Freitag, 18. April 2025

Kreis BördeAusbau in vollem Gange

[22.06.2021] 1.330 Kilometer Tiefbau und fast 7.000 Kilometer Glasfaserkabel – im Kreis Börde ist der großflächige Ausbau des kommunalen Breitband-Netzes erfolgreich angelaufen. Die ersten Gemeinden konnten bereits angeschlossen werden.
Premiere in Angern: Der erste Haushalt erhielt im April seinen Glasfaseranschluss.

Premiere in Angern: Der erste Haushalt erhielt im April seinen Glasfaseranschluss.

3. v.l.: Thomas Schmette, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Elbe-Heide

(Bildquelle: ARGE Breitband)

Im Kreis Börde in Sachsen-Anhalt entsteht ein Vorzeigeprojekt für die Infrastruktur des ländlichen Raumes. 68 Prozent der Gemeindegebiete waren bislang so genannte weiße Flecken. Um diese zu tilgen, werden 1.330 Kilometer Tiefbau und fast 7.000 Kilometer Glasfaserkabel realisiert. Die Glasfaser wird direkt ins Haus gelegt, und zwar im kleinsten Ort mit 100 Einwohnern ebenso wie in Gemeinden in städtischer Größenordnung. Das Motto für das kommunale Giganetz lautet: Glasfaser für alle! Denn zur Glasfaserinfrastruktur gibt es aus Sicht der ARGE Breitband und ihrer Mitgliedsgemeinden keine Alternative. Erfolgsfaktor für das Projekt ist die enge Zusammenarbeit zwischen Bürgermeistern, der ARGE, den Bau­ämtern sowie regionalen Bauunternehmen, der Projektsteuerung und DNS:NET, Partner der ARGE und Netzbetreiber für das Giganetz in kommunaler Hand.

Bürger surfen im Giganetz

Beim Halbzeit-Meeting am 14. Oktober 2020 trafen sich die Akteure des Mammutvorhabens zur Bestandsaufnahme. Holger Haupt, Leiter der ARGE Breitband, berichtete damals: „In den ersten 18 Monaten des Ausbaus sind alle ARGE-Gemeinden sehr gut vorangekommen. In den nächsten ein bis zwei Jahren werden sie die Glasfasernetze fertigstellen können. Eine Vielzahl von Anschlüssen konnte bereits ans Netz gehen, die Bürgerinnen und Bürger surfen nunmehr im Giganetz. Wir freuen uns, dass alle Akteure und die Technik für die zweite Halbzeit bereitstehen. Der Ausbau kann somit in allen übrigen Orten weitergeführt werden. Die acht Gemeinden bauen gemeinsam mit den General-Bauunternehmen und den circa 300 Bauleuten, Planern und Ingenieuren die kommunalen Glasfasernetze.“

Im Zeichen der Finalisierung

2021 steht also im Zeichen der Finalisierung, wie die zahlreichen Termine zeigen, an denen die ersten Gemeinden ans Netz gehen können. So wurden die Anschlüsse in der Einheitsgemeinde Stadt Oebisfelde-Weferlingen im ersten Quartal 2021 komplett fertiggestellt und im April konnte der erste Hausanschluss der Verbandsgemeinde (VG) Elbe-Heide in der zugehörigen Gemeinde Angern ans Giganetz angeschlossen werden. Dort befinden sich auch einer der zahlreichen Technikstandorte (POP) sowie mehrere Technikverteiler für das Giganetz der ARGE Breitband, welches von DNS:NET betrieben wird. Die VG Elbe-Heide ist eine Gebietskörperschaft im Nordosten des Kreises Börde mit einer Fläche von 369,4 Quadratkilometern und über 13.000 Einwohnern. In Angern leben über 2.000 Einwohner auf einer Fläche von 64,21 Quadratkilometern. Entsprechend groß war das Interesse am kommunalen Giganetz in der Gemeinde: die Quoten der Vorverträge lagen bei über 60 Prozent.

Mühen haben sich gelohnt

Beim Start für den ersten Haushalt der Region waren Thomas Schmette, Bürgermeister der VG Elbe-Heide, Egbert Fitsch, Gemeindebürgermeister von Angern, und Holger Haupt von der ARGE Breitband sowie das Technik-Team von DNS:NET aus Berlin und Barleben anwesend. Symbolisch wurde ein roter Knopf gedrückt. Mit dem ers­ten Hausanschluss, der pünktlich Anfang April online ging, war der Takt für den Anschluss weiterer Haushalte gegeben. Thomas Schmette erklärte zu diesem Anlass: „Die Mühen der Vorbereitung seit 2016 haben sich gelohnt, jetzt können wir alle die Früchte unserer Arbeit ernten. Wir haben organisatorisch und technisch sehr viel dazugelernt und können dies zielführend für die kommenden Monate einsetzen. Die Frist für die Live-Schaltung wurde eingehalten, in Folge können also die ersten 40 Haushalte vom schnellen Netz profitieren und sich über DNS:NET anschließen lassen. Weitere folgen in den kommenden Wochen. Ich freue mich als Verbandsgemeindebürgermeister außerordentlich, dass wir mit dem heutigen Tag als Mitgliedsgemeinde Elbe-Heide ans kommunale Giganetz der ARGE Breitband live dazugeschaltet werden, insofern ist dieser Tag ein ganz besonderer Erfolg und Symbol für den weiteren Ausbau. Die Planungen und aktiven Vorbereitungen für die anderen Gemeinden sind in vollem Gange, im Sommer starten außerdem die Tiefbauarbeiten für das größte Ausbaucluster in ­Colbitz.“

Schnelle Datenraten

„Wir haben das Vorhaben von Beginn an gemeinsam unterstützt und viel kommuniziert“, sagte Egbert Fitsch, Gemeindebürgermeis­ter von Angern. „Knapp 2.000 Einwohner freuen sich und hoffen, dass es jetzt mit Meilensteinen vorangeht. Viele Bürger haben sich nach dem Baubeginn nachträglich überlegt, dass sie unbedingt mit dabei sein wollen. Auch die Feuerwehr, Kita, private Grundschule, Handwerksbetriebe und Gewerbetreibende werden künftig mit schnellen Datenraten versorgt sein. Für den Zuzug von jungen Familien und unseren Mietbestand ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt, dass es hier ein Giganetz gibt, welches neue Dimensionen in der Breitband-Versorgung aufzeigt.“

500 Mbit/s und mehr

Holger Haupt, Breitband-Verantwortlicher der ARGE Breitband, führte aus: „Ich gratuliere der Gemeinde Angern und der Verbandsgemeinde Elbe-Heide zum Anschluss mit Datenraten bis zu 500 Mbit/s und mehr. Das Baucluster Colbitz wird eines der größeren Cluster in Elbe-Heide sein, die jetzt sehr schnell folgen. Generell gilt: Über 60 Prozent der Vorleistungen sind fertiggestellt. Wir takten als ARGE zurzeit alle Gemeinden bautechnisch und verteilertechnisch im Monatsrhythmus. Die Stadt Oebisfelde-Weferlingen geht gerade komplett ans Netz, folgen werden in Kürze die Stadt Oschersleben und die Verbandsgemeinde Niedere ­Börde.“

Hans Güldenpenning ist freier Journalist.




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