Branchenkompass Public Sector 2022Handlungsbedarf bei IT-Sicherheit
Für 97 Prozent der Behörden in Deutschland sind die Abwehr und der Umgang mit Cyber-Attacken sowie der Schutz von Daten die Top-Herausforderungen der kommenden Jahre. Bund, Länder und Kommunen wissen also um die Wichtigkeit des Themas IT-Sicherheit. Allerdings fehlt es bei der Umsetzung von Maßnahmen an Wirksamkeit und Stringenz, um eigene Anforderungen vollständig zu erfüllen. Das sind die Ergebnisse der Studie Branchenkompass Public Sector 2022, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Management- und Technologieberatung Sopra Steria durchführte. Befragt wurden dazu 105 Entscheiderinnen und Entscheider aller Ebenen der öffentlichen Verwaltung, zudem enthält die Studie einige ausführliche Interviews mit Top-Entscheidern.
Zusammenarbeit muss sicherer werden
Nicht nur die Befragung untermauert den Handlungsbedarf bei der IT-Sicherheit. Sopra Steria verweist auch auf Analysen des Bundesrechnungshofs zum Geheimschutz in Bundesbehörden. Demnach werde unter anderem der Schutz in einigen Dienststellen mit besonders strengen Sicherheitsbestimmungen nicht häufig genug geprüft. Zudem sollen teilweise Sicherheitskonzepte fehlen, die für eine ressortübergreifende Kommunikation in Bundesnetzen Standard wären.
Künftig werde mehr Effizienz bei der Umsetzung von Digitalisierungs- und den damit eng verbundenen Sicherheitsstrategien gebraucht, sagt Ronald de Jonge, Operating Officer Public Sector bei Sopra Steria. Das betreffe die Prozesse und die Zusammenarbeit zwischen den Behörden, die innerbehördliche Zusammenarbeit der Mitarbeiter und natürlich auch die Interaktionen von Behörden mit der Wirtschaft.
Digitale Souveränität in Gefahr
Auch mit Blick auf eine souveräne öffentliche Verwaltung seien mehr Effizienz und hohe Sicherheitsstandards wichtige Schlüsselfaktoren, so Sopra Steria. 82 Prozent der Befragten sehen diese durch internationale Cyber-Angriffe in Gefahr. Vier von zehn Behörden haben dabei die zunehmende Kooperation und Vernetzung mit externen Partnern und IT-Dienstleistern im Blick. Insbesondere die Kommunen befürchten dadurch aber auch Einschränkungen ihrer Handlungsfähigkeit. „Mehr Kooperationen sind unerlässlich, um beim Aufbau einer digitalen Verwaltung schneller voranzukommen. Umso wichtiger ist es, die potenzielle Gefährdung für Datenschutz und IT-Sicherheit effizient zu managen“, sagt Ronald de Jonge von Sopra Steria.
Effizienzoffensive der Verwaltung geplant
Um Leistungen schneller und sicher digital anbieten zu können, planen die öffentlichen Verwaltungen eine Reihe strategischer, organisatorischer und technologischer Maßnahmen, so die Studie. Neun von zehn Befragten setzen demnach verstärkt auf Kooperationen mit anderen Behörden. Die Hälfte möchte mithilfe von Start-ups schneller bei Innovationsprojekten vorankommen. Fast ebenso viele (47 Prozent) investieren in Technologien wie künstliche Intelligenz, etwa um Vorgänge zu automatisieren und so das Tempo zu steigern und die Fehleranfälligkeit zu senken.
Von den geplanten Maßnahmen könne auch die Baustelle IT-Sicherheit profitieren, prognostiziert de Jonge: Wenn Verwaltungen die IT-Sicherheit bei jeder neu digitalisierten Behördenleistung mitdenken, sparten sie Entwicklungszeit und minimierten Risiken. Zudem könnten Behörden durch mehr Kooperation von erprobten und bewährten Sicherheitskonzepten anderer profitieren und Best Practices übernehmen. Notwendig sei hierfür auch ein verstärktes Bemühen um interoperable Standards. Dadurch erhöhe sich die Resilienz des Gesamtsystems, die so zur digitalen Souveränität auf allen Verwaltungsebenen beitrage, resümiert de Jonge.
https://www.soprasteria.de
https://www.faz-institut.de
https://www.forsa.de
BSI: Bericht zur Lage der IT-Sicherheit
[12.11.2024] Die Bedrohungslage bliebt angespannt, die Resilienz gegen Cyberangriffe aber ist gestiegen. Das geht aus dem aktuellen Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland hervor, den das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) nun vorgestellt hat. mehr...
LivEye: Sicherheitsüberwachung auf Weihnachtsmärkten
[08.11.2024] Für die Sicherheitsüberwachung auf Weihnachtsmärkten hat das Unternehmen LivEye ein neues Konzept entwickelt, das Datenschutz und effektive Gefahrenabwehr kombiniert. mehr...
Hessen: Höhere Cybersicherheit
[05.11.2024] Mit dem Aktionsprogramm Kommunale Cybersicherheit sollen hessische Kommunen umfassender in der IT-Sicherheit unterstützt und auf künftige Cyberangriffe vorbereitet werden. mehr...
SIT: Ein Jahr nach dem Ransomware-Angriff
[04.11.2024] Ein Jahr nach der Cyberattacke auf die Südwestfalen-IT haben die Mitarbeitenden gemeinsam mit den IT-Teams betroffener Kommunen die Systeme wiederhergestellt. Um künftig besser gegen Cyberbedrohungen geschützt zu sein, fordert Geschäftsführer Mirco Pinske klarere gesetzliche Regelungen – etwa die Berücksichtigung kommunaler IT-Dienstleister in der NIS2-Richtlinie. mehr...
Sachsen-Anhalt: Mehr IT-Sicherheit für Kommunen
[04.11.2024] Um die Cybersicherheit in Sachsen-Anhalts Kommunen zu stärken, startete das Land gemeinsam mit dem BSI das Pilotprojekt SicherKommunal. Durch das Projekt sollen Städte, Landkreise und Gemeinden gezielt bei der Verbesserung ihrer IT- und Informationssicherheit unterstützt werden. mehr...
Lösungen: Cybersicherheit stärken
[13.09.2024] Die NIS2-Richtlinie bietet die Chance, die IT-Sicherheit auf ein deutlich höheres Level zu heben, ist aber auch mit Herausforderungen verbunden. Kommunen benötigen zudem Lösungen, die speziellen IT-Sicherheitsanforderungen genügen. mehr...
BSI: IT-Sicherheitskennzeichen für Zoom
[11.09.2024] Für zwei seiner Produkte hat der vielfach genutzte Videokonferenzdienst Zoom das IT-Sicherheitskennzeichen vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erhalten. Geprüft wurden unter anderem der Accountschutz, Rechenzentrumsbetrieb und das Update- und Schwachstellenmanagement. mehr...
IT-Sicherheit: Feuerwehr und Firewall
[02.09.2024] Cyberattacken treffen immer öfter auch Verwaltungen. Um kommunale IT besser abzusichern, fordert Vitako eine Reihe von Maßnahmen: eine stärkere Vernetzung, mehr Mittel, den Ausbau des BSI zur Zentralstelle und die Schaffung eines regulativen Rahmens. mehr...
Schwandorf: Siegel für IT-Sicherheit
[29.08.2024] Die Stadt Schwandorf hat vom bayerischen Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI) jetzt das Siegel „Kommunale IT-Sicherheit“ erhalten. mehr...
Interview: Wertvolle Lehren gezogen
[14.08.2024] Nach dem umfassenden Cyberangriff arbeitet der IT-Dienstleister Südwestfalen-IT an einer strategischen Neuausrichtung. Im Kommune21-Interview berichtet Geschäftsführer Mirco Pinske, wie die Aufarbeitung vorangeht und welche Konsequenzen bereits gezogen wurden mehr...
München: Hauptabteilung für IT-Sicherheit
[02.08.2024] Die bayerische Landeshauptstadt München misst der IT-Sicherheit einen hohen Stellenwert bei. Um dies zu verdeutlichen, wurde im IT-Referat jetzt eine neue Hauptabteilung für Cybersecurity gegründet. Geleitet wird sie von Chief Information Security Officer Thomas Reeg. mehr...
ITEBO: OpenR@thaus-Vorfall aufgearbeitet
[23.07.2024] Mit seinem Verwaltungsportal OpenR@thaus liefert ITEBO zahlreichen Kommunen eine Basisinfrastruktur, um Leistungen, wie vom OZG vorgesehen, digital anbieten zu können. Im Juni war die Lösung aus Sicherheitsgründen offline gestellt worden. Nun berichtet ITEBO im Detail über den Vorfall und dessen Aufarbeitung. mehr...
Crowdstrike-Panne: Geringe Störungen bei Kommunalverwaltungen
[22.07.2024] Das Update des Sicherheitsdienstleisters Crowdstrike, das am Freitag globale IT-Ausfälle auslöste, hat auch dazu geführt, dass der kommunale IT-Dienstleister SIT seine Systeme sicherheitshalber abgeschaltet hat. Die Auswirkungen auf Kommunen waren aber lediglich geringfügig. mehr...
Interview: Angriffe wird es immer geben
[10.07.2024] Öffentliche Einrichtungen rücken zunehmend in den Fokus von Cyber-Kriminellen und staatlich gelenkten Hackern. Kommune21 sprach mit regio-iT-Geschäftsführer Stefan Wolf, wie Städte und Gemeinden den Gefahren begegnen können. mehr...
OpenR@thaus: Serviceportal nicht erreichbar
[02.07.2024] Wegen einer Sicherheitslücke wurde das Serviceportal OpenR@thaus zum zweiten Mal in kurzer Zeit vom Netz genommen. Davon betroffen sind rund 300 Kommunen. Die Wartungsarbeiten dauern derzeit an. Offenbar besteht ein Zusammenhang zu einer Schwachstelle der BundID, die es erlaubt, relativ einfach auf einer eigenen Website ein BundID-Log-in umzusetzen. mehr...