regio iTAgieren statt reagieren
Daten stehen zunehmend im Mittelpunkt der Digitalisierung, gerade auch im öffentlichen Sektor, denn sie prägen Gesellschaft wie Wirtschaft. In der Datenstrategie der Europäischen Kommission von Anfang Februar 2020 heißt es: „Die von Daten vorangetriebene Innovation wird den Bürgerinnen und Bürgern enorme Vorteile bringen, beispielsweise durch eine verbesserte personalisierte Medizin, durch eine neue Mobilität und durch ihren Beitrag zum europäischen Grünen Deal.“ Auch auf lokaler Ebene wird die Bedeutung von Daten immer mehr erkannt. Hier wird es besonders deutlich: In der Kombination von Verkehrs-, Umwelt-, Energie-, Gebäude- und regionalen Raumdaten liegen neue Lösungen, die den Kommunen entscheidend dabei helfen können, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Wenn Kommunen hier aktiv gestalten wollen, müssen sie auch Daten aktiv managen können.
Datenbasierter öffentlicher Sektor
Diese Motivation stand auch hinter der Fusion der regio iT mit Sitz in Aachen und dem civitec Zweckverband Kommunale Informationsverarbeitung Siegburg zum 1. Januar 2020: Den Kommunen einen starken und innovativen IT-Dienstleister an die Seite zu stellen, der sie bei den anstehenden Digitalisierungsaufgaben vorausschauend unterstützen kann – und somit auch dabei, Städte und Regionen inmitten der sich rasant entwickelnden Datenökonomie verantwortlich zu gestalten. Hierbei sollen die Kommunen auch künftig auf einen IT-Dienstleister setzen können, der sich in kommunaler Hand befindet.
Die Versorgung der Bürger und der lokalen Wirtschaft mit Kommunikation, Daten und Informationen wird immer mehr als eine Aufgabe von kommunaler Infrastruktur erkannt. Schließlich kann keine Verwaltung ohne IT und Daten funktionieren; Stadtgestaltung und Stadtentwicklung der Zukunft basieren auf Daten. Und immer deutlicher zeigt sich der Weg hin zu einem datenbasierten öffentlichen Sektor. Dabei erfahren auch Themen wie Datensicherheit, Datenschutz und Datenqualität eine wachsende Bedeutung. Hier müssen sich die IT-Dienstleister weiterentwickeln, wenn sie Gestaltungspartner ihrer Kunden sein wollen, statt nur auf neue Entwicklungen und Anforderungen zu reagieren. Dies geht nicht allein, sondern erfordert starke Unternehmen in starken Netzwerken. Das ist die Klammer für die Fusion von regio iT und civitec.
Landesweite Aufstellung in Nordrhein-Westfalen
Dass Städte, Gemeinden und Landkreise gemeinsam mit ihren kommunalen Unternehmen ihre Aufgaben noch innovativer, effektiver und effizienter gestalten können, ist zugleich Anspruch und Antrieb der neuen, gemeinsamen regio iT GmbH. Als nun größter kommunaler IT-Dienstleister in Nordrhein-Westfalen versorgt das Unternehmen mehr als 14 Millionen Einwohner direkt und indirekt mit Services. regio iT beschäftigt rund 630 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Unternehmenssitz in Aachen, in den Niederlassungen in Siegburg und Gütersloh sowie in vier weiteren Geschäftsstellen. Rund 44.000 Clients und PC-Arbeitsplätze wird regio iT künftig betreuen, einen Rechenzentrumsbetrieb mit 3.174 Terabyte Speicherkapazität gewährleisten und IT-Dienstleistungen für rund 270 Schulen und Schulverwaltungen bereitstellen. Für das Jahr 2020 wird ein Umsatz von rund 100 Millionen Euro angestrebt.
Gemeinsam wollen die Partner ihre Kräfte für die Digitalisierung des öffentlichen Sektors bündeln: Denn die Anforderungen der Kunden an ihre IT wachsen, da wächst der Dienstleister besser gleich mit. Dabei geht es nicht in erster Linie um Verbundvorteile für die Kunden, sondern vielmehr um den Ausbau von Kompetenz und Know-how. Bürger- und Serviceportale, Informations- und Kommunikationslösungen für Schulen, Dokumenten-Management für die gesamte Verwaltung sowie Outsourcing-Cloud-Projekte der Kommunen hin zu ihrem IT-Dienstleister sind aktuelle Themen, die bei regio iT anstehen. Durch die landesweite Aufstellung in Nordrhein-Westfalen und als Mitwirkende der Aachener Modellregion für Digitalisierung ist regio iT ein attraktiver Partner, wenn es darum geht, landesweite Lösungen zu gestalten.
Nachhaltiger Beitrag für die Stadtentwicklung
Im Verbund mit Lösungen für kommunale Unternehmen in den Sektoren, Energie, Mobilität und Entsorgung entsteht für den neuen IT-Dienstleister eine echte Chance, einen nachhaltigen Beitrag für die weitere Stadtentwicklung zu leisten. Ausgebaut werden soll beispielsweise der innovative Weg rund um das Internet of Things und die Elektromobilität. Zudem sollen neue Mobilitätslösungen bei Nahverkehr, Car- und Bikesharing geschaffen werden.
Mit den Themen smartes Energiemonitoring und E-Mobility, verbunden mit dem Einsatz von zertifizierter Smart-Meter-Gateway-Technologie, unterscheidet sich regio iT bereits deutlich von Wettbewerbern. Aber auch bei anderen Zukunftstechnologien gilt das Unternehmen als Treiber und Enabler. Das Rückgrat für den sicheren Betrieb aller Anwendungen bilden die beiden ISO-zertifizierten Rechenzentren in Aachen und das Partner-RZ in Bielefeld.
Innovationsfähigkeit macht attraktiv
Auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, gegenwärtige wie künftige, stellt die Fusion neue Weichen. Für sie will regio iT innovationsfähig und somit attraktiv bleiben, an allen Standorten in NRW. Denn im Kampf um die besten Köpfe am Markt ist dies ein entscheidender Erfolgsfaktor. So profitiert auch die Personalgewinnung und -entwicklung von Synergieeffekten der Fusion. Und auch für die Kunden verbessert sich das Angebot deutlich. Sie haben eine breitere Auswahl, können aber weiterhin sicher sein, dass die Lösungen ganz auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Schließlich ist die Idee zur Fusion aus einer Position der Stärke heraus geboren, beide Unternehmen waren zuvor wirtschaftlich erfolgreich. Durch den Zusammenschluss spannt regio iT nun ein starkes Band der IT quer durch NRW.
Dieser Beitrag ist in der Ausgabe Juni 2020 von Kommune21 erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
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