Freitag, 27. Dezember 2024

#WirVsVirusProjekte überzeugen

[08.10.2020] Das #WirVsVirus-Umsetzungsprogramm unter Schirmherrschaft des Bundeskanzleramts ist nun beendet. Die daraus hervorgegangen Projekte zeigen das Potenzial von Open Social Innovation, das künftig auch auf weitere Bereiche angewendet werden soll.

Das aus dem #WirVsVirus-Hackathon hervorgegangene Umsetzungsprogramm ist zum Abschluss gekommen. 147 Projekte haben in den zurückliegenden sechs Monaten Lösungen für Probleme im Zuge der COVID-19-Pandemie entwickelt und getestet, berichtet die Bundesregierung. Unter der Schirmherrschaft des Bundeskanzleramts haben demnach die Projektteams mit über 300 Experten aus Bundes- und Länderministerien, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammengearbeitet. Aufbauend auf den Erkenntnissen und der Expertise aus #WirVsVirus planen die Initiatoren nun, die Methodik von Open Social Innovation zeitnah ein weiteres Mal in Zusammenarbeit mit dem Bundeskanzleramt anzuwenden. So sollen weitere gesellschaftliche Herausforderungen angegangen werden.

Erste Bilanz zum Finale

Eine erste Bilanz haben das Organisationsteam und die #WirVsVirus Community beim #WirVsVirus-Finale per Videokonferenz gezogen und einen Blick in die Zukunft von Open Social Innovation geworfen. Teilgenommen haben unter anderen Helge Braun, Chef des Bundeskanzleramts und Schirmherr von #WirVsVirus, Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, und Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitalisierung. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat eine Botschaft an alle Beteiligten von #WirVsVirus gerichtet. Zum Ende des Umsetzungsprogramms betonte Helge Braun: „#WirVsVirus ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Staat: Die gelungene Verbindung der digitalen Bürgergesellschaft und ihrer Problemlösungskompetenz mit dem lernenden Staat haben #WirVsVirus zu einem Erfolg gemacht. Jetzt gilt es, auch über Fragestellungen der Pandemiebewältigung hinaus, Offenheit für innovative Herangehensweisen zu entwickeln.“

Potenzial auf vielen Ebenen

Die #WirVsVirus-Projekte zeigen laut der Bundesregierung das Potenzial von Open Social Innovation auf vielen Ebenen auf. Beispielsweise digitalisiere das Projekt U:DO in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit den gesamten Antragsprozess rund um das Kurzarbeitergeld. Das sich in der Pilotierung befindliche Krisen-Kommunikationstool DEalog sei in der Zusammenarbeit aller exekutiven Ebenen vom Bund bis hin zu den Kommunen entstanden. Die Projekte IMIS und Quarano ermöglichen die Digitalisierung von Prozessen in Gesundheitsämtern. Konkrete Unterstützung in der Krise hätten auch Vorhaben wie StayHomeAndSew (Verteilung von über 25.000 Masken) und Match4Healthcare (Plattform mit über 10.000 helfenden Medizinstudierenden und Ärzten) geleistet. Ein Abschlussbericht soll das realisierte und nicht-realisierte Potenzial sowie die Hürden von Projekten im Nachgang des Programms zusammenfassen.

Virtueller Testraum für Innovationen

Die Sonderförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Höhe von 1,5 Millionen Euro hat in vielen Fällen entscheidend zum Erfolg der Projekte beigetragen, berichtet die Bundesregierung weiter. Durch diese Unterstützung hätten sich die Teams vollumfänglich auf die Entwicklung innovativer Lösungen konzentrieren können. Hierzu erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek: „Der Hackathon #WirVsVirus hat einen virtuellen Testraum für Innovationen geöffnet. Hier konnten Menschen aus Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft gemeinsam digitale Lösungen für Herausforderungen in der aktuellen Pandemie entwickeln. Damit haben sie ein eindrucksvolles und sichtbares Zeichen für das Innovationsland Deutschland gesetzt.“ Möglich gemacht wurde die Sonderförderung durch das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Programm Prototype Fund. Dorothee Bär, Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung erkennt das Engagement aller Beteiligten an: „Tausende Menschen haben sich bei #WirVsVirus spontan zusammengeschlossen und viele von ihnen sechs Monate komplett digital an Lösungen für Herausforderungen der Pandemie gearbeitet. Die Teams haben Berge versetzt, oft ohne sich ein einziges Mal physisch zu sehen. Damit ist #WirVsVirus eine Blaupause für eine neue Form demokratischer Beteiligung im digitalen Zeitalter.”

Es war erst der Anfang

Durchgeführt wurde das Umsetzungsprogramm unter anderem von ProjectTogether. Co-Geschäftsführer Philipp von der Wippel kündigt an: „Es braucht neue Prozesse für das gleichzeitige Testen zahlreicher Lösungen. Jetzt freuen wir uns auf den nächsten Versuch: Mit der Unterstützung des Bundeskanzleramts werden wir Open Social Innovation bald auf eine weitere Herausforderung anwenden.“ Mit dem Abschluss des Umsetzungsprogramms endet nach Angaben der Bundesregierung die wöchentliche Begleitung der #WirVsVirus Community. Die Arbeit vieler Projekte gehe jedoch weiter und werde etwa durch die Vernetzung mit Experten auf der digitalen Plattform von ProjectTogether unterstützt. Für viele entstandene Kooperationen zwischen Bürgern und staatlichen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren sei dies erst der Anfang gewesen.





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