1157. Teilnehmerkonferenz in Halle

Die siebte 115-Teilnehmerkonferenz hat im Stadthaus der Stadt Halle (Saale) stattgefunden.
Mehr als 130 Vertreter aus Bund, Ländern und Kommunen sind gestern (22. Mai 2019) zur 7. Teilnehmerkonferenz der 115 in Halle (Saale) zusammengekommen. Ernst Bürger, Leiter der Unterabteilung DG II für Verwaltungsdigitalisierung; Verwaltungsorganisation im Bundesinnenministerium hat in diesem Rahmen den 115-Tätigkeitsbericht vorgestellt und unter anderem die wichtigsten Leistungsdaten der einheitlichen Behördenrufnummer aufgezeigt. Demnach haben sich zwischenzeitlich rund 550 Kommunen, zwölf Bundesländer und die gesamte Bundesverwaltung dem 115-Verbund angeschlossen. Das Anrufvolumen sei auf 4,4 Millionen gestiegen, womit es sich im Vergleich zum Jahr 2011 – als die 115 den Regelbetrieb aufnahm – verzehnfacht hat. Auch die Anzahl der tatsächlichen Gespräche über die einheitliche Behördenrufnummer ist gestiegen und lag zuletzt bei 2,4 Millionen. „Noch nie wurden so viele Anrufe über die 115 abgewickelt.“
Bekannter ist die einheitliche Behördenrufnummer ebenfalls geworden, wie die jüngst vorgestellte Allensbachstudie ergab (wir berichteten). „Mit der 115 sind Kommunen, Länder und der Bund vorbildlich vernetzt“, sagte Bürger. „Das ist praktisch gelebter Bürgerservice und funktioniert hervorragend. Die 115 ist zu einem Standard im Bürgerservice geworden. Wir arbeiten daran, die 115 noch bekannter und interessanter zu machen.“ Dazu zählen laut Bürger die bundesweite Freischaltung der 115 sowie technische Ergänzungen, welche die Kopplung der einheitlichen Behördenrufnummer mit Portalangeboten ermöglicht.
Mit Neuerungen qualitativ verbessern
Wichtige Neuerungen sollen dazu beitragen, die Behördenrufnummer qualitativ weiterzuentwickeln. Sie betreffen unter anderem das 115-Serviceversprechen, die Flächendeckung, die Vorwahlfähigkeit und die Einbindung von Sprachdialogsystemen. Das 115-Serviceversprechen gilt seit dem Jahr 2009, als die Behördenrufnummer in den Pilotbetrieb startete: 75 Prozent der 115-Anrufe werden innerhalb von 30 Sekunden von einem Mitarbeiter im Service-Center angenommen. „Leider ein Versprechen, das seit drei Jahren nicht flächendeckend eingehalten werden kann. Deshalb musste es neu bewertet werden.“ Ende 2018 habe der Lenkungsausschuss beschlossen, ein neues Serviceversprechen mit Wirkung zum 1. Januar 2020 in Kraft zu setzen. Damit werde beispielsweise die durchschnittliche maximale Wartezeit auf 60 Sekunden angehoben.
Hinsichtlich der Flächendeckung habe das Hauptaugenmerk in den vergangenen beiden Jahren darauf gelegen, bis 2019 eine bundesweite Basisabdeckung mit der 115 zu erreichen. Dies hatte der IT-Planungsrat in Auftrag gegeben. „Stand heute ist die 115 nahezu bundesweit durchweg erreichbar.“ Vergangene Woche habe auch das Saarland die landesweite Freischaltung angekündigt. „Damit wird die 115 noch in diesem Jahr bundesweit erreichbar.“ Um die Vorwahlfähigkeit der 115 wurde „ja leidenschaftlich gestritten“, sagte Bürger weiter. Seit einem Jahr kann die 115 nun optional in Verbindung mit der Vorwahl genutzt werden.
Schwerpunkte der kommenden Jahre
Um die Vielfalt an Fragestellungen und Themen, die über die 115 in den Service-Centern ankommen, ressourcenschonend bewältigen zu können, ist der Einsatz von Sprachdialogsystemen denkbar. Bislang kennen die 115-Service-Center keinen inhaltlichen Vorschaltfilter oder so genannte Skill-Groups, die auf bestimmte Anfrageschwerpunkte geschult sind. Nun werde eine Support-Komponente entwickelt, mit der Fragen der Portalnutzer über ein Kontakt- und Dialoginstrument an die richtige Serviceeinheit gesteuert werden. Einer von drei Pilotanwendern ist Berlin (wir berichteten).
In den kommenden zwei Jahren wird es laut Bürger vor allem darum gehen, die Verwaltungsangebote im Netz auf allen Ebenen sinnvoll mit der 115 zu koppeln. Denn, so die Überzeugung des Lenkungsausschusses, ein gutes Internet-Angebot bietet auch einen leistungsfähigen Support zu Fragestellungen rund um die Nutzung digitaler Leistungen. Die 115 könnte hierzu einen wichtigen Beitrag leisten. Auch werde es in den kommenden zwei Jahren darum gehen, die Aufgaben der 115 an die FITKO zu übertragen. Erste Gespräche zwischen der 115-Geschäfts- und Koordinierungsstelle und dem Aufbaustab FITKO haben bereits stattgefunden.
Themen der Teilnehmerkonferenz
Bei der 7. Teilnehmerkonferenz wurden unter anderem die 115-Gremien für die kommenden beiden Jahre gewählt und die 115-Preise verliehen. Letztere nahmen in diesem Jahr Rudolf Meilinger (München), Christa Manowski (Frankfurt am Main), Ulf Steinmetz (Köln), Nicole Dorel (Lübeck) sowie Alexandra Kattler (Ludwigshafen) entgegen. Einen weiteren Höhepunkt der Konferenz setzte der Impulsvortrag von Dorothee Bär, Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin und Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung. Zur nächsten 115-Teilnehmerkonferenz wird 2021 die Stadt Berlin einladen.
Schleswig-Holstein: Kooperation verlängert
[16.04.2025] Nach fünf erfolgreichen Jahren haben Schleswig-Holstein und der ITV.SH ihre Kooperation zur Verwaltungsdigitalisierung bis Ende 2029 verlängert. Geplant sind unter anderem der Roll-out weiterer digitaler Anträge und Unterstützung für Kommunen bei Informationssicherheits- und IT-Notfällen. mehr...
Darmstadt: Resiliente Krisenkommunikation
[11.04.2025] Großflächige, lang andauernde Stromausfälle sind selten – stellen die Krisenkommunikation jedoch vor Schwierigkeiten, weil Mobilfunk, Internet und Rundfunk ausfallen. In Darmstadt wird nun eine energieautarke digitale Litfaßsäule erprobt, die auch bei Blackouts als Warnmultiplikator funktioniert. mehr...
Diez/Kaisersesch/Montabaur/Weißenthurm: Kooperation im Prozessmanagement
[08.04.2025] Gemeinsam wollen die Verbandsgemeinden Diez, Kaisersesch, Montabaur und Weißenthurm ihre Verwaltungsprozesse effizienter gestalten. Im Fokus steht die Wissensdokumentation ihrer Prozesse. Auch sollen eine Datenbank für Notfallszenarien und ein interkommunales Prozessregister aufgebaut werden. mehr...
Hessen: Projekt Di@-Lotsen wächst weiter
[07.04.2025] Das hessische Digitallotsen-Projekt, das älteren Menschen den Zugang zur digitalen Welt erleichtern soll, wird fortgeführt und ausgeweitet. Kommunen, Vereine und andere Einrichtungen können sich bis zum 11. Mai 2025 als digitale Stützpunkte bewerben. mehr...
Berlin: Beihilfe ohne Medienbrüche
[04.04.2025] In Berlin haben Beamtinnen und Beamte nicht nur die Möglichkeit, Anträge auf Beihilfe digital zu stellen – mit einer neuen App ist es ab jetzt auch möglich, den Bearbeitungsstand einzusehen und die Bescheide digital zu empfangen. mehr...
Interkommunale Zusammenarbeit: Dritte Förderphase für Digitale Dörfer RLP
[01.04.2025] Das Netzwerk Digitale Dörfer RLP erhält bis 2026 weitere 730.000 Euro Landesförderung. Erfolgreiche Digitalprojekte sollen landesweit ausgerollt und die interkommunale Zusammenarbeit gestärkt werden. Ein Schwerpunkt liegt auf wissenschaftlich unterfütterten Pilotprojekten zum Bürokratieabbau. mehr...
Bayern: Ein Jahr Zukunftskommission
[31.03.2025] Die Zukunftskommission #Digitales Bayern 5.0 hat ihren aktuellen Bericht vorgelegt. Unter Leitung des Finanz- und Heimatministeriums erarbeiten Ministerien, Kommunalverbände und Experten Lösungen für eine einheitlichere, effizientere und sicherere IT in Bayerns Kommunen. mehr...
Rheinland-Pfalz: Projekt KuLaDig geht in die nächste Runde
[28.03.2025] Die kulturelle Vielfalt in Rheinland-Pfalz systematisch digital erfassen und für die Öffentlichkeit aufbereiten – das will das Projekt KuLaDig. Nun steht fest, welche Kommunen darin unterstützt werden, ihr kulturelles Erbe digital zu erfassen und zugänglich zu machen. mehr...
Polyteia: Wege für den Datenschutz in der Verwaltung
[27.03.2025] Einer sinnvollen Nutzung kommunaler Daten für die Entscheidungsfindung steht nicht selten der Datenschutz entgegen. Das Projekt ATLAS will zeigen, wie moderne Datenschutztechnologien in der Praxis helfen und echten Mehrwert für den öffentlichen Sektor schaffen. mehr...
Nürnberg: Vier Abholstationen für Ausweisdokumente
[26.03.2025] Die Stadt Nürnberg hat ihr Angebot an Abholstationen für Ausweisdokumente verdoppelt. An insgesamt vier Standorten können die Bürgerinnen und Bürger nun Personalausweise, Reisepässe und eID-Karten unabhängig von den Öffnungszeiten der Bürgerämter abholen. mehr...
Difu-Befragung: Kommunalfinanzen beherrschendes Thema
[25.03.2025] Eine Vorabveröffentlichung aus dem „OB-Barometer 2025“ zeigt, dass kommunale Finanzen das drängendste Thema der Stadtspitzen sind – auch mit Blick auf zukünftige Investitionen. Es sei nötig, dass Kommunen einen beträchtlichen Anteil aus dem Sondervermögen erhielten, so das Difu. mehr...
Berlin: ÖGD wird fit für die Zukunft
[25.03.2025] Mit dem Programm „Digitaler ÖGD“ werden in Berlin Grundlagen für moderne Technologien, Softwarelösungen und schlankere Prozesse in den Einrichtungen des ÖGD geschaffen. Davon können Mitarbeitende wie auch Bürgerinnen und Bürger profitieren. mehr...
Mainz: Ko-Pionier-Sonderpreis 2025
[24.03.2025] Mit dem Ko-Pionier-Sonderpreis 2025 wurde die Stadt Mainz ausgezeichnet. Dieser Preis würdigt Verwaltungen, die innovative Ansätze aus anderen Städten erfolgreich adaptieren und an ihre spezifischen Rahmenbedingungen anpassen. mehr...
LSI Bayern: Ausschuss für Kommunale Fragen zu Gast
[18.03.2025] Bei einer Sitzung des Innenausschusses im LSI standen die Bedrohungslage im Cyberraum und Schutzmaßnahmen für Bayerns IT im Fokus. LSI-Präsident Geisler stellte die Unterstützungsangebote für Kommunen vor, bevor die Abgeordneten das Lagezentrum und das Labor besichtigten. mehr...
Kreis Lüchow-Dannenberg: Ausgezeichnete Digitalisierungsstrategie
[17.03.2025] Für seine herausragende Digitalisierungsstrategie hat der Landkreis Lüchow-Dannenberg das Qualitätssiegel „Top-Organisation 2025“ des Netzwerks Silicon Valley Europe erhalten. mehr...