DetmoldErstes Serviceportal in Betrieb
Derzeit führt das Kommunale Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe (krz) das Serviceportal der regio iT bei seinen Verbandskommunen ein (wir berichteten). Nach den drei Pilotkommunen Detmold, Espelkamp und Kirchlengern sind laut krz auch die so genannten N8 Kommunen und die ÜN19+ Kommunen sukzessive in das Projekt gestartet. Somit werden in Kürze 34 Kommunen mit einem Serviceportal ausgestattet sein. Anfang April 2022 sei außerdem das erste Portal in die Produktivumgebung überführt worden: In Detmold können darüber nun diverse Dienstleistungen erledigt werden – sei es die Anforderung der Briefwahlunterlagen, eines Führungszeugnisses, einer Aufenthaltserlaubnis oder die Gewerbemeldung. Informationen, Online-Anträge und Kontaktmöglichkeiten zu über 500 Dienstleistungen seien hier zu finden. Für alle Dienstleistungen sind laut krz bürgerfreundliche Schlagworte – etwa Hund für die Hundeanmeldung –, hinterlegt, sodass die Suche nicht durch komplizierte Behördensprache erschwert wird. Darüber hinaus seien zahlreiche Dienstleistungen von Kreis, Land und Bund verlinkt. Die Zuständigkeiten der einzelnen Behörden sollen für die Bürger aber eine geringere Rolle spielen und nicht vom eigentlichen Vorhaben ablenken. Stattdessen finden sie nun alle Informationen an einem Ort und werden direkt an die richtige Stelle weitergeleitet.
Ebenenübergreifend nutzbares Konto
Das neue Serviceportal bietet laut krz aber nicht nur umfangreiche Online-Informationen und Antragsmöglichkeiten. Den Bürgern stehe dort auch ein Postkorb zur Verfügung. In diesem seien die gestellten Anträge und die dazugehörige Korrespondenz zu finden. Die antragstellende Person werde über verschlüsselte Nachrichten über den aktuellen Status ihrer Anträge informiert. Die ausschließliche Authentifizierungsmethode sei in allen Portalen das Servicekonto.NRW. Einmal erfasste Daten können somit für die Online-Angebote von Städten, Gemeinden und Kreisen ebenso wie für die von Ministerien und Behörden in Nordrhein-Westfalen genutzt werden. Durch die Interoperabilität der Servicekonten sei perspektivisch eine bundesweite Nutzung des Kontos möglich. Die hinterlegten Daten aus dem Servicekonto.NRW werden automatisch in den Anträgen vorausgefüllt.
Ab Start ein Erfolg
Detmold beschreibt das neue Serviceportal schon jetzt als einen vollen Erfolg. „Obwohl wir das Portal noch nicht aktiv beworben haben, sind in der vergangenen Woche bereits zahlreiche Online-Anträge bei uns eingegangen“, sagt Bürgermeister Frank Hilker. Laut krz war es eine Entscheidung des Verbandsgebiets, ein einheitliches Serviceportal einzuführen. Deshalb sei die Umsetzung im regen Austausch aller Kommunen eine Gemeinschaftsleistung. Für einen schnellen Roll-out wurde ein Standarddesign festgelegt, Kern der Anbindung bilden das im krz betreute Antragsmanagement von Form Solutions und die Middleware ePayBL für das Handling der Payment-Funktion bis hin zur Verbuchung in den Kassensystemen der Kommunen.
Als größte Stadt in Lippe ist Detmold gemeinsam mit den anderen Pilotkommunen vorangegangen. Von diesen Erfahrungen können nun alle Kommunen profitieren, die in das Projekt gestartet sind oder aktuell noch umgesetzt werden. Der Austausch zwischen den Kommunen und die Zusammenarbeit mit den IT-Dienstleistern wird laut krz als großer Mehrwert im Projektverlauf empfunden.
Für die kommenden Monate plane Detmold, das Online-Angebot auszubauen. Auch will die Stadt Unterstützung für die Registrierung und Nutzung des Serviceportals bieten. Denn jeder Bürger und jede Bürgerin soll von dem Online-Angebot Gebrauch machen können.
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