DüsseldorfAus Litfaßsäulen werden 5G-Stationen
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In Düsseldorf wurde eine kreative Lösung für die oft langwierige 5G-Standortsuche in Innenstädten gefunden: Litfaßsäulen erhalten ein 5G-Update.
(Bildquelle: Vodafone)
Mitte des 19. Jahrhunderts erfand ein Berliner Verleger eine Lösung, um wildes Plakatieren in den Griff zu bekommen: die nach ihm benannte Litfaßsäule. 165 Jahre später erhält der Klassiker der Außenwerbung eine neue Aufgabe. In Düsseldorf versorgen 50 der dort aufgestellten Litfaßsäulen die Menschen nicht nur mit Informationen, sondern auch mit 5G-Mobilfunk. Weitere 100 Säulen sollen in den kommenden zwei Jahren hinzukommen. Damit löst der Telekommunikationsanbieter Vodafone laut eigenen Angaben ein Problem, das beim 5G-Netzausbau in innerstädtischen Bereichen bis heute deutschlandweit existiert: Die langwierige Suche nach Standorten für neue Mobilfunkstationen und die oftmals lange andauernden Genehmigungsverfahren. Zwar habe Nordrhein-Westfalen die Landesbauordnung bereits im Jahr 2021 geändert und für eine Verkürzung der Genehmigungsverfahren gesorgt, doch gerade neue innerstädtische Dachstandorte seien äußerst schwer zu finden, so Vodafone.
Initiiert hat das Projekt Düsseldorf Marketing in Zusammenarbeit mit der Stadt, Vodafone Deutschland, den Stadtwerken Düsseldorf und Ilg Außenwerbung.
Landesbauordnung macht mobil
Nach einem ersten Piloten im Oktober 2021 sind nun insgesamt 50 Litfaßsäulen in Düsseldorf umgerüstet und an Glasfaser angeschlossen worden. Die gesamte Technik, die bei herkömmlichen Mobilfunkstandorten an großen Masten montiert ist, ist in das Dach und den Betonkörper der Litfaßsäule eingebaut. Der Aufbau einer solchen 5G-Litfaßsäule benötigt nach Angaben von Vodafone im Vergleich zu einem herkömmlichen Mobilfunkstandort weniger als die Hälfte der Zeit. Wie jeder andere reguläre Mobilfunkstandort in Deutschland haben auch die 5G-Litfaßsäulen eine Standortbescheinigung von der Bundesnetzagentur erhalten, um deren sicheren Betrieb nachzuweisen.
Die 5G-Litfaßsäule mache Düsseldorf zum Vorreiter bei der Digitalisierung. Das historische Werbemittel mit dem Mobilfunk-Update sei bei der Verbesserung der innerstädtischen Mobilfunk-Versorgung auch für andere Kommunen beispielgebend, sagte Nordrhein-Westfalens Bauministerin Ina Scharrenbach. „Mit dem aktuellen Gesetzentwurf der Landesregierung zur Änderung der Landesbauordnung wollen wir den Mobilfunk weiter beschleunigen. Freistehende Antennen im Außenbereich sollen egal welcher Höhe bauordnungsrechtlich verfahrensfrei werden“, so die Ministerin.
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