Donnerstag, 10. Oktober 2024

BocholtPortal nach Maß

[21.07.2023] Seit Anfang des Jahres ist der runderneuerte Internet-Auftritt der Stadt Bocholt online. Die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer standen beim Relaunch besonders im Fokus und wurden mit einer speziellen Methodik ermittelt.
Bocholter Website als Mock-up.

Bocholter Website als Mock-up.

(Bildquelle: Stadt Bocholt
)

Ob Bürger, Touristen, Unternehmer oder Neugierige: Wer www.bocholt.de aufruft, bekommt neben aktuellen Informationen, Veranstaltungen und Servicediensten einen Schuss Bocholter Lokalkolorit vermittelt. Die 74.000 Einwohner zählende Stadt Bocholt aus dem Münsterland, in Steinwurfnähe zu den Niederlanden, hat ihren Internet-Auftritt erneuert. Um die Bedürfnisse verschiedenster Nutzergruppen und redaktionelle Anforderungen zu ermitteln, wurde für die Konzeptionsphase ein spezieller Ansatz gewählt, der es ermöglicht, komplexe Themen greifbar zu machen und das Portal benutzerfreundlich zu gestalten. Mit Erfolg: Seit dem Go-live verzeichnet die Seite monatlich rund 50.000 Zugriffe, darunter viele aus dem niederländischen und englischen Sprachraum. Hier bewährt sich die Entscheidung, für diese Sprachen den Übersetzungsdienst DeepL einzusetzen.
„Auch wenn wir viel Wert auf Design und Optik gelegt haben, so zeigt sich doch in der hinter der Website liegenden Struktur und ihrer Vernetzung mit anderen Systemen die wahre Performance“, sagt Bocholts Bürgermeister Thomas Kerkhoff und ergänzt: „In beiden Teilbereichen, Optik und Performance, setzt die neue Website bocholt.de Maßstäbe und ist wirklich ein Quantensprung für uns als Verwaltung auf dem Weg der Digitalisierung.“

Servicestark mit Wiedererkennungswert

Bis es soweit war, kamen 24 Beschäftigte aus Stadtverwaltung, Stadt-Marketing, Wirtschaftsförderung und Touristinformation in mehreren halbtägigen Workshops zusammen. Die Bocholter wollten nichts von der Stange, sondern etwas Maßgeschneidertes. Eine moderne, funktions- und servicestarke Seite, mobil gedacht, mit Wiedererkennungswert. Denn eine kommunale Web-Präsenz als digitale Visitenkarte der Stadt wird als Servicepunkt im Zuge der Digitalisierung von Dienstleistungen immer wichtiger. Der Anspruch war dabei, Inhalte, Funktionen, Struktur und Anmutung in eine gute Balance zu bringen. Ein so genannter facilitativer Ansatz bildete die Basis, auf der ein digitales Lastenheft für den Programmierauftrag aufgesetzt werden konnte – mit allen definierten Anforderungen an das neue Portal.
Jede Kommune steht vor einer komplexen Herausforderung, wenn es um ein Website-Konzept geht. Bei einer Vielzahl von Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Lebensentwürfen, wie sie eine Stadt der Größe Bocholts mit sich bringt, muss ein entsprechend großes Leistungsspektrum so begreifbar und intuitiv wie möglich dargestellt werden. Hinzu kommen gesetzliche Vorgaben wie die Barrierefreiheit und das Onlinezugangsgesetz (OZG).
Der facilitative Prozess bezieht die Nutzer von Anfang an in die Lösungsfindung ein. Die Essener Agentur Image Transfer hat die Stadt Bocholt durch den Konzeptionsprozess begleitet. Der Fokus lag auf der Schaffung einer konstruktiven, gemeinschaftlichen Atmosphäre – sowohl in der Projektgruppe über Abteilungs- und Hierarchiegrenzen hinweg als auch in der Ausrichtung auf die Nutzerinnen und Nutzer des Portals.

Mit Zielmanifest vorbereitet

Zunächst formulierte das Team ein Zielmanifest mit Leitplanken, um dem Prozess eine Richtung zu geben. Das ist hilfreich, um bei einem Projekt dieser Größe klar abzugrenzen, um welche Themen es geht – und um welche nicht. Bocholts Bürgermeister Thomas Kerkhoff erteilte der Projektgruppe das Mandat, den Relaunch der Website konzeptionell vorzubereiten und in Abstimmung mit ihm richtungsweisende Entscheidungen zu treffen.
Ziel war ein Konzept für ein modernes, ansprechendes, service- und benutzerfokussiertes Portal, das sowohl inhaltlichen sowie derzeit geltenden technisch-funktionalen und gesetzlichen Anforderungen entspricht. Dies sollte das Team in Form eines agilen Lastenhefts für das Web-Portal vorbereiten. Basierend darauf sollte im Anschluss eine passende Agentur als technischer Umsetzungspartner gefunden werden.
Direkt an die Zielformulierung und das Finden passender Personas (Zielgruppe) schloss sich das Value Proposition Design (VPD) an. Denn eine Website wird nicht um ihrer bloßen Existenz willen erstellt, sondern um Aufgaben für ihre Nutzer bestmöglich zu erledigen. Damit es zu einer perfekten Übereinstimmung von Bedürfnissen und Angeboten kommt, hilft das VPD, passende Lösungen zu erarbeiten. Ein weiterer Baustein sind User Stories. Hierfür schrieb die Projektgruppe Geschichten für fiktive Personen, die nicht nur ihre Anforderungen an die Website abbilden, sondern verschiedene Motive und vor allem Akzeptanzkriterien sichtbar machen, an denen die User den Nutzwert des Internet-Auftritts festmachen. Die Website erfüllt dann ihren Zweck, wenn ein Nutzer den an sie gestellten Auftrag vollständig und unkompliziert erledigt, beispielsweise einen Hund anmelden oder einen Termin zur Passabholung vereinbaren.

Maximal flexibel bleiben

Im nächsten Schritt priorisierte die Projektgruppe die User Stories. Das Team gewichtete die Anforderungen der Nutzer und definierte darauf basierend das Minimum Viable Product (MVP). Der Begriff bezeichnet die Mindestanforderungen an Inhalte und Funktionen, eine erste Produktreife mit Weiterentwicklungspotenzial. Auf dieser Basis erstellte die Agentur einen Prototyp, der mit den User Stories abgeglichen wurde.
Nun konnte das eigentliche Ziel des Prozesses erreicht werden: das Erstellen eines agilen Lastenhefts, in dem sämtliche Bausteine festgehalten sind. Die Anforderungen mit der höchsten Priorität sind bereits definiert, während spätere Erweiterungen zunächst unpräzise sind, um maximal flexibel zu bleiben. Mit der auf diesem Lastenheft basierenden Ausschreibung, die von Image Transfer begleitet wurde, konnte die Stadt Bocholt mit Egotec ein passendes Unternehmen für die Umsetzung finden. In diesem Jahr wird Bocholt einen Dachmarkenprozess beginnen, um die Bekanntheit der Stadt weiter zu steigern. Digitale Formate wie Homepage und App spielen dabei eine Rolle.

Karsten Tersteegen ist Leiter des ­Presse- und Informationsdiensts der Stadt ­Bocholt; Thomas Balitzki-Schulze ist Geschäftsführer der Image Transfer GmbH.


Stichwörter: CMS | Portale, Bocholt


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: CMS | Portale
Screenshot der Website von OWL-IT

OWL-IT: Neuer Internetauftritt

[04.10.2024] Der ostwestfälische Zweckverband OWL-IT, der sich am Jahresanfang aus drei bestehenden IT-Dienstleistern konstituiert hat, verfügt nun auch über einen neuen Internetauftritt. Dieser präsentiert nicht nur die Produkte und Services von OWL-IT, sondern bietet auch Kundensupport und Karriereinformationen. mehr...

Als digitaler Alltagsbegleiter zeigt die smarT:app der Stadt Troisdorf unter anderem alle Mobilitätsangebote auf einen Blick an.

Troisdorf: Guter Start für die smarT:app

[09.09.2024] Mit der smarT:app stellt Troisdorf den Bürgerinnen und Bürgern einen digitalen Alltagsbegleiter zur Verfügung. Vom Mängelmelder über das Beteiligungsportal bis hin zum KI-Chatbot, Abfallkalender oder der integrierten Mobilitätskarte sind viele Funktionen integriert, weshalb sie bei den Bürgern gut ankommt. mehr...

Die neue offizielle Stadt-App soll Einbeck und die umliegenden Ortschaften näher zusammenbringen.

EinbeckGO: App für die Stadt und alle Ortschaften

[04.09.2024] Eine neue offizielle Stadt-App bietet jetzt Einbeck an. EinbeckGO gewährt nicht nur Zutritt zum digitalen Rathaus. Als zentrale Kommunikationsplattform informiert die App auch über Veranstaltungstermine und lokale Nachrichten und soll die Stadt und die umliegenden Ortschaften näher zusammenbringen. mehr...

Die Stadt Wiesbaden hat jetzt die Kita-App KidsFox eingeführt.

Wiesbaden: Neue Kita-App eingeführt

[04.09.2024] In der Stadt Wiesbaden soll mit der neuen Kita-App KidsFox die Kommunikation zwischen Eltern und Erziehern effizienter und barrierefreier gestaltet werden. Die App ermöglicht nicht nur die Verwaltung von Terminen und Ankündigungen, sondern auch eine automatische Übersetzung in 27 Sprachen. mehr...

Neues Portal UNITED.nrw des Kreises Unna bündelt Themen und Angebote rund um die Berufsorientierung.

Kreis Unna: Portal zur Berufsorientierung

[30.08.2024] Mit UNITED.nrw ist im Kreis Unna zu Beginn des neuen Schuljahres ein neues Portal zur Berufsorientierung freigeschaltet worden. Das Portal bündelt nach Angaben der Kreisverwaltung Infos, die zuvor an vielen verschiedenen Stellen zu finden waren.  mehr...

Über die Orts-App bleiben Gemeinde

Kollig: Orts-App verbindet

[30.08.2024] Als zentrale Kommunikationsplattform verbindet die Orts-App in Kollig Gemeinde, Bürger, Vereine und ehrenamtlich Engagierte. Mit ihr können sich auch jene Bürgerinnen und Bürger identifizieren, die Social Media fernbleiben. Entsprechend groß ist die Reichweite der App vor Ort. mehr...

Die neue White-Label-App FRED soll Kommunen bei der digitalen Transformation unterstützen.

Fabrik19/Chamaeleon: Neue App vorgestellt

[28.08.2024] Die neue White-Label-App FRED, entwickelt von der Fabrik19 und Chamaeleon, soll Kommunen bei der digitalen Transformation unterstützen. Die flexibel anpassbare App bietet eine Vielzahl an Funktionen und ist ab sofort erhältlich. mehr...

Die in Schleswig-Holstein gelegene Gemeinde Brodersby-Goltoft nutzt eine eigens entwickelte Bürger-App

Brodersby-Goltoft: Bürger-App löst Infrastrukturproblem

[27.08.2024] In Brodersby-Goltoft spielt eine neu entwickelte Bürger-App eine zentrale Rolle bei der Bewältigung von Infrastrukturproblemen. Nachdem eine neu eingeführte Fähre aufgrund eines Planungsfehlers nicht einsatzbereit war, half die App dabei, die Gemeinde zu organisieren und die alte Fähre wieder in Betrieb zu nehmen. mehr...

Die Mobilitätsplattform KL Navi ist am 14. August in die Testphase gestartet und lädt die Bevölkerung von Kaiserslautern ein

Kaiserslautern: Testphase für KL Navi gestartet

[20.08.2024] Die neue Mobilitätsplattform KL Navi befindet sich ab sofort in der Testphase und bietet den Bürgerinnen und Bürgern von Kaiserslautern die Möglichkeit, ihre Routen individuell und barrierefrei zu planen. Die Entwickler rufen zur aktiven Teilnahme und zum Feedback auf, um die Plattform weiter zu verbessern. mehr...

Die St. Bonifatius Kirche in Wiesbaden ist als kühler Ort zugänglich außerhalb von Gottesdienstzeiten.

Wiesbaden: Karte zeigt kühle Orte

[15.08.2024] Eine neue elektronische Karte zeigt die kühlen Orte in Wiesbaden, an denen sich die Bevölkerung während Hitzewellen Abkühlung verschaffen kann. Die interaktive Karte enthält zahlreiche Details und wird regelmäßig aktualisiert. mehr...

Screenshot der Startseite von augsburg.de: Die Navigation

Augsburg: Besserer Zugang zur Stadtwebsite

[07.08.2024] Das städtische Onlineportal augsburg.de ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen und bietet auf mehr als 10.000 Unterseiten unzählige Informationen und Serviceleistungen. Jetzt wurde die Website vollständig überarbeitet, um den Zugang zu erleichtern. mehr...

Testen die Seite des städtischen Kommunalportals: Manuela Köhler (vorne)

Meckenheim: Kommunalportal hochgefahren

[30.07.2024] Einen einfachen Zugang zu kommunalen Dienstleistungen bietet jetzt das neue Kommunalportal der Stadt Meckenheim. mehr...

KatHelfer-PRO wird erstmals in der Praxis erprobt.

Katastrophenhilfe: Plattform im Praxistest

[26.07.2024] Die von einem Konsortium zahlreicher Partner entwickelte Plattform KatHelfer-PRO soll künftig im Katastrophenschutz Hilfesuchende und Freiwillige zusammenbringen. Im Praxistest konnten jetzt Erkenntnisse für die Weiterentwicklung gewonnen werden. mehr...

Anliegenkarte im neuen Mängelmelder der Stadt Donauwörth.

Donauwörth: Mängelmelder am Start

[25.07.2024] Über den neuen Mängelmelder der Stadt Donauwörth kann die Verwaltung nun auch von unterwegs aus auf Schlaglöcher, Müll oder defekte Spielgeräte aufmerksam gemacht werden. mehr...

Niedersächsische Kreise puzzeln gemeinsam an der Umsetzung des OZG.

Niedersachsen: OZG gemeinsam umsetzen

[22.07.2024] Die interkommunale Zusammenarbeit bietet bei der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes große Potenziale, ist aber auch mit erheblichen Herausforderungen verbunden. Das zeigen die Erfahrungen der Landkreise Celle, Diepholz, Harburg, Osnabrück und Wolfenbüttel. mehr...