Schul-ITAlle Bausteine mitdenken

Digitale Bildung: Technik allein genügt nicht.
(Bildquelle: David Fuentes / stock.adobe.com)
Um zukunftsfähige Bildungslandschaften zu schaffen, müssen Kommunen als Schulträger große organisatorische und verwaltungstechnische Aufgaben bewältigen. Pädagogische Inhalte, Lehrkräftefortbildung, Datenschutz, Breitbandausbau, Ausstattungskonzepte, WLAN sowie Mitarbeiterkapazitäten und -expertise sind nur einige Aspekte, die es zu berücksichtigen gilt. Sichergestellt werden muss, dass alle Schülerinnen und Schüler Zugang zu einer hochwertigen Bildung und zu digitalen Bildungsangeboten haben.
Das fordert insbesondere die Kommunen als Schulträger heraus. Auch wenn der Bund mit dem Digitalpakt rund 6,5 Milliarden Euro in die Digitalisierung der Schulen investiert, werden weitere Kosten folgen – für den Ersatz, die Pflege und die Wartung der Hardware sowie für die Lizenzierung der Software. Vielerorts ist die Ausgangslage schwierig. Selbst in Schulen, in denen ein Glasfaserkabel liegt, ist die Technologie im Gebäude mitunter so anfällig und veraltet, dass die Kapazitäten des Anschlusses nicht genutzt werden können. Auch die Leitungsgebühren sind auf Dauer zu tragen. Mit dem Einkauf der Endgeräte entsteht weiterer Aufwand. Denn diese müssen nicht nur angeschafft, sondern auch eingerichtet, eingebunden, verwaltet und verliehen werden. Die Nutzer sind zudem mit passenden Anwendungen und Inhalten zu versorgen und müssen bei Fragen und Fehlfunktionen betreut werden. Nötig ist ein ganzheitlicher Ansatz, der die Bedürfnisse der Kollegien, die Möglichkeiten der Kommune und die rasant fortschreitende technische Entwicklung berücksichtigt.
Die Finanzierung ließ zu lange auf sich warten
Schulen müssen Anschaffungen und Medieneinsatz in Abstimmung mit dem Schulträger in ein umfassendes Medienbildungskonzept (MBK) einbetten und in einem Medienentwicklungsplan (MEP) beschreiben, wie sie den Medieneinsatz planen und welche Voraussetzungen dafür notwendig sind. Ein funktionierendes Ganzes entsteht nur dann, wenn alle Bausteine zusammengedacht werden. Damit Investitionen in modernen Unterricht nachhaltig wirken können, stellt der Didacta Verband Kommunen und Schulträgern verschiedene Leitfäden zur Verfügung. Sie helfen, Fallstricke auf dem Weg zu einem Gesamtkonzept für die digitale Schule zu erkennen und zu umgehen (www.didacta.de/ausschuss-didacta-digital).
Um Bildungsprozesse mithilfe digitaler Technik zu stärken, müssen technische Infrastruktur und Ausstattung, Konzepte, Inhalte und Betreuung Hand in Hand gehen. Dafür benötigen Bildungseinrichtungen ausreichend Ressourcen und professionelle Unterstützung. „Doch die Finanzierung dieser Maßnahmen ließ zu lange auf sich warten, um Kitas und Schulen besser durch die Corona-Pandemie zu führen“, kritisiert Theodor Niehaus, Präsident des Didacta Verbands der Bildungswirtschaft. Während die Mittel aus dem Digitalpakt zunächst nur zögerlich abgerufen wurden, deuten aktuelle Zahlen des Bundesbildungsministeriums darauf hin, dass sie nun bald auch in der Breite ankommen werden. Rund 852 Millionen Euro seien bis Mitte 2021 aus dem Digitalpakt abgeflossen. Die Mittelbindung – also bereits beantragte, aber noch nicht abgerufene Summen – liege bei rund 1,4 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Bei der Erhebung zum Stichtag 30. Juni 2020 waren erst rund 16 Millionen Euro abgeflossen und 242 Millionen Euro gebunden.
Die technischen Voraussetzungen verbessern sich stetig
Von einer erstaunlichen Entwicklung bei der technischen Ausstattung von Schulen berichtet auch der Branchendienst Bildung.Table. Demzufolge seien Schul-Clouds und Lern-Management-Systeme 2020 in Deutschland schneller gewachsen als die Social-Media-Plattform TikTok. Der Zugriff auf Lernplattformen stieg demnach um 150 Prozent – der von Jugendlichen auf TikTok um 135 Prozent. Die technischen Voraussetzungen verbessern sich also stetig.
Im Didacta Verband sind Unternehmen der Bildungswirtschaft organisiert, die über die Expertise und die praktische Erfahrung verfügen, um die digitale Realität im Bildungssystem nachhaltig mitzugestalten. Gelegenheit für einen intensiven fachlichen Austausch bietet die Bildungsmesse didacta in Köln (22. bis 26. März 2022, www.didacta-messe.de). Themen für Kommunen und Schulträger nimmt dabei unter anderem das Forum Schulpraxis in den Blick.
Dieser Beitrag ist im Titel der Ausgabe Dezember 2021 von Kommune21 erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
Learntec: Markt der Möglichkeiten
[17.04.2025] Die Kongressmesse Learntec bietet auch in diesem Jahr ein umfangreiches Programm an Vorträgen und Workshops zur digitalen Bildung in Schule, Hochschule und Beruf. mehr...
Digitale Bildung: Digital allein genügt nicht
[16.04.2025] Deutschland treibt die Digitalisierung des Schulunterrichts voran – während Skandinavien bereits zum Buch zurückkehrt. Wir fragten Klaus Zierer, Buchautor und Ordinarius für Schulpädagogik an der Universität Augsburg, wie digitales Lernen gelingen kann. mehr...
Dortmund: Support für die Schul-IT
[03.04.2025] Nach einer erfolgreichen Pilotphase wird das Modellprojekt IT-Schulcampus auf alle 155 Dortmunder Schulen ausgeweitet. Ab 2025/2026 sorgen Campusmanagerinnen und -manager für verlässlichen IT-Support vor Ort, um Lehrkräfte zu entlasten und digitales Lernen zu verbessern. mehr...
Braunschweig: Fortschritte bei Schul-IT
[02.04.2025] Die Stadt Braunschweig ist bei der digitalen Ausstattung der Schulen einen großen Schritt vorangekommen. Von 2019 bis 2024 flossen fast 30 Millionen Förder- und städtische Mittel in Netzwerke, WLAN und digitale Panels. mehr...
Mannheim: Bis Jahresende schnelles Netz in allen Schulen
[18.03.2025] In Mannheim sind bereits 48 Schulen ans Glasfasernetz angeschlossen. Bis Ende 2025 sollen auch die verbleibenden 32 folgen, darunter weit außerhalb liegende Standorte mit hohen Anbindungskosten. Weitere städtische Liegenschaften werden in den Ausbau einbezogen. mehr...
Würzburg: 26 Millionen Euro in Schulen investiert
[04.03.2025] Die Stadt Würzburg hat in den vergangenen vier Jahren 26 Millionen Euro in die Digitalisierung ihrer Schulen investiert und damit eine leistungsfähige IT-Infrastruktur geschaffen. Mehr als 18.000 Schülerinnen und Schüler profitieren nun von schnellem WLAN, digitalen Tafeln, Tablets und moderner Technik. mehr...
Reutlingen: DigitalPakt Schule gezielt genutzt
[24.02.2025] Die Stadt Reutlingen konnte das ihr zustehende Budget aus dem DigitalPakt Schule komplett ausschöpfen und gezielt einsetzen. Die Schulen seien nun mit moderner Technik ausgestattet und digital fit für die Zukunft. mehr...
Baden-Württemberg: SCHULE@BW erhält KI-Modul
[24.02.2025] Baden-Württembergs KI-Assistenz F13, bereits in der Landesverwaltung im Einsatz, steht nun auch Lehrkräften zur Verfügung. Die Open-Source-KI wird in die Digitale Bildungsplattform SCHULE@BW integriert und soll mit Chat-Funktionen sowie Dokumenten-Tools den Schulalltag erleichtern. mehr...
Dresden: Schul-App macht Geodaten lebendig
[19.02.2025] Mit der GeoSN-SchulApp können Schülerinnen und Schüler direkt auf amtliche Geodaten des Freistaats Sachsen zugreifen. Auch können sie damit selbst Geodaten erfassen, analysieren und visualisieren. Erstmals eingesetzt wurde die App am Gymnasium Dresden-Plauen – mit positiver Resonanz. mehr...
Kaiserslautern: Schulsoftware mit neuen Modulen
[19.02.2025] In Kaiserslautern wurde die Schulsoftware Sdui um digitale Krankmeldungen und ein Klassenbuch erweitert. Nach einer halbjährigen Pilotphase stehen die neuen Funktionen jetzt stadtweit zur Verfügung. Sie sollen die Kommunikation erleichtern und den Schulalltag effizienter gestalten. mehr...
Augsburg: Grundschule digital aufgepeppt
[18.02.2025] Um dem Stand der Technik gerecht zu werden, wird die Fröbel-Grundschule in Augsburg derzeit digital vernetzt und mit Medientechnik sowie WLAN ausgestattet. mehr...
Saarland: Digitale Schulbildung gesetzlich verankert
[17.02.2025] Das Saarland will seine Vorreiterrolle in der digitalen Bildung weiter ausbauen und setzt als erstes Bundesland einen verbindlichen gesetzlichen Rahmen für digitale Bildung. Diese soll für alle Lernenden gleichermaßen zugänglich gemacht werden. mehr...
Düsseldorf: Medienentwicklungsplan 2.0
[10.02.2025] Die Stadt Düsseldorf schreibt ihren Medienentwicklungsplan fort und will bis zum Jahr 2029 weitere 141 Millionen Euro in die Digitalisierung der städtischen Schulen investieren. mehr...
Neuss: Ambitionierte Strategie
[29.01.2025] Die Stadt Neuss nimmt eine Vorreiterrolle bei der Schul-IT ein. Gelingen konnte dies mit Unterstützung des Dienstleisters ITK Rheinland, der eine Strategie entwickelt und eine zukunftssichere Infrastruktur aufgebaut hat. mehr...
Bitkom: Schuldigitalisierung braucht weiter Mittel
[22.01.2025] Der Bitkom hat untersucht, welche digitalen Anwendungen und Dienste Schulen ihren Lehrkräften zur Verfügung stellen. Dabei zeigt sich deutlich, dass kostenintensivere Lösungen – auch wenn sie einen hohen Mehrwert bieten – unterrepräsentiert sind. mehr...