umgesetzt. Eine Lösung, die in vielen kleineren Gemeinden ebenso eingesetzt wird wie in Großstädten ist Smart Parking, das unter anderem der Überwachung von öffentlichen Parkflächen dient. Sensoren melden, ob ein Parkplatz frei oder besetzt ist. Im Back-End-System ist hinterlegt, ob es sich um einen normalen Parkplatz, eine Sonderparkfläche, etwa einen Behindertenparkplatz, oder um den Parkplatz an einer E-Ladesäule handelt. Die Daten können den Bürgern über ein vorhandenes System zugänglich gemacht werden.
Das verkürzt zum Beispiel die Parkplatzsuche, die circa 30 Prozent des innerstädtischen Verkehrs ausmacht, signifikant. Mit derselben Technologie werden in Städten und Gemeinden inzwischen auch Feuerwehrzufahrten und Rettungswege digital überwacht. Zudem können Ordnungswidrigkeiten im Bereich des ruhenden Verkehrs schneller erkannt und geahndet werden.
Die Leistungsfähigkeit der LoRaWAN-Technologie lässt sich am einfachsten im Rahmen eines Pilotprojekts testen. Dazu werden im ersten Schritt ein oder mehrere Gateways, entsprechende Sensoren sowie eine Lizenz für die IoT-Plattform benötigt. Die Energiedatenerfassung in kommunalen Liegenschaften, die Parkraumüberwachung, Überwachung von Abfallcontainern oder die Erfassung von Umweltdaten gehören zu den am häufigsten nachgefragten Pilotprojekten. Nach erfolgreichem Testlauf wird die Lösung skaliert, das Netz und die Reichweite werden also um zusätzliche Gateways vergrößert. Durch die Einbindung weiterer Sensortypen lassen sich wiederum neue Anwendungsfälle realisieren. Das einmal eingerichtete System kann prinzipiell von jedem genutzt werden: von der Verwaltung, von kommunalen Betrieben, Gewerbe, Industrie, Bürgern und dem Bildungssektor. Um ein solches Projekt nicht alleine in Angriff nehmen zu müssen, schließen sich mancherorts mehrere Kommunen zusammen und kooperieren bei Aufbau und Betrieb der digitalen Infrastruktur.

Zusammenarbeit soll Standards schaffen

Um auf die Bedürfnisse der Kommunen optimal eingehen zu können, haben sich zwei erfahrene Unternehmen zusammengetan. Seit Oktober 2018 kooperiert der Saarbrücker IoT-Spezialist Zenner mit dem IT-Dienstleister regio iT, einem der größten kommunalen Rechenzentren in Deutschland. Ziel der Zusammenarbeit ist es, standardisierte IoT-Lösungen zu entwickeln, die von einer größeren Anzahl von Kommunen genutzt werden können.

Patrik Sartor ist als Team-Leiter Marketing für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit bei der ZENNER International GmbH & Co. KG zuständig.




Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Smart City

Duisburg: Smart City sucht Bürgerideen

[17.04.2025] Ihren Smart-City-Masterplan will die Stadt Duisburgs gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern weiterentwickeln. Noch bis Ende Mai können diese ihre Ideen online einbringen. Die Stadt will alle Vorschläge sichten, bewerten und, sofern möglich, in den neuen Masterplan einbringen. mehr...

Grafik mit den Daten zur Teilnahme am Smart-City-Masterplan der Stadt Stuttgart.

Stuttgart: Smart-City-Masterplan in Arbeit

[16.04.2025] Unter Beteiligung der Stadtgesellschaft erarbeitet Stuttgart einen umfassenden Smart-City-Masterplan. In Workshops diskutieren Vertreterinnen und Vertreter aus Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft entsprechende Ideen und Projekte. Online können außerdem Vorhaben bewertet und kommentiert werden. mehr...

Markus Wartha, Bundesdigitalminister Dr. Volker Wissing, Landaus Oberbürgermeister Dr. Dominik Geißler und Dr. Beate Ginzel, Leiterin des Referats Digitale Stadt in Leipzig.

Leipzig / Landau in der Pfalz: Modellstädte für KI-gestützte Verkehrssteuerung

[15.04.2025] Die Städte Leipzig und Landau in der Pfalz werden als Pilotregionen im Forschungsprojekt AIAMO (Artificial Intelligence And MObility) an der KI-gestützten Verkehrssteuerung arbeiten. Die Ergebnisse sollen auf kleine und mittlere Kommunen übertragbar sein. mehr...

Regionalkonferenz MPSC: Smart sein

[11.04.2025] Wie Städte digital und nachhaltig wachsen können, steht im Mittelpunkt der 22. Regionalkonferenz des Bundesprogramms Modellprojekte Smart Cities am 3. Juni 2025 in Halle (Saale). mehr...

Digitalstaatssekretär Stefan Sauer in einem Park, gemeinsam mit den drei Bürgermeistern Marc Friedrich, Jochen Engel und Marcus Merkel.

Interkommunale Zusammenarbeit: Smarte Daten helfen Bauhöfen

[11.04.2025] Daten aus Sensoren und eine App unterstützen die Orte Nauheim, Trebur und Büttelborn dabei, Baumbewässerung und Streueinsätze gezielt zu planen und künftig auch die Beleuchtung bedarfsabhängig zu steuern. Die Kommunen haben das Projekt gemeinsam umgesetzt. mehr...

Eine Ampel mit Pfeil nach rechts zeigt grün.
bericht

Digitale Verkehrssteuerung: KIMONO sorgt für Neustart

[10.04.2025] Kaiserslautern hat seiner verkehrstechnischen Infrastruktur bis 2033 eine umfassende Modernisierung und Digitalisierung verordnet. Von den im Rahmen des Projekts KIMONO entstehenden Lösungen können auch andere Kommunen profitieren. mehr...

Parkzone entlang einer Hamburger Straße.
bericht

Hamburg: Parkraum effizient prüfen

[09.04.2025] In Hamburg können Parkberechtigungen digital beantragt und von den Kontrollkräften online überprüft werden. In Zukunft sollen Scan-Fahrzeuge für noch mehr Effizienz bei der Parkraumkontrolle sorgen – vorausgesetzt, die rechtliche Grundlage wird geschaffen. mehr...

Vektorgrafik einer Smart City.

Kreis Hameln-Pyrmont: Smart City geht in Verlängerung

[09.04.2025] Der als Modellprojekt Smart Cities geförderte Kreis Hameln-Pyrmont hat die kostenneutrale Verlängerung der Projektlaufzeit um ein Jahr beantragt – mit Erfolg. Durch den zeitintensiven Abstimmungsbedarf wäre der ursprünglich vorgesehene Zeitraum bis Ende 2026 zu kurz für die Kommune gewesen. mehr...

Porträtaufnahme von Sarah Berberich, Geschäftsführerin des Beratungsunternehmens endura kommunal.
interview

Interkommunales Netzwerk: Mobiler in der Ortenau

[08.04.2025] Das Mobilitätsnetzwerk Ortenau setzt auf nachhaltige Verkehrslösungen und will die analoge sowie digitale Verkehrsinfrastruktur verbessern. Wie die 14 Kommunen vorgehen, erläutert Sarah Berberich, Geschäftsführerin des Beratungsunternehmens endura kommunal. mehr...

Stadt Wolfsburg will sich zukunftsorientiert aufstellen.

Wolfsburg: Mehr als ein Parkleitsystem

[07.04.2025] Die Stadt Wolfsburg plant – ergänzend zu den Informationen, die sie per App übermittelt – ein dynamisches Parkleitsystem in der Innenstadt. Dieses soll eine effiziente Verkehrssteuerung ermöglichen und darüber hinausgehende Informationen liefern, etwa zu Veranstaltungen. mehr...

Zweiräder, autos und Fußgänger an einer großstaädtischen Kreuzung.

Fraunhofer FOKUS: Digital Twin hilft beim Routing

[02.04.2025] Das Smart-Mobility-Team von Fraunhofer FOKUS hat im Projekt KIS’M eine Fahrrad-App entwickelt, die auf einem digitalen Zwilling des Berliner Straßenverkehrs basiert. Die App berücksichtigt individuelle Präferenzen bei der Routenplanung und bietet einen Ampelphasenassistenten. mehr...

Virtuell abstrakte 3D-Vektorflagge der Europäischen Union aus dreieckigen Polygonen auf blauem Hintergrund.

Local Digital Twins Toolbox: EU-Projekt für Kommunen

[31.03.2025] Mit der Local Digital Twins Toolbox unterstützt die Europäische Kommission Kommunen bei der Einführung entsprechender Lösungen. Teilnehmende Städte und Gemeinden bekommen wichtige Werkzeuge an die Hand und werden individuell beraten. mehr...

Startbildschirm der Website Smart City Dresden

Dresden: Website zu Smart-City-Projekten

[31.03.2025] Eine neue Website mit Informationen zu ihren Smart-City-Projekten hat die Stadt Dresden jetzt online gestellt. Zu den momentan 17 geförderten Vorhaben zählen unter anderem die Entwicklung eines interaktiven 3D-Stadtmodells und ein Testfeld für zukunftsfähige Verkehrsstrukturen. mehr...

Startseite des Webauftritts Smartes Fichtelgebirge

Landkreis Wunsiedel: Digitaler Zwilling im Aufbau

[31.03.2025] Der Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge soll einen Digitalen Zwilling bekommen. Die Ausschreibung für die Anschaffung der nötigen LoRaWAN-Technologie ist bereits gestartet. Erste Anwendungen sollen noch in diesem Jahr in Betrieb gehen, insbesondere im Bereich Katastrophenschutz. mehr...

Troisdorfer Smart City Maskottchen SmarTa schaukelt in einer Hängematte

Troisdorf: Mit der smarT:app die Freizeit gestalten

[28.03.2025] Die smarT:app der Stadt Troisdorf unterstützt Nutzende mit einer interaktiven Karte jetzt auch bei der Freizeitgestaltung. mehr...