HessenAlle Landkreise aktiv
Leistungsfähige Breitband-Netze sind heute eine essenzielle Voraussetzung für wirtschaftliches Wachstum. Sie sind eine notwendige Grundlage der Digitalisierung, der technologischen Revolution mit weitreichenden Folgen für nahezu alle Bereiche der Wirtschaft und des Alltags. Um die Chancen der digitalen Technologien voll nutzen zu können, wird flächendeckend schnelles Internet benötigt. Dieses basiert auf einer leistungsfähigen Breitband-Infrastruktur. Kurzum: Schnelle Datennetze sind für Wirtschaft und Gesellschaft mittlerweile so bedeutend wie Verkehrswege oder Energienetze. Regionen, die nicht an leistungsfähige Kommunikationsnetze angeschlossen sind, geraten beim Standortwettbewerb immer stärker in die Defensive. Daher sind leistungsfähige Internet-Zugänge unabdingbar, wenn die Lebensbedingungen innerhalb heterogener Regionen vergleichbar bleiben sollen.
Die Breitband-Versorgung in Deutschland basiert auf einer im Wettbewerb geschaffenen Infrastruktur, deren Erstellung und Betrieb rentabel sein müssen und deren Ursprung auf der klassischen öffentlichen Kommunikationsinfrastruktur basiert. Oftmals scheitern allerdings Erschließungsvorhaben, weil Investitionen in ländlich geprägten Regionen durch die großen Distanzen in der Fläche unrentabel sind. Umso wichtiger ist eine fundierte Unterstützung der Kommunen zur Schaffung von Lösungswegen bei vorhandenen Unterversorgungen der Breitband-Infrastruktur.
Daueraufgabe erfordert dauerhafte Strukturen
Seit dem Jahr 2010 erfolgte die Begleitung des landesweiten Breitband-Ausbaus in Hessen landesseitig durch das Projekt „Mehr Breitband in Hessen“. Beteiligte Akteure waren das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung (HMWEVL), die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) und die das Projekt begleitende Geschäftsstelle Breitband bei Hessen Trade & Invest (HTAI). Mithilfe der drei landesfinanzierten Stellen erfolgte die Beratung durch regionale Breitband-Berater für Ost-, Süd- und Mittelhessen. Schnell zeigte sich, dass Koordination und Beratung in Projektform den wachsenden Anforderungen nicht mehr gerecht werden. Mit dem zunehmenden Glasfaserausbau und dem stetig steigenden Bedarf an Bandbreite jenseits der 50 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) wurde klar: Der Breitband-Ausbau ist eine Daueraufgabe und benötigt dementsprechend dauerhafte Strukturen.
Um den steigenden Anforderungen der Daueraufgabe Breitband-Ausbau gerecht zu werden, hat das Land sein Engagement seit März dieses Jahres institutionell verstetigt. Hierfür wurde bei der HTAI das Breitbandbüro Hessen aufgebaut. Seit dem 14. März 2016 steht es den Kommunen als zentraler und selbstständig agierender Ansprechpartner für die operative Begleitung beim flächendeckenden Breitband-Ausbau beratend zur Seite – mit dem Ziel, die infrastrukturelle Grundlage für die Digitalisierung Hessens zu schaffen. Dies birgt den Vorteil kürzerer Abstimmungswege und vereinfacht die Kommunikation mit Bürgern, Kommunen und Unternehmen.
Breitbandbüro vernetzt Akteure
Struktur und Leistungsangebot des Breitbandbüros Hessen orientieren sich an den für den Ausbau in den Landkreisen auftretenden Fragestellungen. Das erfordert im Kern die Informationsbereitstellung zu Finanzierungs- und Förderungsfragen, zu technischen Aspekten und solchen, die den Ausbaustatus in den Kommunen betreffen. Dafür stellt es die richtigen Ressourcen, die Expertise von Fachleuten sowie hilfreiche Tools und Instrumente bereit. Darüber hinaus erfüllt das Breitbandbüro Hessen eine wichtige Koordinations- und Motivationsaufgabe: Es leistet Vernetzungsarbeit, um die relevanten Akteure gezielt und konstruktiv ins Gespräch zu bringen, um gemeinsame Projektideen reifen zu lassen und zur Umsetzung zu bringen.
Das Breitbandbüro Hessen arbeitet hierbei eng mit den umsetzenden Landkreisen, dem Breitbandbüro des Bundes, den Telekommunikations- und Versorgungsunternehmen sowie mit Behörden, Wirtschaftsförderungsgesellschaften, Kammern und Verbänden zusammen. Über definierte Schnittstellen zu den Akteuren, beispielsweise zum hessischen Wirtschaftsministerium, zur WIBank, zu Bundesministerien und regionalen Breitband-Beratern, sorgt das Breitbandbüro für einen effizienten Informationsfluss in alle Richtungen.
Spitzenposition bei der Breitband-Versorgung
Hessen nimmt bei der Breitband-Versorgung mit Rang drei eine Spitzenposition unter den Flächenländern ein. Der NGA-Versorgungsgrad (Next Generation Access) oberhalb von 50 Mbit/s der hessischen Haushalte lag Ende des Jahres 2015 bei 72,1 Prozent. Zudem hat der Breitband-Ausbau in Hessen in den zurückliegenden Wochen und Monaten deutlich an Fahrt aufgenommen. Das so genannte Nordhessen-Cluster, bestehend aus den Kreisen Hersfeld-Rotenburg, Kassel, Schwalm-Eder, Waldeck-Frankenberg und Werra-Meißner, sowie die Breitband-Infrastrukturgesellschaft Oberhessen (bigo) mit dem Vogelsberg- und dem Wetteraukreis gehen mit großen Schritten auf den Ausbaustart zu. Beide NGA-Ausbau-Cluster planen noch in diesem Jahr die Spatenstiche für den Ausbau der Kreise mit schnellem Internet. Somit befinden sich nunmehr elf Landkreise aktiv im Ausbau.
Des Weiteren befindet sich der Kreis Offenbach in der Ausschreibungsphase zur Herstellung der Flächendeckung, der Rheingau-Taunus-Kreis plant nach Abschluss des marktgetriebenen Ausbaus die Umsetzung einer Gigabit-Region 2020/2030, der Hochtaunuskreis, der Main-Taunus-Kreis und der Kreis Fulda werden weiter marktgetrieben ausgebaut. In den fünf Kreisen Odenwald, Marburg-Biedenkopf, Main-Kinzig, Bergstraße und Limburg-Weilburg ist der NGA-Ausbau bereits abgeschlossen. Hinzu kommen zahlreiche Nachverdichtungsprojekte, bei denen vor allem Schulen, Krankenhäuser und Gewerbegebiete ans Breitband-Netz angeschlossen werden. Alle 21 Landkreise sind somit im Breitband-Ausbau aktiv – das gibt es so nur in Hessen.
Hinzu kommt, dass die drei am besten mit Breitband erschlossenen Landkreise Deutschlands in Hessen liegen: Der Odenwaldkreis mit einer Versorgung von 92,5 Prozent aller Haushalte, der Hochtaunuskreis mit 92,2 Prozent und der Main-Kinzig-Kreis mit 90,7 Prozent.
Dieser Beitrag ist in der Oktober-Ausgabe von Kommune21 im Schwerpunkt Breitband erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
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