Sonntag, 24. November 2024

LübeckAlte Handelstadt wird zum Konzern

[20.05.2005] Bis zum Jahr 2009 will die Hansestadt Lübeck die bisherige kameralistische Buchführung durch die Doppik ersetzten. Bürgermeister Bernd Saxe bezeichnete das Projekt als Revolution für die Stadtverwaltung.

Die Hansestadt Lübeck beabsichtigt die Umstellung ihres Haushalts- und Rechnungswesens auf den kaufmännischen Buchungsstil. Bis 2009 soll die bisherige kameralistische Buchführung durch die doppelte Buchführung in Konten (Doppik) ersetzt werden und zum 1. Januar 2009 die Eröffnungsbilanz vorliegen. „Dieses Projekt ist so etwas wie eine Revolution für die Stadtverwaltung Lübeck“, sagte Bürgermeister Bernd Saxe während einer Pressekonferenz im Rathaus. Mit der Einführung der Doppik setze Lübeck die Verwaltungsstrukturreform fort. Die Vorteile laut Saxe: „Der Haushalt wird lesbarer und führt so zu mehr Transparenz für die Bürger.“ Die Mittel würden ressourcenorientiert eingesetzt und zum ersten Mal gebe es eine Gesamtdarstellung des Konzerns Hansestadt Lübeck, in der die tatsächliche Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage der Stadt abgebildet werde, die auch die städtischen Betriebe und Beteiligungen einbeziehe. Die Projektvorbereitungen seien so weit gediehen, dass die Bürgerschaft im Juni 2005 grünes Licht für die Umsetzung der Doppik geben könne. Die erste konsolidierte Konzernbilanz für Lübeck erwartet Bürgermeister Saxe für das Jahr 2010. In Schleswig-Holstein ist das Gesetzgebungsverfahren zur Einführung des Neuen Kommunalen Finanzwesens zwar noch nicht abgeschlossen – die Eckpunkte stehen jedoch fest, mit einer Entscheidung wird noch in diesem Jahr gerechnet. Neben Neumünster und Kiel ist Lübeck nun die dritte kreisfreie Stadt in Schleswig-Holstein, die zielgerichtet die Einführung der Doppik anstrebt.





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