Nationaler IT-GipfelDresdner Vereinbarung
Hochrangige Vertreter der Bundesregierung sowie aus Wirtschaft und Wissenschaft kamen gestern (7. Dezember 2010) beim 5. Nationalen IT-Gipfel in Dresden zusammen. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle konnte als Gastgeber neben Bundeskanzlerin Angela Merkel auch seine Kabinettskollegen Bundesinnenminister Thomas de Maizière und Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger begrüßen. Brüderle sagte zur Eröffnung des Gipfels, Informations- und Kommunikationstechnologien eröffneten große Chancen und verwies auf den Aufbau intelligenter Netze in Bereichen wie Verkehr, Gesundheit, Ausbildung und Energie. „Diese Chancen müssen wir nutzen – ohne die Risiken zu vernachlässigen. Unsere Marschroute muss sein, die Freiheit des Internet zu bewahren“, so der Bundeswirtschaftsminister.
Einen Schwerpunkt der Diskussionen bildete der Ausbau schneller Internet-Zugänge. Zum Jahresende sollen bereits 98,5 Prozent aller Haushalte in Deutschland Zugang zu Breitband-Anschlüssen mit einer Leistung von mindestens einem Megabit pro Sekunde haben. Brüderle: „Der Breitband-Ausbau schreitet dynamisch voran. Das ist ein Erfolg der Breitband-Strategie.“ Bei der Breitband-Nutzung liege Deutschland in der EU mittlerweile an fünfter Stelle.
Insgesamt acht Arbeitsgruppen stellten auf dem IT-Gipfel ihre Ergebnisse vor. Das Bundesministerium des Innern (BMI) war mit mehreren aktuellen Themen und Projekten vertreten. Zwei der sechs Arbeitsgruppen werden im Co-Vorsitz mit der Wirtschaft vom BMI verantwortet: die Arbeitsgruppe 3 „Innovative IT-Angebote des Staates“ und die Arbeitsgruppe 4 „Vertrauen, Datenschutz und Sicherheit im Internet“. In diesen Arbeitgruppen sei auch der neue Personalausweis diskutiert und vorangebracht worden. Bundesinnenminister Thomas de Maizière: „In diesen Tagen können viele Bürgerinnen und Bürger in Deutschland ihren neuen Personalausweis in Empfang nehmen. Das ist auch ein Ergebnis unserer Arbeit mit der Wirtschaft und Wissenschaft im IT-Gipfelprozess.“ Sichere elektronische Identitäten seien ein Schlüssel für verlässliches und vertrauenswürdiges Handeln im Internet.
Die Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik, Staatssekretärin Cornelia Rogall-Grothe, verwies darauf, dass sich Deutschland in puncto Informationstechnik auch im internationalen Vergleich nicht verstecken müsse. Im Gegenteil, das Gütesiegel der deutschen Verwaltung sei im Ausland hoch anerkannt. Rogall-Grothe: „Es wird Zeit, dass sich das auch in den internationalen Vergleichen widerspiegelt. Deshalb haben wir uns zum Ziel gesetzt, bis 2015 auf einen der vorderen Plätze beim EU-weiten Vergleich im E-Government zu kommen.“
Um dieses Ziel zu erreichen, spielen der neue Personalausweis sowie die Projekte De-Mail, Prozess-Daten-Beschleuniger und D115 eine große Rolle. Die Bundesregierung werde mit dem De-Mail-Gesetz einen Rechtsrahmen als Grundlage vertrauenswürdiger De-Mail-Dienste im Internet schaffen, so Rogall-Grothe. Ab 2011 soll die Kommunikation im Internet mit De-Mail so einfach werden wie E-Mail und so sicher wie Papierpost. Der Prozess-Daten-Beschleuniger (PDB) ist Teil des Regierungsprogramms „Vernetzte und Transparente Verwaltung“ und soll bis Ende des Jahres 2011 die wesentlichen Grundlagen für künftige medienbruchfreie Prozesse zwischen Wirtschaft und Verwaltung schaffen. Auch die einheitliche Behördenrufnummer 115 soll Deutschland international voranbringen. Auf dem Nationalen IT-Gipfel schaltete Bundesinnenminister de Maizière gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Helma Orosz das Angebot der sächsischen Landeshauptstadt frei. Die Besonderheit: Die Anrufe bei der 115 in Dresden werden durch einen Verbundpartner, das D115-Servicecenter der Stadt Dortmund, beantwortet.
Als Ergebnis des 5. Nationalen IT-Gipfels wurde die Dresdner Vereinbarung verabschiedet. In dem Papier heißt es, dass den IT-Angeboten des Staates eine stärkere Verbreitung und Vernetzung fehle und sie deshalb von Bürgern und der Wirtschaft noch nicht umfassend akzeptiert und genutzt würden. Um diesem Missstand abzuhelfen, werde geprüft, ein wissenschaftliches Nationales E-Government-Institut zu gründen. Auch zum Thema Open Government gibt es eine Passage: Bis 2013 soll eine zentrale Open-Data-Plattform aufgebaut werden.
Dresdner Vereinbarung – Chancen für den IKT-Standort Deutschland nutzen (PDF; 1,1 MB)
http://www.bmwi.de
http://www.bmi.bund.de
Bayern: Open-Data-Plattform wächst
[16.10.2024] Die von der Bayerischen Agentur für Digitales (byte) entwickelte Open-Data-Plattform open.bydata hat sich zu einem zentralen Bestandteil des Datenökosystems in Bayern entwickelt. Sie konnte sich nun im unabhängigen Ranking der Open Knowledge Foundation (OKF) in der Kategorie Datenportal auf Platz 1 positionieren. mehr...
Berlin: Geodatenschätze entdecken
[30.07.2024] Einen digitalen Stadtführer durch die Geodatenwelt des Landes Berlin bietet jetzt das gemeinnützige KI-Tool GeoExplorer. Entwickelt wurde es von der Open Data Informationsstelle (ODIS) der Technologiestiftung Berlin. mehr...
Bonn: Auf dem Weg zum Urban Data Management
[22.07.2024] Im städtischen Kontext fallen eine Vielzahl von Daten aus allen Bereichen der Gesellschaft an und werden gesammelt. Die Stadt Bonn hat eine Datenstrategie und Datengovernance für urbane Daten verabschiedet und will ihren Datenschatz durch ein umfassendes Urban Data Management zugänglich machen. mehr...
Open Data: Ideen für ländliche Kommunen gesucht
[20.06.2024] Innovative Lösungen zum Einsatz von offenen Verwaltungsdaten in ländlichen Kommunen sucht jetzt das Bundeslandwirtschaftsministerium im Zuge eines Ideenwettbewerbs. mehr...
Dresden: Digitale Lösungen gegen Extremwetter
[16.05.2024] Beim diesjährigen Open Data Camp der Stadt Dresden und der Sächsischen Staatskanzlei sollen die Teilnehmenden unter dem Motto „Cool down – Hack die Extreme“ kreative digitale Lösungen zur Anpassung an Extremwetterlagen entwickeln. mehr...
Bayern: Kompetenz für Open Data
[10.05.2024] Ein Kompetenzzentrum für Open Data wollen in Bayern das Digitalministerium und die Digitalagentur byte etablieren. Das Portfolio des Kompetenzzentrums umfasst neben dem Open-Data-Portal umfassende Serviceleistungen, die den Einstieg in die Datenbereitstellung auch für kleinste Behörden und Kommunen möglich machen. mehr...
Open Government: Haushaltsdaten digital veröffentlichen
[03.05.2024] Neben der Haushaltssatzung sollten die Bürgerinnen und Bürger auch auf den kommunalen Haushaltsplan jederzeit unkompliziert zugreifen können. Es empfiehlt sich deshalb die Online-Veröffentlichung. Der Einsatz digitaler Methoden sorgt darüber hinaus für mehr Transparenz und bessere Auswertungsmöglichkeiten. mehr...
Open Data Barcamp: Raum für Austausch und Networking
[11.03.2024] Das Open Data Barcamp bietet den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und sich im Bereich Open Data auszutauschen. Das Besondere: Sie haben die Möglichkeit, das Programm selbst zu gestalten. mehr...
Rhein-Kreis Neuss: Open Data interkommunal
[16.02.2024] Der Rhein-Kreis Neuss und die angehörigen Kommunen setzen auf ein gemeinsames Open-Data-Portal. Die interkommunale Kooperation bringt viele Vorteile. Und macht den Rhein-Kreis Neuss zum führenden Landkreis bei der Bereitstellung von offenen Daten. mehr...
Open Data: Katalysator für Fortschritt
[01.02.2024] Das Open-Data-Portal GovData spielt in der nationalen Datenstrategie „Fortschritt durch Datennutzung“ eine wichtige Rolle. Auch viele Kommunen stellen ihre offenen Daten bereits über die Plattform zur Verfügung. mehr...
Open Source: Open CoDE für Kooperation
[16.01.2024] Um Open Source rechtssicher einzusetzen und gemeinsam voranzubringen, tauschen sich aktuell mehr als 2.900 Nutzende aus Kommunen, Bund und Ländern sowie deren IT-Dienstleister auf der Plattform Open CoDE aus und entwickeln Code weiter. mehr...
Augsburg: Statistikportal macht Daten verfügbar
[09.01.2024] Das Augsburger Amt für Statistik und Stadtforschung sammelt, prüft und verarbeitet Daten aus den unterschiedlichsten Bereichen. Nun wurde ein neues Online-Portal gelauncht, das diese Informationen aufbereitet und – auch als Open Data – öffentlich zugänglich macht. mehr...
Bayern: Open Data für jede Kommune
[04.12.2023] Um die heterogene Datenlandschaft zu harmonisieren und jeder Kommune die Möglichkeit zu geben, ihre Daten zu veröffentlichen, hat Bayern im Frühjahr ein Open-Data-Portal gestartet. Neben dem Portal gibt es auch umfassende Beratung. Immer mehr Kommunen nutzen das Angebot. mehr...
Berlin: Weihnachtsmarkt-App mit neuen Funktionen
[01.12.2023] Der Berliner Weihnachtsmarkt-Finder zeigt auf einer interaktiven Karte fast alle Märkte der Hauptstadt und dazugehörige Angaben wie Anfahrt oder Öffnungszeiten an. Neu hinzugekommen sind in diesem Jahr Infos zum Wetter und ein Filter zur Barrierefreiheit. mehr...
Bundeshaushalt: Mittel für digitale Souveränität halbiert
[23.11.2023] Im Bundeshaushalt für 2024 sind die Mittel für Projekte im Bereich digitale Souveränität und Open Source deutlich gekürzt worden. Die Bundesregierung habe es damit erneut verpasst, finanziell die notwendigen Akzente zu setzen, um die digitalen Abhängigkeiten der Verwaltung zu reduzieren, kritisiert die OSB Alliance. mehr...