Learntec xChangeAustauschen und vernetzen

Networking und Wissenstransfer über die Online-Plattform Learntec xChange.
(Bildquelle: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner)
Vom 22. bis 24. Juni 2021 veranstaltet die Learntec, Europas größte Veranstaltung für digitale Bildung in Schule, Hochschule und Beruf, mit der zweiten Ausgabe ihres Web-Events Learntec xChange kostenlose Webinare rund um die Digitalisierung der Lern- und Arbeitswelt. Das Format wurde bereits im Februar erfolgreich ins Leben gerufen. 5.756 registrierte Teilnehmer und 96 Referenten tauschten sich bei der Premiere auf der Online-Event-Plattform zu aktuellen Entwicklungen in der Bildungsszene aus und vernetzten sich mit ihren Branchenkollegen.
Transformation des Lern- und Arbeitsalltags
„Die digitale Transformation unseres Lern- und Arbeitsalltags ist in der aktuellen Zeit gefragter denn je. Innerhalb der Bildungsbranche erkennen wir einen hohen Bedarf, sich zu den Entwicklungen auszutauschen und sich untereinander zu vernetzen“, sagt René Naumann, Projektleiter der Learntec. „Aufgrund des dynamischen Pandemieverlaufs hatten wir uns dazu entschieden, dass die Learntec 2021 nicht vor Ort stattfinden kann. Mit unserem Online-Format Learntec xChange wollten wir unserer Community am ursprünglichen Veranstaltungstermin dennoch eine Plattform zum Austausch und Networking bieten. So konnten wir gemeinsam einen Blick auf den Status quo werfen und neue Erkenntnisse und Trends aufzeigen, die wir auf der Learntec nochmal vertiefen werden.“ Die positive Resonanz auf das Format Learntec xChange sei überwältigend. „Wir freuen uns sehr, dass wir der Bildungsbranche eine Plattform zum interaktiven Erfahrungsaustausch und Netzwerken bieten konnten und dass diese von unserer Community so toll angenommen wurde“, erklärt Naumann.
Teilnahme via Livestream
Drei Tage lang standen im Februar Themen wie User Experience, Workplace Learning, Smart Learning und Future Skills sowie die Digitalisierung der Hochschulen und Schulen auf der Agenda. Auf einer Event-Community-Plattform folgten die Teilnehmer per Livestream den zwölf Webinaren. Im Fokus stand dabei der interaktive Austausch aller Akteure. Die Community konnte per Chat ihre Fragen an die Referenten stellen und an interaktiven Umfragen teilnehmen. Das Ergebnis: Rund 890 Fragen im Chat und mehr als 4.650 Umfragestimmen wurden gezählt. Die Teilnehmer hatten außerdem die Möglichkeit, an einem der 28 virtuellen Roundtables einiger Learntec-Aussteller teilzunehmen. In den Roundtables, die formatbedingt auf eine halbe Stunde sowie auf 45 Community-Mitglieder begrenzt waren, diskutierten sie mit Kollegen über digitale Bildungslösungen.
Individuelle Beratung
Weiterführende Informationen und Kontaktdaten für eine individuelle Beratung erhielten die Teilnehmer auch in den Profilen der Learntec-Aussteller. In den Pausen zwischen den einzelnen Vorträgen konnten die Teilnehmer gemäß dem Motto „Get Together“ Diskussionen in virtuellen Räumen starten und ihr Fachwissen per Video-Call mit anderen Bildungsexperten teilen. „Besonders dieser interaktive Fachaustausch in Kleingruppen führte zu einem einzigartigen Online-Erlebnis und wurde von unserer Community intensiv genutzt“, berichtet Naumann. „Insgesamt 51 Diskussionsräume wurden geöffnet, in denen aktiv rund um Themen wie kollaboratives Lernen, agile Kompetenzentwicklung, Homeschooling oder Didaktik in der Hochschullehre diskutiert wurde.“ Networking war zudem über die Matchmaking-Funktion möglich, die Branchenkollegen mit ähnlichen Interessen vorschlug mit denen sich die Teilnehmer per Chat und Video-Call vernetzen konnten.
Nachhaltig beeindruckend
Digitalexperte Chris Böhler hinterfragte am zweiten Veranstaltungstag in seinem Vortrag zum Thema Future Learning die aktuellen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen sowie die daraus resultierenden Lerntrends. „Mich hat dieses Erlebnis nachhaltig beeindruckt. Nicht nur, dass der Vortrag gut lief, es waren 1.500 Teilnehmer in meiner Session. Im Get Together danach kamen dann nochmal 65 vorbei, den vielen Wortmeldungen war kaum Herr zu werden. Viele tolle Kontaktanfragen auf LinkedIn und darauf folgend tolle bilaterale Austausche“, resümiert Böhler. „Bei keinem meiner bisherigen Vorträge gab es eine solche Resonanz. Ich denke nicht, dass es der Inhalt war. Vielmehr war der Rahmen dafür perfekt.“
Lernen der Zukunft
Auch Sirkka Freigang, Head of Smart Learning bei Bosch.IO, machte ähnliche Erfahrungen. Sie warf in ihrem Expertenvortrag einen Blick auf Smart Learning Environments und beantwortete unter anderem die Frage, wie Technologie-Ökosysteme aus Internet of Things (IoT) und künstlicher Intelligenz (KI) das Lernen der Zukunft verändern. „Über 1.000 Learning-Begeisterte haben mir heute in meinem Vortrag über Smart Learning Environments zugehört“, berichtet Freigang. „Ich hatte vier Thesen zur Zukunft des Lernens im Gepäck. Zudem habe ich meinen Digital Twin, Sirkka Nr. 2, vorgestellt. Im Get Together, einem tollen Format, haben wir dann über Utopien und Dystopien gesprochen und gemeinsam überlegt, wie Technologie-Ökosysteme aus IoT, AR und XReality unser Leben und Lernen verändern werden.“
Trendthema User Experience
Die Corona-Pandemie hat unseren Lern- und Arbeitsalltag maßgeblich verändert, Homeoffice und Videokonferenzen sind nicht mehr wegzudenken: Die Digitalisierung hat sich beschleunigt. „Ein großes Trendthema 2021 in der digitalen Bildung wird weiterhin die User Experience sein“, sagt Sünne Eichler, Mitglied im Learntec Kongresskomitee. „Und die hat ja verschiedene Dimensionen – didaktische, technologische sowie aus Design- und Management-Sicht. Daher werden wir uns auch im Rahmen der Learntec noch intensiver mit sorgfältig konzeptionierten Learning Journeys auseinandersetzen. Es werden vermehrt neue technologische Möglichkeiten wie Extended Reality und KI zum Tragen kommen. Die Vielfalt an Lernangeboten nimmt zu – inhaltlich wie didaktisch. Neben kuratiertem Content – in kurzen aber auch längeren Formaten – wird es mehr Offenheit für selbstorganisiertes, kollaboratives Lernen geben. Auch das Bewusstsein für qualitativ guten Content und das Bedürfnis nach User Generated Content nehmen zu.“
Mit Leben füllen
Die digitale Arbeitswelt erfordert nicht nur Technologien. Zum einen werden natürlich Menschen benötigt, welche die digitale Transformation mit Leben füllen und gestalten können. Dazu braucht es beispielsweise Data Scientists wie auch Soft- und Hardware-Experten. Mindestens genauso dringend werden Visionäre mit Innovationsgeist benötigt. Und da brauche es vor allem eine andere Haltung zum Leadership, führt Eichler aus. „Nicht umsonst gehören Future Skills zu den Fokusthemen der Learntec. Denn Digital Leadership ist keine Position, sondern eine Kompetenz. Hier muss Top-down und Bottom-up umgedacht werden und ungeachtet der Hierarchie Ideen vorangetrieben werden können. Und wir benötigen natürlich viel mehr E-Learning-Experten. Die Nachfrage nach hochwertiger Qualifizierung ist hier groß, um Learning by Doing mit fundiertem Know-how und neuen Kompetenzen zu ergänzen.“
Dieser Beitrag ist im Spezial der Ausgabe Mai 2021 von Kommune21 erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
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