Mittwoch, 16. Oktober 2024

Fraunhofer FOKUSDynamisch parken

[16.10.2024] Um den steigenden Anforderungen des Liefer- und Wirtschaftsverkehrs gerecht zu werden, hat Fraunhofer FOKUS eine datenbasierte Lösung zum Curbside-Management entwickelt. Diese ermöglicht die dynamische Verwaltung von Bordsteinflächen, sodass die Vergabe von Parkflächen flexibel erfolgen kann.
Aufnahme eines zugeparkten Straßenrandes. Der Blick fällt durch den schmalen Abstand zwischen zwei nebeneinander stehenden Autos.

Dank Curbside Management müssten Lieferfahrzeuge nicht mehr in zweiter Reihe parken, sondern könnten die dynamisch eingerichteten Haltezonen nutzen.

(Bildquelle: Philipp Plum / Fraunhofer FOKUS)

Ob Lieferanten, Handwerker oder Paketzusteller – alle arbeiten unter starkem Zeitdruck und sind auf Parkplätze in der Innenstadt angewiesen. Derzeit wird die Nutzung des Bordsteins meist statisch durch Verkehrsschilder geregelt, die zeitlich begrenzte Lieferzonen ausweisen. Die Bedürfnisse des wachsenden Wirtschaftsverkehrs werden durch diese Vorgehensweise nicht erfüllt. Das Smart Mobility-Team des Fraunhofer-Instituts für Offene Kommunikationssysteme FOKUS hat eine Smartphone-basierte Curbside-Screening-Lösung entwickelt, die verschiedene Sensorquellen im Straßenraum integriert, um ein akkurates Abbild der aktuellen Straßensituation zu erhalten. Anders als fix ausgezeichnete Lieferzonen erlaubt digitales Curbside Management eine wirklich flexible und effektive Nutzung der wichtigen Flächen am Bordstein. Für Lieferfahrzeuge, Personentransporte, Ridesharing oder zukünftig auch autonome Shuttles können so dynamische Zeitfenster in Echtzeit gebucht werden – entsprechend der gewünschten Nutzungsdauer und in passender Größe.

Verschiedene Datenquellen werden ausgewertet

Zentral für das Management der begehrten Parkflächen am Straßenrand ist eine Erfassung der aktuellen Vor-Ort-Situation. Dafür hat das Smart-Mobility-Team von Fraunhofer FOKUS die Curbside-Screening-Lösung entwickelt. Das Team nutzt dafür beispielsweise Daten von vorhandenen Sensoren in Straßenlaternen, den Smartphones von Verkehrsteilnehmenden, vernetzten Fahrzeugflotten sowie einer eigens entwickelten App, mit der etwa Busse oder die Müllabfuhr nebenbei die Straßensituation erfassen. Diese Daten werden im Back End bei Fraunhofer FOKUS datenschutzkonform zusammengeführt. So entsteht ein Echtzeit-Lagebild, mit dem sich die Nutzung relevanter Zonen orchestrieren und auch Missbrauch verhindern lässt.

Daneben hat das Team ein Simulationsszenario erstellt, mit dem der Verkehr im gesamten Berliner Stadtgebiet für 24 Stunden simuliert werden kann. Mit dieser Simulation sollen neue digitale Ansätze für den Wirtschaftsverkehr validiert werden können, auch im Zusammenspiel mit herkömmlichen Maßnahmen wie festen Lieferzonen und Parkraumbewirtschaftung.

Fraunhofer FOKUS stellt die Curbside-Screening-Lösung vom 15. bis 17. Oktober 2024 auf der Smart Country Convention in Berlin auf dem Fraunhofer-Stand (Hub 27, 113) vor.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Smart City
Größere Personengruppe posiert in einem modernen Treppenhaus zum Gruppenfoto.

Connected Urban Twins: Standard für Digitale Zwillinge entwickelt

[14.10.2024] Im Rahmen des Projekts Connected Urban Twins (CUT) haben Hamburg, Leipzig und München gemeinsam mit Expertinnen und Experten einen Standard für die Anwendung Digitaler Zwillinge in Städten entwickelt. Die DIN SPEC 91607 soll künftig als Leitfaden für die Implementierung von Digital Twins dienen und Städte bei der nachhaltigen Stadtentwicklung unterstützen. mehr...

Auf einem gelben Polsterstoff (vermutlich von einem sessel) liegt ein gedruckter Zettel mit der Aufschrift: "Willkommen zum Reallabor Bürger*innen-Beteiligung"

Berlin: Bürgerbeteiligung im Reallabor-Test

[08.10.2024] Ein Forschungsprojekt aus Berlin will ein – auch auf andere Kommunen übertragbares – Data-Governance-Konzept für die datengetriebenen Daseinsvorsorge entwickeln. Teil des Projekts: ein Reallabor zur Bürgerbeteiligung. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse liegen jetzt vor. mehr...

Das Bild zeigt einen Lichtmasten an einem Fahrradweg am Maschsee in Hannover.

Hannover: Smartes Licht am Maschsee

[07.10.2024] Die Stadt Hannover und enercity realisieren ein innovatives Beleuchtungsprojekt am Maschsee. Das Smart.Light-System verbindet Energieeffizienz, Insektenschutz und Digitalisierung und ist Teil der Smart City Initiative #HANnovativ. mehr...

Projekt REINVENT: OS-Lösungen für die Daseinsvorsorge

[07.10.2024] Eine Inventur von Open-Source-Lösungen im Bereich der kommunalen Daseinsvorsorge führt der Think & Do Tank Neuland21 durch. Das Projekt namens REINVENT hat zum Ziel, die Lösungen besser sicht- und nachnutzbar zu machen und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziell gefördert. mehr...

Kiel: Smart City mit Breitband

[02.10.2024] Im Smart City Index des Bitkom hat sich Kiel um zehn Plätze auf Rang 21 verbessert. Gleichzeitig erreicht der Breitbandausbau in der Stadt eine entscheidende Phase: Bis zum Frühjahr 2025 sollen mehr als 85 Prozent aller Haushalte Zugang zu Internet über Glasfaser haben. mehr...

Ivan Aćimović
interview

Freiburg im Breisgau: Digitale Version der Stadt

[30.09.2024] Mithilfe der urbanen Datenplattform und Künstlicher Intelligenz arbeitet Freiburg im Breisgau daran, den Alltag in der Stadt deutlich zu verbessern. Kommune21 sprach mit Ivan Aćimović, Leiter des Modellprojekts Smart City, über das Projekt. mehr...

NRW: Digitaler Zwilling wehrt Gefahren ab

[26.09.2024] Ab sofort setzt die nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr in Nordrhein-Westfalen auf den Digitalen Zwilling. Mithilfe dieser Software können Einsatzkräfte realitätsnahe Einschätzungen aus der Ferne vornehmen und so effizienter auf Krisen reagieren. mehr...

Zukunftsforum MYK: Digitalisierung und Klimaschutz im Fokus

[19.09.2024] Beim dritten Zukunftsforum MYK in Ochtendung stand die Verbindung von Digitalisierung und Klimaschutz im Fokus. Über 200 Teilnehmende diskutierten, wie innovative digitale Lösungen zur Bewältigung des Klimawandels und zur nachhaltigen Entwicklung im Landkreis Mayen-Koblenz beitragen können. mehr...

Pforzheim: Umweltsensoren für die Stadtentwicklung

[16.09.2024] Smarte Technologien sollen in Pforzheim dazu beitragen, den Folgen der Klimaveränderung – insbesondere Hitze, Trockenheit und Starkregen – zu begegnen. Dazu wird nun begonnen, erste Sensoren für ein LoRaWAN-basiertes Klimadaten-Messnetzwerk zu installieren. mehr...

München verteidigt seine Spitzenposition im Smart-City-Ranking.

Smart City Studie 2024: München durchbricht Schallmauer

[12.09.2024] In immer mehr deutschen Städten steht der Wandel hin zur Smart City im Fokus. Das zeigt die Smart City Studie 2024 des Beratungsunternehmens Haselhorst Associates. Spitzenreiter München durchbricht im diesjährigen Ranking gar die Schallmauer von 50 Prozent beim Smart-City-Entwicklungsgrad. mehr...

Homberg (Efze)

Region Digitaler Knüll: Vier Kommunen machen Lust auf Land

[06.09.2024] Vom intelligenten Einsatz von Sensoren über Terminals für die selbstständige Beantragung von Ausweisen bis hin zu Abholstationen für Ausweisdokumente oder Coworking Hubs reichen die Projekte, welche die Region Digitaler Knüll ausmachen werden. Es handelt sich um das gemeinsame Projekt von vier ländlichen Kommunen. mehr...

Stadt Bonn erprobt den Einsatz von Feuchtesensoren für eine intelligente Baumbewässerung.

Bonn: Bäume intelligent bewässern

[03.09.2024] 
Wasser ist eine wertvolle Ressource, die es mit Bedacht einzusetzen gilt. Gleichzeitig brauchen Bäume in der Stadt ausreichend davon, um vital zu bleiben. Die Stadt Bonn erprobt daher nun im Sinne einer intelligenten Bewässerungstechnik den Einsatz von Feuchtesensoren.
 mehr...

Aachen: Forschungsprojekt zu KI

[02.09.2024] Im Rahmen des Projekts P2Broker erforscht ein Konsortium aus der RWTH Aachen, der Stadt Aachen, der Universität zu Köln und der Hochschule Trier den Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Verwaltung. Gefördert wird das Vorhaben vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. mehr...

Die Stadt Ulm hält an Ihrem Chatbot "Ulmer Spatz" fest.

Ulm: Spatz darf weiter helfen

[29.08.2024] Die Stadt Ulm hat einem Gemeinderatsantrag, in welchem die Abschaltung des städtischen Chatbots „Ulmer Spatz“ gefordert wurde, eine Absage erteilt. Der Chatbot sei zwar noch nicht perfekt, werde aber jeden Tag besser. mehr...