Donnerstag, 5. Dezember 2024

HamburgWasserrechtliche Erlaubnis online beantragen

[19.01.2021] Die Hamburger Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft digitalisiert die Anträge zur Wasserrechtlichen Erlaubnis. Damit verbessert die Freie und Hansestadt ihre Servicequalität und entlastet Mitarbeiter.
Bürger in Hamburg können Anträge zur Wasserrechtlichen Erlaubnis ab sofort digital stellen.

Bürger in Hamburg können Anträge zur Wasserrechtlichen Erlaubnis ab sofort digital stellen.

(Bildquelle: 123rf.com/Mikhail Markovskiy)

Wenn Bauherren oder Unternehmen in das Grundwasser eingreifen, bedarf es in der Regel einer Wasserrechtlichen Erlaubnis. Beispiele für solche Eingriffe sind die Förderung von Grundwasser über einen Brunnen, eine vorübergehende Absenkung für trockenes Arbeiten in einer Baugrube, die Erdwäremenutzung oder die Errichtung einer Abwassersammelgrube im Kleingarten. In der Freien und Hansestadt Hamburg ist für die Erteilung derartiger Erlaubnisse die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) zuständig. Bisher mussten die Antragsteller hierzu ein PDF-Formular ausdrucken, händisch ausfüllen und per Fax oder eingescannt per E-Mail verschicken. Bei der Behörde wurden die Daten aus dem Formular dann manuell erfasst und in das entsprechende Fachverfahren übertragen. Dieses Vorgehen war für alle Beteiligten äußerst aufwendig und fehleranfällig.
Die Behörde wollte den Vorgang für die Antragstellung deshalb optimieren und gleichzeitig die notwendigen Daten digital erhalten, um sie direkt in das Fachverfahren übernehmen zu können. Sie beschloss deshalb, von der Formularfabrik von DSV Service einen ansprechenden Online-Dienst erstellen zu lassen.

Niedrigschwelliges Angebot

Das Angebot sollte bewusst niedrigschwellig zugänglich sein, um möglichst vielen Interessierten die Online-Antragstellung zu ermöglichen. Deshalb wurde auf eine verpflichtende vorherige Registrierung beispielsweise über ein Servicekonto vorerst verzichtet. Als Grundlage konnten die Hamburger auf das bereits eingesetzte und – beispielsweise beim Mängelmelder Melde-Michel – bewährte Antrags- und Fallmanagement (AFM) zurückgreifen, das auf der Lösung cit intelliForm basiert. Damit wird der Antragsteller im Dialog durch den jeweiligen Antrag geführt und bekommt beispielsweise nur die Felder angezeigt, die für ihn relevant sind. Außerdem hat er die Möglichkeit, sämtliche notwendigen Anlagen und Nachweise direkt online hochzuladen.
Neben den Standard-Validierungen, zum Beispiel Postleitzahl oder E-Mail-Adresse, wird auch ein externes Straßenverzeichnis eingebunden. Darüber wird geprüft, ob die vom Antragsteller angegebene Adresse für das geplante Vorhaben korrekt ist und ob der Nutzungsort in Hamburg liegt. Über eine eingeblendete Karte kann dazu ein Pin an exakt die Stelle auf dem Grundstück gesetzt werden, an der das Vorhaben geplant ist.

Unmittelbare Rückmeldung

Unmittelbar darauf erhält der Antragsteller online eine Rückmeldung. Sollte das geplante Vorhaben an der vorgesehenen Stelle problematisch sein, etwa weil es sich in einem Wasserschutz- oder Überschwemmungsgebiet befindet, erhält er einen entsprechenden Hinweis. Noch bevor er den gesamten Antrag ausfüllt, erfährt der Nutzer also vorab, ob eine Antragstellung überhaupt sinnvoll ist.
Bestehen gegen das Vorhaben grundsätzlich keine Einwände und wird der Antrag vom Antragsteller vollständig ausgefüllt und abgesendet, wird er über eine Schnittstelle medienbruchfrei direkt in das Fachverfahren der Behörde übernommen. Der Fachbereich erhält daraufhin die Information, dass ein neuer Antrag zur Bearbeitung eingegangen ist. Die Wasserrechtliche Erlaubnis – oder Ablehnung – erhält der Antragsteller abschließend auf Wunsch entweder per Post oder per E-Mail.

Höhere Servicequalität

„Wir haben hier eine echte Win-win-Situation für alle Beteiligten geschaffen: die Daten werden online geprüft, sind vollständig und fehlerfrei, erfüllen die OZG-Anforderungen und erhöhen deutlich die Benutzerfreundlichkeit für die Antragsteller“, zieht Sven Hauenstein, Referatsleiter Projekt- und Prozessmanagement-Office bei der BUKEA, ein Fazit zum Projekt.
Mit der Digitalisierung der Formulare spart die Behörde enorme personelle sowie zeitliche Ressourcen und erhält qualitativ bessere Anträge, was zu deutlich weniger Rückfragen führt. Das ansprechende benutzerfreundliche Angebot sowie die spürbar schnelleren Bearbeitungszeiten verbessern zugleich die Servicequalität sowie die Außenwahrnehmung der Verwaltungsdienstleistung.

Bernd Hoeck ist freier Journalist in Villingen-Schwenningen und IT-Experte.




Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Dokumenten-Management

d.velop: Beteiligung an optiGov

[17.10.2024] Mit der Beteiligung an der Firma optiGov kann das Unternehmen d.velop künftig eine ganzheitliche Digitalisierungslösung anbieten – von der Authentifizierung über die interne Abwicklung in den Fachbereichen bis hin zur rechtlich konformen Zustellung von Dokumenten. mehr...

Leichlingen: Umstieg auf die E-Akte

[09.10.2024] Die Einführung der elektronischen Aktenführung sowie die fortschreitende Digitalisierung von Dienstleistungen im Bereich Bürgerservice stehen im Fokus der aktuellen E-Government-Strategie der Blütenstadt Leichlingen. mehr...

3D-Outlines eines Briefumschlages mit @-Zeichen, dargestellt vor einem blauen Hintergrund.

Lecos: E-Mail-Archiv für die Stadt Leipzig

[09.10.2024] Mit der Einführung eines zentralen E-Mail-Archivs unterstützt IT-Dienstleister Lecos die Mitarbeitenden der Stadt Leipzig dabei, ihre Postfächer effizient zu organisieren. E-Mails, die älter als ein Jahr sind, werden automatisch archiviert, um das System zu entlasten. Die Lösung verspricht mehr Sicherheit, und die Mitarbeitenden sparen Zeit. mehr...

bericht

Bremerhaven: Ganz oder gar nicht

[26.09.2024] Das Projekt zur Umsetzung einer vollständig medienbruchfreien elektronischen Rechnungsbearbeitung hat sich in Bremerhaven als Erfolgsgeschichte erwiesen. Mittlerweile wurden alle 87 Organisationseinheiten der Stadt an die E-Rechnung angeschlossen. mehr...

Barsbüttel beschleunigt die digitale Transformation.
bericht

Barsbüttel: Mit System zur E-Akte

[25.09.2024] Wie auch kleine Gemeinden in Rekordzeit die E-Akte einführen können, macht Barsbüttel vor. Eine leistungsstarke, vielseitige Lösung, regelmäßige Schulungen und der Austausch mit anderen Anwendern gehören zum Erfolgsrezept. mehr...

Die E-Akte ist eine der drei strategischen Säulen der Verwaltungsdigitalisierung.
bericht

E-Akte: Mit Plattform vernetzt

[11.09.2024] Der IT-Dienstleister ekom21 hat die E-Akte und die Digitalisierungsplattform civento vernetzt. Ende 2023 wurden bei ersten Kunden civento-Prozesse über die komplette Antragsstrecke hinweg bis hin zur Ablage vollständig digitalisiert. mehr...

Die Langzeitaufbewahrungslösung proNEXT Archive Manager des Herstellers procilon wurde vom BSI nach TR-ESOR 1.3 zertifiziert.

procilon: BSI-Zertifikat für den Archiv-Manager

[09.09.2024] Bei der elektronischen Speicherung von Dokumenten sind Unternehmen und Institutionen an verschiedene gesetzliche Vorgaben gebunden. Die BSI-Richtlinie TR-ESOR will zur Beweiswerterhaltung solcher Dokumente beitragen. Die Lösung proNEXT Archive Manager des Herstellers procilon erhält nun als erste Lösung das BSI-Zertifikat in der aktuellen Version 3.1. mehr...

Bremen: Posteingang wird digital erfasst

[03.09.2024] Mit der Einführung einer Software für das Falleingangsmanagement will das Bremer Amt für Soziale Dienste sicherstellen, dass eingehende Anträge künftig zentral erfasst werden. Bei einer Überprüfung waren zuvor mehrere hundert Schriftstücke im Datenmüll gefunden worden, die noch nicht hätten entsorgt werden dürfen. mehr...

Bei der Hamburger Verwaltung eingehende Papierpost wird künftig digitalisiert.

Hamburg: Papierpost wird digital

[27.08.2024] Hamburg führt eine elektronische Posteingangsbearbeitung ein. Diese sorgt dafür, dass eingehende Papierpost vollständig digitalisiert und automatisch vorsortiert wird, rasch an die richtigen Stellen kommt und dort zügig bearbeitet werden kann. Das Verfahren ergänzt die bereits etablierte E-Akte. mehr...

Im Odenwald gehen vier Kommunen die Herausforderungen der Digitalisierung gemeinsam an.

Hessen: Interkommunale Zusammenarbeit im Odenwald

[25.07.2024] Die vier Kommunen Erbach, Michelstadt, Oberzent und Brombachtal gehen den Weg von einem papierbasierten Verwaltungsmodell hin zu einer digital agierenden Verwaltungsorganisation gemeinsam. Die Zusammenarbeit bewährt sich – und wird vom Land Hessen gefördert. mehr...

Akten der Stuttgarter Ausländerbehörde werden digitalisiert.

Stuttgart: Ausländerbehörde stellt auf E‐Akte um

[16.07.2024] Die Ausländerbehörde in Stuttgart will ihre Akten künftig elektronisch führen. Der Gemeinderat hat nun die Mittel zur Finanzierung des Projekts beschlossen. Rund 1,6 Millionen Euro werden für die Digitalisierung der Akten veranschlagt. mehr...

Lorenz Orga/ekom21: Wirksames Akten-Management

[20.06.2024] Die Unternehmen Lorenz Orga-Systeme und ekom21 haben ihr Produktportfolio vernetzt: Die elektronische Akte von Lorenz Orga-Systeme wurde Teil von civento, der Digitalisierungsplattform der hessischen Kommunen. Damit wird ein wirksames Akten-Management möglich. mehr...

regisafe: Umfassendes Update

[08.05.2024] Ein Update seiner Dokumenten-Management-Lösung hat der Software-Hersteller comundus regisafe herausgebracht. Wichtigste Neuerungen sind die Cloud-Lösung, die Möglichkeit zur steuerlichen Prüfung nach §2b UStG und erweiterte Funktionen für die digitale Signatur. mehr...

Die Integration generativer KI erweitert das Anwendungsspektrum einer intelligenten Such-Software.

Generative KI: Wenn die E-Akte auf Fragen antwortet

[08.05.2024] Die öffentliche Verwaltung muss täglich große Mengen an Informationen verarbeiten, gleichzeitig erwarten die Bürger immer schnellere Services. Intelligente Such-Software hilft den Behörden dabei, diesen Spagat zu meistern. Noch mehr Möglichkeiten bietet die Integration generativer KI. mehr...

Sagen der Arbeit im Aktenarchiv ade: Elena Taboada

Ehringshausen: E-Akte optimiert Arbeitsgrundlage

[02.05.2024] Binnen drei Monaten konnte die Gemeinde Ehringshausen alle ihre Bauakten in die elektronische Akte transferieren. Da die bisherigen Daten der Papierakten um Metadaten aus dem Geo-Informationssystem ergänzt wurden, fand mit der Digitalisierung auch eine qualitative Aufwertung statt. mehr...