AachenZehn Jahre am Netz
Das interaktive Web 2.0 war noch nicht in Sicht, 56K-Modems häufig noch Standard und Wireless LAN wurde kritisch gesehen, als sich die Verantwortlichen der Stadt Aachen weitsichtig auf die Fahnen schrieben: „Die städtischen Schulen müssen fit werden und bleiben für Computer, Internet und Co.“ Damit war vor rund zehn Jahren der Startschuss für das Programm Aachener Schulen ans Netz gefallen. Bei damals 79 städtischen Schulen und entsprechend großem Projektumfang mussten Organisation und Umsetzung gut geplant werden. Es wurde ein Projekt-Team, bestehend aus dem kommunalen IT-Dienstleister – damals noch die Gemeinsame Kommunale Datenverarbeitungszentrale (GKDVZ), heute das Unternehmen regio iT –, dem IT-Management, dem Gebäude-Management, der Schulverwaltung sowie dem Rechnungsprüfungsamt der Stadt Aachen gebildet. Die Schulen wurden ebenfalls an der Konzeption des Projekts beteiligt.
#titel+Einheitlich hoher IT-Standard#titel-
Am Beginn stand zunächst die Infrastruktur: Etliche Kilometer Datenleitungen waren nötig, um alle städtischen Schulgebäude hausintern zu verkabeln und mit einem leistungsfähigen Standleitungsnetz zu verbinden. Neben dem Aufbau eines pädagogischen Netzwerkes sollten die Schulverwaltungen auch an das städtische Verwaltungsnetz angebunden werden, um eine reibungslose, elektronische Kommunikation mit sämtlichen angeschlossenen Einrichtungen zu garantieren.
Getrennt nach Schulformen wurden alle Schulen der Stadt Aachen sukzessive mit zeitgemäßer Hard- und Software ausgerüstet. Die Hardware wird grundsätzlich alle fünf Jahre erneuert. Die Klassenräume der Schulen wurden zudem mit Medienecken ausgestattet, welche aus mindestens zwei Rechnern mit Internet-Zugang bestehen. Neben den Computern in den Klassen- und Fachräumen wurden auch Informatikräume an weiterführenden Schulen fachgerecht eingerichtet. In 23 Grundschulen der Stadt Aachen wurden als zusätzliches Angebot ebenfalls PC-Räume verkabelt und mit moderner IT versehen. Neben den von der Politik beschlossenen Ausstattungsrichtlinien spielen bei der IT-Ausstattung der Schulen auch deren Medienkonzepte eine gravierende Rolle, welche möglichst umgesetzt werden sollen. Darüber hinaus war den Verantwortlichen im Rahmen des Projekts vor allem wichtig, einen einheitlichen, hohen Standard bei Hard- und Software zu schaffen. Mittlerweile werden in den noch 67 städtischen Schulen rund 3.000 moderne PCs sowie eine Vielzahl an Druckern, Bildschirmen, Servern und Beamern für Pädagogik und Verwaltung eingesetzt. Ein zentraler, durch eine Firewall und Seitenfilter geschützter breitbandiger Internet-Zugang ermöglicht ein schnelles Arbeiten im Web. Eine weitere Zielsetzung war es, Lehrer weitgehend von IT-Servicearbeiten zu befreien. Für die Wartung der Rechner in den städtischen Schulen wurde daher ein Full-Service mit dem städtischen IT-Dienstleister regio iT vereinbart.
#titel+Mehrstufiges Support-Konzept#titel-
Der Aufbau einer standardisierten IT-Infrastruktur und eines umfassenden technischen Supports ist die Voraussetzung für eine dauerhafte Funktionsfähigkeit und hohe Verfügbarkeit der Systeme. regio iT entwickelte daher ein mehrstufiges Konzept für den First und Second Level Support in den Schulen, welches in Anlehnung an die Vereinbarung zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen und den kommunalen Spitzenverbänden über die Arbeitsteilung bei der Wartung und Verwaltung von Computer-Arbeitsplätzen, Multimedia-Einrichtungen und Netzwerken in Schulen definiert wurde. Die Professionalisierung der Wartung und Betreuung sowie die Einhaltung von Datenschutzbestimmungen stellen eine hohe Verfügbarkeit der Systeme sicher und entlasten die bislang mit diesen Aufgaben betrauten Lehrkräfte.
Mit Medien-Server, webbasierten Lernplattformen und Ähnlichem werden Kommunikations- und Kooperationsmöglichkeiten der pädagogischen Schulbereiche untereinander etabliert. So bietet die Stadt Aachen ihren Schulen die kostenlose Nutzung eines eigenen Medien-Servers sowie den Einsatz der webbasierten Lernplattform Fronter an, um einen modernen und zeitgemäßen Unterricht gestalten zu können. Neben standardisierter Betriebssystem- und Office-Software wird auch pädagogische Lern-Software für die Grund- und Förderschulen teilweise von der Stadt angeschafft, um eine möglichst homogene Software-Landschaft zu erhalten. Teilweise können die Eltern die Lern-Software kostenlos auf dem heimischen PC einsetzen, um den Unterrichtsstoff zu vertiefen oder diese für die Erledigung der Hausaufgaben nutzen.
#titel+Langfristige Strategie#titel-
Bei einer Feierstunde zum zehnjährigen Jubiläum von Schulen ans Netz unterstrich der Aachener Oberbürgermeister Marcel Philipp die Wichtigkeit guter IT-Ausstattung in Bildungseinrichtungen: „Insbesondere für Familien, bei denen der Computer zu Hause nicht zum Alltag gehört, wird durch die Bereitstellung von Hard- und Software in Schulen eine größere Chancengleichheit geschaffen.“ Diese lässt sich die Stadt derzeit rund drei Millionen Euro pro Jahr kosten, die notwendig sind, um die Technologie auf dem neuesten Stand zu halten, die PCs zu warten und zu betreuen. „Wir haben in den vergangenen zehn Jahren rund 40 Millionen Euro in das Programm investiert“, erläutert Heinz Lindgens, Beigeordneter für Personal, Organisation und Soziales und somit zuständig für das städtische IT-Management, das Schulen ans Netz koordiniert. Allein gut zehn Millionen sind in die Basis-Infrastruktur geflossen.
Mit der auf lange Sicht angelegten IT-Strategie für die städtischen Schulen kann Aachen auch die Zielvorgaben neuer Bildungsstandards fortlaufend berücksichtigen und ist damit eine der führenden Städte in Nordrhein-Westfalen sowie in der Bundesrepublik.
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