Dienstag, 8. Oktober 2024

HamburgNeue Wege bei der Bürgerbeteiligung

[04.05.2023] Mit einer Erweiterung ihres digitalen Partizipationssystems DIPAS erprobt die Stadt Hamburg, städteplanerische Rahmenbedingungen und Planungsvorhaben mithilfe von raumbezogenen, geodatenbasierten Geschichten zu vermitteln. Die Entwicklung geht jetzt in die Pilotphase.
Ein Schritt in einer DIPAS story auf dem Touchtable: Storytelling soll helfen

Ein Schritt in einer DIPAS story auf dem Touchtable: Storytelling soll helfen, Daten in Bürgerbeteiligungsverfahren zu kontextualisieren.

(Bildquelle: BSW/Stadtwerkstatt; Kartografie: Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung)

Geodatenbasierte Informationen wie etwa Lärmkarten, Bebauungspläne oder Stadtmodelle mögen genau sein – oft sind sie aber auch, vor allem für Nicht-Fachleute, sehr abstrakt. Sich ein tatsächliches Bild zu machen ist mitunter schwierig. Die Stadt Hamburg erprobt nun neue Wege in der Bürgerbeteiligung für die Stadtentwicklung und setzt dabei auf Storytelling. Das teilt die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen mit. Im Bereich der digitalen Medien wird Storytelling als Methode der Wissensvermittlung bereits erfolgreich praktiziert. In Hamburg soll Storytelling nun auch im Zusammenspiel von interaktiven Geodaten und visuell ansprechenden Medien bei der Bürgerbeteiligung bei Projekten der Stadtentwicklung, Umwelt und Infrastruktur genutzt werden.

Fachkarten anschaulich darstellen

Wichtiges Element des Hamburger Partizipationssystems ist ein Datentisch mit riesigem Touchscreen, der so genannte DIPAS_touchtable. Verschiedene Module tragen dazu bei, Beteilungsverfahren digital durchzuführen (wir berichteten) und auszuwerten (wir berichteten).
Das nun neu hinzugekommene Modul DIPAS_stories ermöglicht es, geodatenbasierte Fachkarten auf dem Datentisch mit ergänzenden Texten, Bildern und Videos zu verbinden und so die Inhalte anschaulicher zu vermitteln. Zunächst will die Hansestadt mit einer Beta-Version des Tools die Möglichkeiten der Storytelling-Methodik für die informelle Bürgerbeteiligung erproben, so die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen. Im ersten Schritt wurde das Tool für den Einsatz im Rahmen von Veranstaltungen optimiert. Der Touchscreen-Tisch soll dabei von Laien selbstständig bedient und ohne fachliche Betreuung auf Beteiligungsveranstaltungen oder in Stadtteilbüros bereitgestellt werden können.

Pilotierung und Weiterentwicklung

Die technische Grundlage für DIPAS_stories wurde im BMWSB-geförderten Smart-City-Modellprojekt Connected Urban Twins (wir berichteten) vom City Science Lab der HafenCity Universität Hamburg entwickelt. Um diesen neuen Ansatz in der Praxis zu testen, sind für das Jahr 2023 erste Pilotierungseinsätze in Hamburg und den Partnerstädten Leipzig und München im Rahmen des Projekts Connected Urban Twins geplant. Die Erkenntnisse, die dabei gewonnen werden, sollen in die Weiterentwicklung des Tools einfließen. Ziel ist es, DIPAS_stories Schritt für Schritt in Hamburg sowie bei Bedarf auch darüber hinaus in weiteren DIPAS nachnutzenden Kommunen in die breite Anwendung zu bringen, heißt es in der Pressemeldung der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen. Als öffentlich zugängliche Open Source Software könne das Partizipationssystem DIPAS bereits von anderen Kommunen und Organisationen eingesetzt werden (wir berichteten). Auch DIPAS_stories wurde unter dem Namen Data Narrator als Open Source Software entwickelt und steht in der Beta-Version bereits auf Open CoDE zur Verfügung.





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bericht

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