Montag, 7. Oktober 2024

Fraunhofer IAO / IESEInterkommunale Kooperation stärken

[02.09.2021] Die Fraunhofer-Institute IAO und IESE haben ihren Abschlussbericht zur Begleitforschung des Landeswettbewerbs Digitale Zukunftskommune@bw veröffentlicht. Darin geben sie auch konkrete Handlungsempfehlungen für interkommunale Zusammenarbeit und Wissensaustausch.
Wissenschaftlich entwickelte interaktive Hilfsmittel kommen zum Einsatz

Wissenschaftlich entwickelte interaktive Hilfsmittel kommen zum Einsatz, um den interkommunalen Austausch bei der Digitalisierung zu stärken.

(Bildquelle: Fraunhofer IAO | Foto: Ludmilla Parsyak)

Der Innovationswettbewerb Digitale Zukunftskommune@bw wurde im Jahr 2018 vom baden-württembergischen Innen- und Digitalisierungsministerium initiiert, um die Städte, Gemeinden und Landkreise des Landes bei der Digitalisierung im Sinne der Strategie digital@bw zu unterstützen. Insgesamt 59 ausgewählte Kommunen und Verbünde wurden während der letzten drei Jahre auf ihrem Weg zur Digitalisierung durch das Land gefördert und auch wissenschaftlich begleitet (wir berichteten). Nun haben das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE) den Abschlussbericht zur Begleitforschung für den Landeswettbewerb Digitale Zukunftskommune@bw publiziert. Das Fraunhofer IAO hat die Begleitforschung koordiniert und berichtet nun darüber.

Digitaler Wandel braucht Kulturwandel

Ziel der Begleitforschung sei es gewesen, interaktive Hilfsmittel zur digitalen Transformation zu erarbeiten. Denn Digitalisierung brauche nicht nur eine IT-Infrastruktur, sondern auch eine neue, agilere Art der Zusammenarbeit, im besten Fall mit flacheren Hierarchien. Dazu gehöre auch eine enge interkommunale Zusammenarbeit. Eine klare Vision für die erforderlichen Rahmenbedingungen könne dabei helfen, Abstimmungsprozesse und digitale Lernstrategien für Kommunen zu bündeln und die Mitarbeitenden für die digitale Arbeit zu begeistern.
Von einem interkommunalen Austausch könnten insbesondere kommunale Verwaltungen mit wenig Ressourcen profitieren. Daher habe das Projekt-Team zunächst den Digitalisierungsstand aller teilnehmenden Kommunen erhoben und Best-Practices herausgearbeitet, um einen möglichst engen Wissenstransfer zwischen den Pilotkommunen voranzubringen. Wissenschaftlich entwickelte, interaktive Hilfsmittel sollen dabei für Inspiration und Motivation sorgen, ein so genanntes Digital Cook Book unterstütze Kommunen dabei, ihre eigene Digitalisierungsstrategie zu finden.

Eine übergeordnete Strategie sorgt für Klarheit

Der Umfang einer Digitalisierungsstrategie werde von Kommune zu Kommune unterschiedlich aufgefasst. Während manche Kommunen Teilstrategien für verschiedene Bereiche wie etwa Mobilität oder Bildung entwickeln und auch nach außen kommunizieren, haben andere eine übergeordnete Strategie erarbeitet. Darin sieht das Fraunhofer IAO Vorteile auch für die Kommunikation. Mit einer klaren Vision sei es einfacher, die lokale Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft bei der digitalen Transformation mitzunehmen.
Das Fazit des Abschlussberichts fällt positiv aus: Viele Kommunen konnten ihre IT-Infrastruktur verbessern und erste Verwaltungsprozesse digitalisieren, so das Fraunhofer IAO. Die Hälfte der Verwaltungsmitarbeitenden sei geschult worden, zudem seien in mehr als 40 Prozent der Kommunen neue Stellen für Digitalisierungsprojekte geschaffen worden. Deutlich belege das Forschungsvorhaben auch, dass eine neue Art der Zusammenarbeit nötig sei, die Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft wie auch die Bürger einbeziehe. Das Projekt-Team habe dazu übertragbare Digitalisierungsprofile für unterschiedliche Kommunengrößen in Baden-Württemberg entwickelt.





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