BMIArbeitslosengeld II digital beantragen
Arbeitslosengeld II (ALG II) kann bei 104 kommunalen Jobcentern in Deutschland nun digital beantragt werden, teilt das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) mit. Aufgrund der krisenbedingt gestiegenen Fallzahlen für ALG II sei die Digitalisierung des Online-Services kurzfristig beschleunigt worden. Damit sollen nicht nur die kommunalen Jobcenter, sondern auch Millionen von Antragstellenden entlastet werden. Die Digitalisierung des ALG-II-Antrags falle in das föderale Digitalisierungsprogramm des Onlinezugangsgesetzes (OZG) (wir berichteten), das Express-Verfahren sei ein gemeinsames Projekt des Hessischen Ministeriums für Digitale Strategie und Entwicklung, des Hessischen Ministerium für Soziales und Integration und des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat.
Kai Klose, Hessischer Minister für Soziales und Integration, und Patrick Burhardt, Chief Information Officer (CIO) des Landes Hessen, führten aus: „Die Bedeutung der Digitalisierung, gerade auch für die Verwaltung, kann in der aktuellen Zeit nicht hoch genug eingeschätzt werden. Das Land Hessen hat sich daher im Rahmen des Onlinezugangsgesetzes und seiner Digitalisierungsstrategie intensiv bei der Umsetzung des Arbeitslosengeld-II-Antrags für eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung der KJC eingebracht und frühzeitig die Federführung zur Entwicklung des ALG-II-Online-Antrages übernommen. Hiermit werden die betroffenen Bürgerinnen und Bürger sowie die kommunalen Jobcenter bei der schnellen und effizienten Bearbeitung der Alt-Anträge unterstützt. Unser Dank gilt allen Projektbeteiligten für ihr großes Engagement. Wir freuen uns, dass die hessische Lösung künftig auch bundesweit zum Einsatz kommen kann.”
Entlastung für Jobcenter und Bürger
Bundesinnenminister Horst Seehofer erklärte: „Es ist ein großer Schritt nach vorn, dass das Arbeitslosengeld II künftig digital beantragt werden kann. Damit werden nicht nur Millionen von Antragsstellerinnen und Antragsteller, sondern auch die Jobcenter in den Kommunen entlastet. Mir ist wichtig, dass wir die Verwaltungsdigitalisierung weiter beschleunigen – und das gilt erst recht während der Corona-Pandemie. Ich bin sehr zufrieden, dass wir in guter Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen so schnell vorangekommen sind. Mit den drei Milliarden Euro aus dem Konjunktur- und Zukunftspaket werden wir nun noch einen Zahn zulegen.”
Verantwortlich für die operative Umsetzung des Projekts ist laut BMI das Kompetenzteam Digitale Transformation der KJC unter der Leitung des Hessischen Städtetages und des Niedersächsischen Landkreistages, das in enger Abstimmung mit den beiden hessischen Ministerien arbeitet. Vom hessischen kommunalen IT-Dienstleister ekom21 sei auf der Plattform Civento die technische Lösung realisiert worden. ekom21 übernehme zudem die Pflege des Angebots bis zum Jahr 2022.
Hohe Nutzerfreundlichkeit
Der Online-Antrag zeichnet sich im Vergleich zum sechsseitigen Papierantrag und seinen zahlreichen auszufüllenden Anlagen durch hohe Nutzerfreundlichkeit aus: Er ist übersichtlich gestaltet, relevante Informationen werden nur einmal und basierend auf vorherigen Antworten abgefragt, eingebettete Hilfetexte liefern Erklärungen und sind leicht verständlich, informiert das BMI. Die Antragsdaten könnten komplett online eingegeben und alle nötigen Nachweise direkt via Computer oder Smartphone hochgeladen werden. Anschließend werde der Antrag digital und sicher an das zuständige kommunale Jobcenter übermittelt.
Das ALG II unterstütze derzeit etwa 2,9 Millionen Haushalte in Deutschland. Aufgrund der Corona-Krise sei nach Schätzungen der Bundesregierung bis zum dritten Quartal 2020 mit einem Anstieg auf bis zu vier Millionen Haushalte zu rechnen. Während viele Jobcenter in Deutschland als gemeinsame Einrichtungen von Kommunen und Bundesagentur für Arbeit betrieben würden, würden in 104 Kommunen zugelassene kommunale Träger die Grundsicherung für Arbeitssuchende nach SGB II eigenständig durchführen. Die erste Version des Antrags auf Arbeitslosengeld II, die nun digital verfügbar ist, sei speziell für diese 104 kommunalen Jobcenter entwickelt worden. Für Kunden der von der Bundesagentur für Arbeit und Kommunen gemeinsam betriebenen Jobcenter stehe seit Anfang Mai 2020 eine Plattform zur Verfügung, auf der sie ihren Antrag online ausfüllen und dem zuständigen Jobcenter übermitteln können.
https://digitales.hessen.de
https://soziales.hessen.de
Zum digitalen Antrag auf ALG II
Brandenburg: OZG-Umsetzung auf Kurs
[19.12.2024] In seiner OZG-Bilanz meldet Brandenburg für 2024 deutliche Fortschritte: 100 neue digitale Verwaltungsdienste wurden eingeführt, insgesamt sind nun 650 verfügbar. Fördermittel und Kampagnen unterstützen Kommunen bei der Digitalisierung. mehr...
Digitalisierung: IT-Budgets zusammenziehen
[18.12.2024] Dr. Martin Hagen, Staatsrat beim Senator für Finanzen in der Freien Hansestadt Bremen, spricht über seine Vorschläge zur Registermodernisierung und fordert mehr Zentralisierung bei der Steuerung und Budgetierung von IT-Großprojekten. mehr...
Digitale Bildung: Dem DigitalPakt 2.0 einen Schritt näher
[17.12.2024] Bundesbildungsminister Cem Özdemir und die Bildungsministerkonferenz der Länder (Bildungs-MK) haben eine Vereinbarung über den DigitalPakt Schule 2.0 getroffen. Dieser sieht eine Investition von insgesamt fünf Milliarden Euro vor, die gleichmäßig zwischen Bund und Ländern aufgeteilt werden. mehr...
Niedersachsen: Initiative für Kommunen
[05.12.2024] Von der Bestandsaufnahme bis zur Umsetzung von Maßnahmen unterstützt die Initiative Digitale Kommune Niedersachsen Verwaltungen bei ihrem Transformationsprozess. Das vom Land initiierte Projekt soll außerdem die Herausforderungen in der Praxis offenlegen. mehr...
Rheinland-Pfalz: Erfolg durch Kooperation
[18.11.2024] Der digitale Wandel dient den Menschen, sagt Staatssekretär Denis Alt. Im Interview mit Kommune21 spricht der neue rheinland-pfälzische CIO und CDO über die Umsetzung der Digitalstrategie des Landes. mehr...
Potsdam: Fachbereichsleiterin für E-Government bestätigt
[12.11.2024] Potsdams Stadtverordnete haben Melitta Kühnlein als neue Leiterin des Fachbereichs E-Government bestätigt. Kühnlein ist seit Anfang 2021 in leitender Funktion im IT-Bereich der Stadtverwaltung tätig. mehr...
Baden-Württemberg: Änderung der Gemeindeordnung verabschiedet
[11.11.2024] Der Landtag von Baden-Württemberg hat jetzt eine Änderung der Gemeindeordnung verabschiedet, die Kommunen in administrativen Abläufen entlastet und die finanzielle Berichterstattung vereinfacht. mehr...
Hannover: Fonds für digitalen Fortschritt
[30.10.2024] Hannover setzt mit einem 48-Millionen-Euro-Digitalisierungsfonds auf die umfassende Modernisierung seiner Verwaltungsprozesse. Ziel ist ein digitales Rathaus, das Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen effiziente, benutzerfreundliche Services bietet. Die IT-Strategie umfasst dazu digitale Souveränität und Kosteneffizienz. mehr...
Digitalisierung: Dresdner Forderungen 2.0
[22.10.2024] Die Fachgruppe Verwaltungsinformatik der Gesellschaft für Informatik hat 20 Thesen zum digitalen Wandel formuliert. Die Forderungen zielen darauf ab, die Verwaltung effizienter, zukunftssicherer und bürgerfreundlicher zu machen. mehr...
Liechtenstein: Mit Pragmatismus und Agilität
[14.10.2024] Liechtenstein hat auf dem Weg zum Smart Country bereits eine beeindruckende Entwicklung zurückgelegt. Das ist nicht zuletzt vielen mutigen Entscheidungen und einer gehörigen Portion Pragmatismus geschuldet. mehr...
Smartes Rhein Main 2030: Gemeinsame Vision
[02.10.2024] Eine gemeinsame Vision für ein smartes Rhein-Main-Gebiet haben die Städte Frankfurt am Main, Wiesbaden und Darmstadt erarbeitet. Im Interview erklären die CIOs Eileen O’Sullivan, Maral Koohestanian und Holger Klötzner, was konkret geplant ist. mehr...
Deutscher Landkreistag: Achim Brötel ist neuer Präsident
[11.09.2024] Der Deutsche Landkreistag (DLT) hat einen neuen Präsidenten gewählt: Achim Brötel, Landrat des Neckar-Odenwald-Kreises, tritt die Nachfolge von Reinhard Sager an, der das Amt zuvor zehn Jahre lang innehatte. mehr...
Essen: Charta Digitale Ethik verabschiedet
[04.09.2024] In ihrer Charta Digitale Ethik hat die Stadt Essen die Rahmenbedingungen für den Einsatz digitaler Technologien in der Stadtverwaltung festgelegt. Das soll insbesondere für einen ethisch verantwortungsvollen Umgang mit Künstlicher Intelligenz sorgen. mehr...
Ulm: Innovationsmotor gestartet
[23.08.2024] Um ihre Digitale Agenda mit kreativen Köpfen aus der Region umzusetzen, hat die Stadt Ulm den Innovationsmotor gestartet – einen Ideenwettbewerb insbesondere für junge Unternehmen. Runde eins hat der digitale Begleiter für Angsträume gewonnen. mehr...
Markt Postbauer-Heng: Digitalisierung ist kein Privileg der Metropolen
[08.08.2024] Auch kleine Kommunen sind in der Lage, bürgernahe digitale Lösungen zu implementieren, wie das Beispiel des Marktes Postbauer-Heng zeigt. Um die Entstehung digitaler Insellösungen zu vermeiden, wurde die Zukunftskommission #Digitales Bayern 5.0 ins Leben gerufen. mehr...