Mittwoch, 9. Oktober 2024

LeverkusenAuf dem Weg in die dritte Dimension

[18.12.2023] Sein neues dreidimensionales Stadtmodell hat jetzt Leverkusen vorgestellt. Der öffentlich zugängliche 3D-Viewer soll sukzessive um weitere Funktionen ergänzt und nach und nach zu einem digitalen Zwilling der Stadt weiterentwickelt werden.
Präsentation des neuen 3D-Modells der Stadt Leverkusen.

Präsentation des neuen 3D-Modells der Stadt Leverkusen.

v.l.: Can Akbas (Abteilung Geobasisdaten); Baudezernentin Andrea Deppe; Jorge Fernandez (stellvertretender Sachgebietsleiter Geodaten-Management); Tim Dolenga (Fachbereichsleitung Kataster und Vermessung), Marietta Rothenberg (Sachgebietsleitung Geodaten-

(Bildquelle: Stadt Leverkusen)

Die Stadt Leverkusen macht sich auf den Weg in die virtuelle dritte Dimension und hat jetzt ihren neuen 3D-Viewer offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt. Bereits im Juli 2022 hatte Leverkusen mit der Stadt Köln kooperiert, um beide Stadtgebiete befliegen zu lassen. Aus den dabei gesammelten Geo-Informationsdaten ist das nun für die Stadtverwaltung sowie für alle Bürgerinnen und Bürger verfügbare 3D-Modell entstanden. Es erlaubt die Visualisierung des gesamten Leverkusener Stadtgebiets per Mausklick direkt auf dem Bildschirm. 
Wie die Stadt Leverkusen weiter berichtet, bieten Modelle wie der 3D-Viewer vielfältige Anwendungsmöglichkeiten – von der Unterstützung in zukünftigen Projekten der Stadtentwicklung über den Umweltbereich und verschiedene Simulationen bis hin zum Katastrophenschutz. Das Leverkusener 3D-Mesh-Modell basiere auf beinahe 3.000 fotografischen Schrägluftbildaufnahmen (Oblique), Senkrechtaufnahmen (True Orthophotos) und einer abgeleiteten Punktwolke, die eine Ansicht aus allen vier Himmelsrichtungen erlaube. Zudem sei das Luftbild mit einem KI-Algorithmus bearbeitet worden, wodurch alle beweglichen Objekte wie Autos, Menschen, Fahrradfahrer oder Schiffsverkehr automatisch identifiziert und aus dem Stadtbild gelöscht werden konnten (Ghosting-Verfahren). 


Viele interaktive Möglichkeiten

Mit der neuen Anwendung geht eine Vielzahl an interaktiven Möglichkeiten einher, um Inhalte zu visualisieren und zu analysieren. So können die rund 75.000 3D‐Gebäudeobjekte laut der Stadt Leverkusen als graue Baukörper modellhaft realistisch dargestellt werden (Klötzchen-Modell). Mit einer Suchfunktion könne jeder Ort in Leverkusen individuell angesteuert und die Stadt aus der Vogelperspektive oder auf Straßenniveau erkundet werden. Mittels einer Zeichenfunktion könnten zudem einfache Kommentare, Linien oder Markierungen in das 3D-Modell gezeichnet und mit der Messfunktion interaktiv eine Fassade oder ein Dach gemessen werden, um etwa für Handwerksbetriebe eine grobe Materialkalkulation zu ermöglichen. Über eine Sichtbarkeitsanalyse lasse sich simulieren, was von einem bestimmten Standpunkt aus zu sehen ist. Zudem sei es möglich, den Schattenwurf von Gebäuden und Objekten für jeden Tag des Jahres zu simulieren, was zum Beispiel bei der Planung von Photovoltaikanlagen auf Dächern hilfreich sein könne. 
Bedeutsam sind die Funktionen des 3D-Modells auch für die Arbeit des Krisenstabs im Ernstfall. So können für ein theoretisches Überflutungsszenario verschiedene Wasserstände im Stadtgebiet eingeblendet werden. Wird ein Blindgänger gefunden, kann mittels des 3D-Modells nachvollzogen werden, welche Gebäude innerhalb eines Evakuierungsradius liegen und wie hoch diese sind. Weitere Funktionalitäten werden nach Angaben der Stadtverwaltung sukzessive in den Viewer eingebaut.

Wichtiger Schritt Richtung smarte Verwaltung


„Mit der Entwicklung des 3D-Modells macht Leverkusen einen wichtigen Schritt in Richtung digitaler und smarter Verwaltung“, erklärt Baudezernentin Andrea Deppe. „Im Sinne einer transparenten Verwaltung sollen aber auch Leverkusener Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen von den städtischen Daten und Instrumenten profitieren können, etwa für eigene Berechnungen, zur Recherche oder zum spielerischen Entdeckungsflug durch die Stadt.“ 
Timm Dolenga, Leiter des Fachbereichs Kataster und Vermessung, ergänzt: „Unser Ziel ist es, das Stadtmodell nach und nach zu einem echten digitalen Zwilling weiterzuentwickeln. Mit zunehmender Vernetzung von Daten innerhalb des Modells werden immer detailliertere realitätsnahe Analysen möglich sein und städtische Planungsprozesse vereinfachen, aber auch die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern verbessern.“
Solche vernetzten städtischen Daten könnten etwa aktuelle Bebauungspläne umfassen, aber auch Echtzeitdaten wie die aktuelle Verkehrslage oder den Belegungszustand von Elektroladestationen. Ziel sei es, durch die künftige Nutzung von Echtzeitdaten die Dynamik abbilden zu können, der eine Stadt unterliege und mit dem digitalen Zwilling dann auch die Simulation von Was-wäre-wenn-Szenarien zu ermöglichen.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Geodaten-Management
Das Bild zeigt einen Bildschirm mit einer Ansicht des Programms disy Cadenza.

Disy/Ionos: Datensouveräne Umgebung

[07.10.2024] Das Karlsruher Unternehmen Disy Informationssysteme und der Cloudanbieter Ionos haben eine Kooperation gestartet, um innovative und datenschutzkonforme Software-as-a-Service-Lösungen anzubieten. mehr...

Koblenz: Geoportal in dritter Dimension

[01.10.2024] Die Stadt Koblenz hat ihr Geoportal um dreidimensionale Darstellungen erweitert. Neben dem objektbasierten 3D-Stadtmodell gibt es die fotorealistische Ansicht. mehr...

Die Investitionskarte bietet einen ortsbezogenen Überblick über kommunale Haushaltsdaten.

eOpinio/Softplan: GIS-gestützte Bürgerkommunikation

[23.08.2024] In die Online-Plattform für Haushaltsdaten des Anbieters eOpinio wurden nun Geodaten integriert. Damit können Informationen zum kommunalen Haushalt und zu Investitionen auch mit Raumbezug dargestellt werden. So werden Planungsprozesse für Bürgerinnen und Bürger transparenter und für die Verwaltung effizienter. mehr...

Geoservice zeigt kühle Orte im Kreis Unna.

Kreis Unna: Kühle Orte im Blick

[09.08.2024] Passend zu den steigenden Temperaturen bietet der Geoservice des Kreises Unna ab sofort eine interaktive Karte an, die kühlere Bereiche anzeigt, bei denen sich die hohen Sommertemperaturen etwas besser ertragen lassen. mehr...

Präsentieren das neue Geoportal (v.l.): Fachbereichsleiter Thorsten Schmidthuis

Gütersloh: Relaunch für das Geoportal

[25.07.2024] Das Geodatenportal der Stadt Gütersloh stellt Karten und raumbezogene Daten aus allen Bereichen der Verwaltung online zur Verfügung. Nun erhielt die Webanwendung ein modernes Design und bringt neue Funktionen mit, darunter ein 3D-Modell der gesamten Region. mehr...

In Düsseldorf

Düsseldorf/Freiburg/Stuttgart: Auf der Suche nach kühlen Plätzen

[19.07.2024] In Düsseldorf, Freiburg und Stuttgart können die Bürger jetzt auf einer interaktiven Karte der kühlen Orte diejenigen Plätze in ihrer Stadt suchen, wo es sich an heißen Sommertagen am besten aushalten lässt. mehr...

Bremens Digitaler Zwilling dient der südafrikanischen Stadt Durban als Vorbild.

Bremen/Durban: Gemeinsames Digital-Twin-Projekt

[16.07.2024] Die Hansestadt Bremen und die Großstadt Durban in Südafrika vertiefen ihre Partnerschaft. Gemeinsam wollen sie ein wegweisendes Urban-Digital-Twin-Projekt auf den Weg bringen. mehr...

Grundwasserstandsmessung in Hannover. Die Ergebnisse aktueller Messungen können auf einer Online-Karte eingesehen werden.

Hannover: Grundwasserstände online

[17.06.2024] Ob Land- und Forstwirtschaft, Bausektor oder Landschaftspflege – für all diese Bereiche sind aktuelle Informationen zu Grundwasserständen wichtig. Die Stadt Hannover stellt diese nun auf einer interaktiven Online-Karte bereit. mehr...

Digitaler Stadtplan zeigt kühle Orte in und um Oldenburg.

Oldenburg/Trier: Digital kühle Orte finden

[11.06.2024] Kühlere Orte bei langanhaltenden Hitzewellen können eine Wohltat sein. Immer mehr Städte bieten Stadtpläne, die Bewohnern und Besuchern geeignete Orte anzeigen, an denen sie sich vor zu hohen Temperaturen schützen können. Zuletzt haben Trier und Oldenburg entsprechende Angebote veröffentlicht. mehr...

In Homburg erleichtert eine GIS-basierte Online-Plattform künftig die Zusammenarbeit von Bürgern und Verwaltung.

Homburg: Kommunales Geoportal gestartet

[29.05.2024] In Homburg steht eine neue, GIS-basierte Plattform bereit, die verschiedene Informationen zu kommunalen Themen liefert. Integriert ist ein Mängelmelder inklusive Mobil-App. Diese Angebote sind nicht nur ein Informationsservice für Bürgerinnen und Bürger – sie sollen auch die Abläufe in der Verwaltung erleichtern. mehr...

Eine Starkregengefahrenkarte soll Hanburger Bürger und Behörden über Risikogebiete informieren.

Hamburg: Starkregengefahrenkarte ist komplett

[28.05.2024] In Hamburg wurde eine Starkregengefahrenkarte für das gesamte Stadtgebiet fertiggestellt und ist nun öffentlich zugänglich. Interessierte können sich mithilfe dieser Karte umfassend über potenzielle Starkregengefahren durch Überflutungen informieren und – sofern erforderlich – entsprechend vorbereiten. mehr...

Die automatisierte Verarbeitung von Geodaten ist ein entscheidender Schritt für die nachhaltige Stadtentwicklung. In Bremen läuft dazu eine neue Kooperation.

Bremen: Machine Learning in der Stadtentwicklung

[23.05.2024] Das Satellitentechnologie-Unternehmen OHB Digital Connect und das Landesamt für Geoinformation Bremen wollen in einem Kooperationsprojekt das maschinelle Lernen für nachhaltige Stadtentwicklung voranbringen. Ziel ist es, Massendaten KI-gestützt auszuwerten und in Beziehung zueinander zu setzen. mehr...

Das digitale Stadtmodell von Düsseldorf wird um weitere Funktionen ergänzt. Bemerkenswert ist dabei die enge Verzahnung des digitalen mit dem stofflichen Stadtmodell.

Düsseldorf: Digitaler Zwilling zum Anfassen

[21.05.2024] Die Stadt Düsseldorf geht neue Wege mit ihrem Digitalen Zwilling. Dieser wurde nicht nur um neue Funktionen erweitert, das Vermessungs- und Katasteramt stellt auch einen präzisen 3D-Druck des Modells bereit. Zum Einsatz kommt das Modell beispielsweise in Partizipationsverfahren. mehr...

Update der Software disy Cadenza mit neuen Filter- und Analyseoptionen.

Disy Informationssysteme: Fokus auf Location Intelligence

[06.05.2024] Die neueste Version der Software disy Cadenza von Disy Informationssysteme bietet verbesserte Funktionen für mehr Location Intelligence. Nutzer profitieren von verknüpften Kartenansichten, Autozoom und erweiterten Filtermöglichkeiten. mehr...

Die Stadt Dresden hat historische Karten aus dem Liegenschaftskataster digitalisiert.

Dresden: Digital auf historische Karten zugreifen

[29.04.2024] Dokumente aus dem Liegenschaftskataster der Stadt Dresden können von öffentlich bestellten Vermessungsingenieuren jetzt in elektronischer Form abgerufen werden. Auch historische Karten wurden für das neue Dokumenten-Management-System digitalisiert und exakt verortet. mehr...