Serie 10 Gebote für Kommunen3 – Immer mehr Aufgaben und immer weniger Leute
Ob Wirtschaft oder öffentlicher Sektor – beide stehen vor der gleichen Herausforderung, die demografischer Wandel und Überalterung stark beeinflussen: Es zeichnet sich schon jetzt ab, dass in Zukunft Arbeitskräfte fehlen werden und Stellen unbesetzt bleiben, schreibt Autor Dominic Multerer in seinem Buch „10 Gebote für Kommunen“. Das werde sich noch verstärken, wenn ein Großteil der Babyboomer-Generation in den Ruhestand geht. Gleichzeitig würden aber auch die Aufgaben wachsen, und das aus den verschiedensten Gründen.
Im Gegensatz zur Privatwirtschaft habe der öffentliche Sektor einen hohen Altersdurchschnitt im Personalstamm. Das bedeute, dass sich hier künftig gravierende Lücken auftun werden, die jetzt schon vielerorts offensichtlich seien. Denn auslaufende Stellen würden – oft aus Kostengründen – nicht nachbesetzt. Hinzu komme, dass es in absehbarer Zeit weniger Bewerbungen und weniger qualifizierte Nachfolger geben wird. Also müssten die stetig wachsenden Aufgaben vom immer weniger werdenden Fachpersonal erfüllt werden.
Buch mit sieben Siegeln
Die Lösung lautet: Digitalisierung. Und das ist für viele im öffentlichen Bereich ein Buch mit sieben Siegeln, wenn nicht gar ein Schreckgespenst, schreibt Multerer. Doch ohne den Einsatz von Technologie werde das Arbeitspensum auch vor dem Hintergrund von Wettbewerb, Marktorientierung, Marketing und bürgerfreundlichen Services künftig nicht zu schaffen sein. So wäre etwa der Online-Händler Amazon ohne Digitalisierung nicht in der Lage, sein vielseitiges Angebot vorzuhalten und könnte die täglich anfallenden millionenfachen Bestellungen nicht bewältigen. Die Automatisierung ermögliche es ihm, quasi jeden Winkel auf der Welt binnen kürzester Zeit zu bedienen – gleich, ob es dabei um die Bearbeitung von Anfragen, Reklamationen, um die Fakturierung, den Versand, um Rücksendungen oder Services geht. Der Wirtschafts- und Marketingexperte meint dabei nicht, dass Kommunen Amazon eins zu eins kopieren sollen. Sie könnten sich jedoch durchaus anschauen, wie der IT-Riese die vielfältigen Ansprüche der Kunden für sich löst, und überlegen, wie daraus eine individuelle Lösung für den eigenen Bereich abgeleitet werden könnte.
Bewusstsein und Know-how
Leider fehlten im öffentlichen Sektor häufig das Bewusstsein und auch das Know-how für die Digitalisierung. Aus diesem Grund müssten sowohl Mitarbeiter als auch Entscheider fit gemacht werden. Das reiche vom Bürgermeister über den Gemeinderat, die Abteilungs- und Ressortleiter und höre beim Hausmeister nicht auf. Es betreffe erfahrene und junge Mitarbeiter gleichermaßen. Zwar würde sich die junge Generation mit YouTube, Netflix, Instagram und ihrem Smartphone auskennen, das reiche aber nicht. Junge Mitarbeiter müssten auch die Digitalisierung verstehen und wissen, wie man diese Technologien sinnvoll einsetzen kann. Denn darauf kommt es an, argumentiert Multerer. Wichtig sei dabei, verständlich zu machen, dass es nicht um Stellenabbau geht, sondern dass mithilfe der Technik Arbeitsprozesse vereinfacht, verbessert und effizienter gestaltet werden können. Davon würden alle in einer Kommune profitieren, nicht nur die Mitarbeiter und Verantwortlichen.
Zum YouTube-Video „Gebot 3: Immer mehr Aufgaben, immer weniger Leute“
Limburg an der Lahn: Digitale Parkscheibe
[16.01.2025] In einem Pilotprojekt testet Limburg an der Lahn die Digitale Parkscheibe des Unternehmens Park Best. Interessierte können die Parkscheibe mit wenigen Klicks in einer App aktivieren, die auch die aktuelle Parksituation vor Ort anzeigt und die Nutzer an die Parkzeit erinnern kann. mehr...
Porta Westfalica: Strategisch digital mit OWL-IT
[14.01.2025] Auf dem Weg zur digitalen Verwaltung ist die Stadt Porta Westfalica gemeinsam mit Dienstleister OWL-IT weitergekommen und hat eine gesamtstädtische Strategie für Digitalisierung und Wissensmanagement erarbeitet. mehr...
Ko-Pionier-Preis: Besser nachnutzen
[10.01.2025] Der Ko-Pionier-Preis will die Nachnutzung innovativer Verwaltungslösungen fördern. Verwaltungen, die Lösungen erfolgreich übernommen haben, können sich bis 14. Februar 2025 bewerben. Die Preisverleihung findet im März 2025 im Rahmen des Kongresses Digitaler Staat statt. mehr...
Kommune21 im Gespräch: Mammutprojekt RegMo
[08.01.2025] Im jüngsten Webinar aus der Reihe Kommune21 im Gespräch diskutierten Jasmin Deling, Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie NRW, sowie Hartje Bruns von Governikus die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Registermodernisierung. mehr...
Lübeck: Faxgeräte abgeschaltet
[08.01.2025] Die Hansestadt Lübeck hat zum Jahresende 2024 die analogen Faxgeräte abgeschaltet. Feuerwehr und der Bereich Wahlen bleiben weiterhin über Fax erreichbar. mehr...
Ko-Pionier-Preis: Verwaltungslösungen besser nachnutzen
[07.01.2025] Der neue Ko-Pionier-Preis würdigt Verwaltungen, die bewährte Lösungen erfolgreich übernehmen. Die Initiative Re:Form will damit Nachnutzung fördern und Verwaltungsabläufe effizienter gestalten. Die Preisvergabe erfolgt im März 2025 in Berlin. mehr...
In eigener Sache: Wir machen Winterpause
[23.12.2024] Wir wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest, erholsame Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr. Aktuelle Meldungen gibt es hier wieder ab dem 6. Januar 2025. mehr...
Berlin: Bezirksrathaus mit Indoor-Navi
[13.12.2024] Im Rathaus in Berlin-Reinickendorf erleichtert eine barrierefreie Indoor-Navigation die Orientierung. Die App everGuide vom Fraunhofer FOKUS ermöglicht Besucherinnen und Besuchern – ob blind oder sehend – eine präzise Navigation zu Räumen, Aufzügen und Ausgängen. mehr...
Regensburg: Bei der Digitalisierung weit vorne
[12.12.2024] Regensburg bietet inzwischen 327 digitale Verwaltungsleistungen an und erreicht Platz 2 im bayerischen Digitalranking. Bei den Bürgerinnen und Bürgern kommen die Services gut an, wie die Nutzerzahlen zeigen. mehr...
Magdeburg: Kitas präsentieren sich neu im Netz
[09.12.2024] Magdeburger Eltern, die ihre Kinder bei einer kommunalen Kita anmelden möchten, finden die benötigten Informationen nun gebündelt und übersichtlich auf einer neu eingerichteten Website. mehr...
Halle (Saale): Gesundheitsamt wird digital
[06.12.2024] Das Modellprojekt Digitales Gesundheitsamt in Halle (Saale) wurde erfolgreich abgeschlossen. Ziel war es, den Fachbereich Gesundheit der Stadt mit digitalen Lösungen nutzerfreundlicher und effizienter zu gestalten. Die Einführung neuer Systeme legt zudem ein Fundament für künftige Innovationen. mehr...
Potsdam: Onlinedienst für Fundsachen
[03.12.2024] Verlorene oder gefundene Gegenstände können in Potsdam jetzt auch online gemeldet werden. Der neue Service erleichtert das Verfahren sowohl für Finderinnen und Finder als auch für Suchende. mehr...
Augsburg: Digitaler Stadtplan zur Barrierefreiheit
[26.11.2024] Mit dem digitalen Stadtplan Augsburg barrierefrei hat die bayerische Kommune ein neues Projekt gestartet, das Menschen mit Behinderung detaillierte Informationen zur Barrierefreiheit von Orten und Gebäuden bietet. Alle Angaben wurden durch Begehungen vor Ort überprüft und digital erfasst. mehr...
Leipzig: Baumaßnahmen-Dashboard ist online
[26.11.2024] Die Stadt Leipzig hat ein Online-Dashboard zur Schul- und Kitabaustrategie veröffentlicht. Es bietet aktuelle Einblicke in laufende und geplante Baumaßnahmen im Bildungsbereich, übersichtlich dargestellt auf einer Stadtkarte mit detaillierten Informationen zu jedem Projekt. mehr...
Nürnberg: E-Government-Beauftragte der Stadt ausgezeichnet
[19.11.2024] Nürnbergs E-Government-Beauftragte, Eugenia Strasser, ist mit dem WIN-Award der Vogel IT-Akademie ausgezeichnet worden. Sie belegt somit den zweiten Platz als Woman of the Year 2024. mehr...