Mittwoch, 8. Januar 2025

Neu-UlmAlle Karten auf der Hand

[09.09.2014] Mit dem Bürgerportal Neu-Ulm lassen sich alle relevanten Geodaten zur Stadt und zum Kreis abfragen. Seit Jahresbeginn 2014 ist auch eine App für Smartphones und Tablet-PCs verfügbar – mit vielseitigen Einsatzmöglichkeiten.
Für den mobilen Einsatz: die Geodaten-App Neu-Ulm.

Für den mobilen Einsatz: die Geodaten-App Neu-Ulm.

(Bildquelle: Stadt Neu-Ulm)

Seit Freischaltung des Bürgerportals im Mai 2001 können die Geodaten der Stadt sowie des Kreises Neu-Ulm unabhängig von Öffnungszeiten rund um die Uhr und bequem von zu Hause aus abgerufen werden. Anfang dieses Jahres wurde von Oberbürgermeister Gerold Noerenberg die Geodaten-App Neu-Ulm der Öffentlichkeit präsentiert und freigeschaltet. Jetzt können die Bürger die kommunalen Geodaten auch auf dem Smartphone oder Tablet-PC betrachten. Vor allem Bauwillige oder Planungsbüros profitieren von dem Angebot: Grundstückssituation, Bebauungsplan oder Bodenrichtwerte lassen sich vorab überprüfen, ohne dafür in die Verwaltung gehen zu müssen. In manchen Schulen wird im Erdkundeunterricht sogar zusätzlich zur analogen Karte das Geodatenportal gezeigt. Die Schüler können damit die Stadt und den Kreis Neu-Ulm digital erkunden. Der Erfolg des Portals lässt sich an über 2.000 Zugriffen im Monat messen.

Eine Datenbank für alle

Datenbasis für das Portal ist das gemeinsame Geografische Informationssystem (GIS) der Stadt Neu-Ulm sowie des Landratsamts. In einer Datenbank sind alle Geodaten der GIS-Betreiber und weiterer 16 Gemeindeverwaltungen abgelegt. Somit ist der gesamte Kreis in einem Geo-Informationssystem abgebildet. Über das interne Geodatenportal arbeiten täglich rund 650 Verwaltungsmitarbeiter mit dieser Datenbank. Vorteile der Zusammenarbeit sind unter anderem die kreisweite gegenseitige Bereitstellung von Geodaten, grenzüberschreitende Kartendarstellungen, zentrale Administration und Software-Updates sowie die Aktualisierung von Basisdaten. Die Datenaktualität steigt, der Austausch von Geodaten zwischen den Gemeinden ist in vielen Fällen nicht mehr notwendig. Da die Daten nicht mehr redundant vorgehalten werden, steigt die Datensicherheit. Dank der Nutzung der identischen Software ist der Schulungsaufwand geringer.
Auch die App greift direkt auf den GIS-Datenbestand zu. Änderungen der Karten oder Fachdaten sind sofort in der zentralen Datenbank eingetragen und für alle Anwender sichtbar. Aus sicherheitstechnischen und datenschutzrechtlichen Gründen wird vom Internet aus auf eine gespiegelte Datenbank zugegriffen. Diese wird ständig synchronisiert und beim GIS-Hersteller auf einem Server gehostet.

Apps für Bürger und Verwaltung

Mit der Geodaten-App Neu-Ulm kann jeder Smartphone- und Tablet-Besitzer die für die Öffentlichkeit freigegebenen Karten und Informationen abrufen. Neben Bebauungsplänen und Bodenrichtwertkarten können Rundgänge zur Stadtgeschichte angezeigt und Wanderwege mithilfe der GPS-Positionsanzeige abgelaufen werden. Zu interessanten Punkten auf dem Weg können Nutzer dann weitere Informationen abrufen, beispielsweise den Urhebernamen eines Kunstwerks oder den Link zu Wikipedia.
Weitere Apps wurden in erster Linie für interne Verwaltungsaufgaben wie die Baumkontrolle oder die Erfassung von Straßenschäden erstellt. Bisher mussten vom Sachbearbeiter vor dem Gang in den Außendienst Karten in verschiedenen Maßstäben und mit verschiedenen Inhalten ausgedruckt werden. Jetzt nimmt sich der Mitarbeiter einen Tablet-PC mit auf den Weg. Die Verwaltungsarbeiten lassen sich mittels Geo-App komfortabler und schneller erledigen. Übertragungsfehler können ausgeschlossen werden, wenn im Außendienst die Daten nicht mehr auf einem Blatt Papier gesammelt und im Büro abgetippt werden müssen. Durch das eingebaute GPS werden die Orientierung und Positionsbestimmung im Gelände vereinfacht. Mit dem integrierten Fotoapparat können Bilder gemacht werden, die dann ohne lästige Übertragung direkt im GIS mit dem entsprechenden Symbol verknüpft werden können.
Die App zur Baumkontrolle wird seit Anfang 2014 von vier Gemeinden des Landkreises Neu-Ulm erfolgreich eingesetzt. Die Stadt Neu-Ulm hat damit begonnen, Straßenschäden per App zu dokumentieren. Die App zur Kanalspülung ist fertig und wird noch im Laufe dieses Jahres eingeführt.

Florian Rüggenmann ist GIS-Ad­ministrator und Stellvertretender Leiter in der Abteilung Geoinformation und Vermessung bei der Stadtverwaltung Neu-Ulm




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