KölnVideoident statt Amtsbesuch
Der Digitalisierungsausschuss der Stadt Köln hat einstimmig beschlossen, ein Videoidentifkationsverfahren zur Anmeldung der Eheschließung sowie zur An- und Ummeldung der Wohnadresse einzuführen. Damit kann eine Anmeldung zur Eheschließung ohne Vor-Ort-Termin beim Standesamt erfolgen. Und auch nach einem Umzug soll in Köln persönliches Erscheinen beim Amt bald nicht mehr erforderlich sein, um die neue Wohnadresse zu melden.
Einen wichtigen Anstoß für die Entscheidung der nordrhein-westfälischen Großstadt gaben Innovationsprojekte in Wiesbaden, die sich als sehr erfolgreich erweisen. Die hessische Landeshauptstadt bietet Trauwilligen bereits seit mehreren Jahren die Möglichkeit, die Anmeldung zur Eheschließung ohne Vor-Ort-Termin beim Standesamt vorzunehmen. Die bürgerfreundliche Umsetzung wurde mit dem „Preis für gute Verwaltung“ ausgezeichnet (wir berichteten) und ist auch bei Traupaaren sehr beliebt (wir berichteten). Seit 2023 sind in Wiesbaden auch An- und Ummeldungen mittels Videoident-Verfahren möglich. Kurz vor Ostern habe die Stadt den politischen Entschluss zu einer stadtweiten Einführung des Videoidentifikationsverfahrens getroffen, berichtet das Unternehmen WebID Solutions, dessen Lösung VideoID die Stadt Wiesbaden nutzt.
Weitere Bürgerdienste könnten folgen
Zusätzlich zur Einführung von Videoident soll im Standesamt Köln die qualifizierte elektronische Signatur integriert werden. Ab welchem konkreten Zeitpunkt Kölner Bürgerinnen und Bürger die neuen Serviceangebote nutzen können, ist bislang noch nicht bekannt. Fest steht allerdings, dass die Verwaltung noch weitere Bürgerdienste ausmachen soll, bei denen sich die Identifikation per Videotelefonat mit geschultem Personal anbieten würde.
Mit knapp 1,1 Millionen Einwohnern ist Köln die viertgrößte Stadt Deutschlands. Ergänzend zur Anzahl der Ummeldungen innerhalb Kölns wurden im Jahr 2023 insgesamt 58.189 Zuzüge und 4.600 Anmeldungen zur Eheschließung physisch abgewickelt.
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