Donnerstag, 5. Dezember 2024

IT-InfrastrukturBäderstadt verschlankt IT

[26.10.2016] Bei der IT-Erneuerung setzt Baden-Baden auf eine hyperkonvergente Infrastruktur. Die Kur- und Bäderstadt profitiert seitdem von einer effizienten, kostensparenden Struktur mit gestiegenen Möglichkeiten im Bereich Skalierbarkeit und Agilität.
Kurhaus: Baden-Baden macht die IT fit.

Kurhaus: Baden-Baden macht die IT fit.

(Bildquelle: Stadtverwaltung Baden-Baden)

Die Stadtverwaltung Baden-Baden versteht sich als Service-Anbieter für die rund 53.000 Bürger sowie die ortsansässigen Unternehmen und Geschäfte. Um allen Anforderungen zeitnah und professionell begegnen zu können, zählt eine moderne IT-Infrastruktur ebenso zu den selbst gesetzten Zielen wie ein wirtschaftlicher Umgang mit den Mitteln. Vor diesem Hintergrund nutzte die Stadtverwaltung die Gelegenheit, als die Erneuerung ihrer zum damaligen Zeitpunkt neun Jahre alten SAN-Infrastruktur (Storage Area Network) anstand, um ihre IT-Umgebung, die rund 120 Server an zwei Standorten zählt, generell auf den Prüfstand zu stellen. Zwei Rechenzentren, die fünf Kilometer voneinander entfernt sind, gewährleisten die synchrone Spiegelung aller Daten, auf welche die über 1.000 Mitarbeiter der Verwaltung – vielfach in Form lokaler Klein- und Kleinstanwendungen – zugreifen. Zu diesen Anwendungen zählen Fachverfahren für alle kommunalen Aufgaben wie Sozialwesen, Bauordnung, Bürgerdienste, das ERP-System, die klassische Bürokommunikation und ein Dokumenten-Management-System.

Grundlegende Modernisierung beschlossen

Klaus Thomas, Fachgebietsleiter Technik bei der Stadtverwaltung Baden-Baden, erinnert sich: „Wir standen an einem Scheideweg. Im Großen und Ganzen waren wir mit unserer bestehenden Infrastruktur zwar zufrieden, hätten also einfach auch nur in neue Bestandteile investieren und den bestehenden Gerätepark grundsätzlich beibehalten können.“ Hierbei schlug allerdings zu Buche, dass die bestehenden Speicher sowie die SAN-Switches nach Ablauf ihrer entsprechenden Lebenslaufzeit nicht mehr erweitert, sondern nur erneuert werden konnten – vor dem Hintergrund des jährlichen Datenwachstums von 15 Prozent ein nicht unerheblicher Punkt. Zudem hatte die Stadtverwaltung einige Jahre zuvor bereits ihr Local Area Network (LAN) erneuert und die Kapazitäten dabei von einem auf zehn Gigabit pro Sekunde erweitert. Die Grundlage für eine generelle Modernisierung war also gegeben. Dennoch stellt Thomas klar: „Wir waren weiterhin für alles offen, holten uns parallel eine Reihe an Orientierungsangeboten ein. Unser wichtigster Parameter war dabei ganz klar der Kostenaspekt – wir stehen den Bürgern gegenüber schließlich in einer besonderen Verantwortung, auf das Budget zu achten.“ Die weiteren in der Ausschreibung genannten Ziele lauteten Deduplizierung und Komprimierung. Im direkten Vergleich zwischen allen Angeboten konnte der Anbieter SimpliVity überzeugen. Klaus Thomas erinnert sich: „Das Angebot von SimpliVity war das Günstigste – gleichzeitig punktete das Konzept auch inhaltlich, es versprach Effizienz, bessere Performance sowie eine vereinfachte Administration.“

Neues Herzstück für die IT

Vier OmniStacks von SimpliVity bilden nun das neue Herzstück der städtischen Informationstechnik. Die OmniStack Integrated Solution mit einem Unified Computing System (UCS) von Cisco vereinfacht die IT durch die Konsolidierung aller Infrastruktur- und Datendienste unterhalb des Hypervisors, einer Virtualisierungssoftware, in einem aus x86-Komponenten bestehenden Single-Unified-Stack erheblich. Die hyperkonvergente Infrastruktur kann acht bis zwölf wesentliche Funktionen des bisher konventionellen Rechenzentrums zusammenfassen. Dazu gehören neben dem Hypervisor die eigentliche Datenverarbeitung, aber auch Speicherung, Management, Back-up sowie Replikation.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der verschlankten IT-Infrastruktur, von dem die Stadtverwaltung profitiert, ist die Tatsache, dass die IT-Komponenten nicht mehr einzeln auf den verschiedenen Geräten verwaltet werden müssen. Stattdessen liegt der Management-Schwerpunkt der hyperkonvergenten Lösung nun auf der Ebene der Applikationen und virtuellen Maschinen. Bereits die Implementierung ging problemlos vonstatten. „Vor dem tatsächlichen Umstieg haben wir schon mal probeweise den Stecker gezogen, um zu prüfen, ob unsere Daten das überleben“, erzählt Klaus Thomas. Heute greifen Server-Wartung sowie der Support von Hard- und Software ideal zusammen – im Ergebnis sind die Betriebskosten in diesem Bereich nach Angaben der Stadtverwaltung um ein gutes Drittel gesunken. „Anstelle von bislang rund 15 Dienstleistertagen pro Jahr ist nun gerade mal ein halber Arbeitstag für ein halbes Jahr nötig geworden“, sagt Matthias Götz, Leiter des Fachgebiets Informationstechnik. Die neue Lösung sei schnell implementiert gewesen und erweise sich bislang als pflegeleicht. Vor allem aber erfülle sie die grundsätzlichen Erwartungen. Klaus Thomas: „Die hochverfügbare Bereitstellung aller Dienste wird zuverlässig gewährleistet, die automatische Ressourcenzuteilung und -optimierung garantiert bestmögliche Antwortzeiten für kritische Anwendungen, die bisherige Komplexität ist einer energieschonenden Effizienz gewichen und das Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt auch.“

Annika Sydow ist freie Journalistin in München.




Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama

Potsdam: Onlinedienst für Fundsachen

[03.12.2024] Verlorene oder gefundene Gegenstände können in Potsdam jetzt auch online gemeldet werden. Der neue Service erleichtert das Verfahren sowohl für Finderinnen und Finder als auch für Suchende. mehr...

Augsburger Altstadt aus der Vogelperspektive.

Augsburg: Digitaler Stadtplan zur Barrierefreiheit

[26.11.2024] Mit dem digitalen Stadtplan Augsburg barrierefrei hat die bayerische Kommune ein neues Projekt gestartet, das Menschen mit Behinderung detaillierte Informationen zur Barrierefreiheit von Orten und Gebäuden bietet. Alle Angaben wurden durch Begehungen vor Ort überprüft und digital erfasst. mehr...

Baustelle: Blick durch Zaundraht auf einen Pumpenkran zum Heben und Gießen von Beton, im Hintergrund ein Gebäude, das eine Schule sein könnte.

Leipzig: Baumaßnahmen-Dashboard ist online

[26.11.2024] Die Stadt Leipzig hat ein Online-Dashboard zur Schul- und Kitabaustrategie veröffentlicht. Es bietet aktuelle Einblicke in laufende und geplante Baumaßnahmen im Bildungsbereich, übersichtlich dargestellt auf einer Stadtkarte mit detaillierten Informationen zu jedem Projekt. mehr...

Oberbürgermeister Marcus König und Eugenia Strasser halten gemeinsam die Auszeichungsurkunde.

Nürnberg: E-Government-Beauftragte der Stadt ausgezeichnet

[19.11.2024] Nürnbergs E-Government-Beauftragte, Eugenia Strasser, ist mit dem WIN-Award der Vogel IT-Akademie ausgezeichnet worden. Sie belegt somit den zweiten Platz als Woman of the Year 2024. mehr...

Illustration: Klemmbrett mit einem Formular und einem Stift daneben vor hellblauem Hintergrund.

Köln: Bürgerfreundliche Bescheide ausgezeichnet

[18.11.2024] Das Public Service Lab hat die Stadt Köln für ihr Projekt Formularwerkstätten mit dem Preis für gute Verwaltung 2024 ausgezeichnet. Das Kölner Innovationsbüro hilft Fachämtern dabei, Formulare verständlicher zu gestalten und so den Zugang zu staatlichen Angeboten zu verbessern. mehr...

Illustration: Symbolbild für den Public Sector. Mehrere klein dargstellte Menschen arbeiten zwischen einem überdimensionalen Laptop, Tablet und anderen Gegenständen.

Bitkom: Neuer Geschäftsbereich „Public Sector“

[15.11.2024] Der Digitalverband Bitkom strukturiert sich neu: Die Geschäftsbereiche „Public Sector“ und „Digitale Gesellschaft“ werden eigenständige Kompetenzbereiche. Themen wie Künstliche Intelligenz und Digitale Souveränität rücken stärker in den Fokus. mehr...

Historishcer Marktbrunnen der Stadt Eisenach, im Hintergrund das moderne Gebäude der Stadtverwaltung.
bericht

Immobilienmanagement: Stadt Eisenach setzt Maßstäbe

[11.11.2024] Eine Vielzahl gesetzlicher Regelungen verpflichtet Kommunen zum sicheren Betrieb ihrer Immobilien. Die Stadt Eisenach hat durch Digitalisierung und Prozessoptimierung die Verwaltung ihrer Immobilien neu strukturiert. Dabei setzte die Kommune auf externe Unterstützung und internen Kompetenzaufbau. mehr...

Frau in blauem Pulli mit Handy in der Hand vor orangenem, darüber die Aufschrift: "Mach's jetzt online". Hintergrund

Brandenburg: Werbekampagne für Onlinedienste

[08.11.2024] Eine Werbekampagne soll Brandenburgerinnen und Brandenburger auf die bereits verfügbaren digitalen Verwaltungsdienste aufmerksam machen. Das Land stellt für Kommunen Printmaterialien und Downloads bereit, mit denen Bürgerinnen und Bürger ohne großen Aufwand über verfügbare Online-Dienste informiert werden können. mehr...

Rathaus Stadt Wiesbaden

Wiesbaden: Vernetzt zur digitalen Transformation

[05.11.2024] Die Stadt Wiesbaden ist dem Netzwerk NExT beigetreten, um durch Austausch mit über 2.000 Fachleuten innovative Ansätze für eine bürgerorientierte Verwaltung zu entwickeln und Best Practices anderer Städte zu nutzen. mehr...

Zweistöckiges Gebäude aus rotem Backstein mit Dachgauben, davor ein Parkplatz mit wenigen Autos und spärlicher Bepflanzung.

Brake: Gewerbesteuerbescheid wird digital

[29.10.2024] Die Stadt Brake (Unterweser) ist die erste Kommune Niedersachsens, die Gewerbesteuerbescheide digital über ELSTER versendet. Das Pilotprojekt von Axians Infoma und KDO zeigt, wie medienbruchfreie Verwaltungsprozesse die Verwaltung, aber auch die Steuerpflichtigen selbst entlasten können. mehr...

Aktuelle Temperaturverteilung in Frankfurt (Tag und Nacht)

Frankfurt am Main: Erweiterung für die Urbane Datenplattform

[28.10.2024] Die Stadt Frankfurt am Main hat ihre Urbane Datenplattform weiterentwickelt, diese ermöglicht jetzt auch den Zugang zu Echtzeitdaten über die Lufttemperatur. Die Plattform setzt auf die Smart-City-Lösung von ekom21, um Umwelt- und Klimadaten öffentlich zugänglich zu machen und um sich besser für anstehende Klimaveränderungen zu rüsten. mehr...

Illustration, Strickzeichnung schwarz auf weißem Grund mit vereinzelten farbigen Akzenten: Darstellung von Menschen, die sich vernetzen

NExT-Studie: Networking als Ressource

[28.10.2024] Netzwerken kann bei der Verwaltungstransformation ein echter Motor für Veränderungen sein. Empirisch erforscht ist dieser Effekt bisher noch nicht. Das will eine Studie des netzwerks NExT jetzt ändern. Für eine Online-Umfrage werden noch Mitwirkende gesucht. mehr...

Ansicht eines typisch westfälischen Fachwerkhauses von der Giebelseite, im Vordergrund Rasen.

Nordrhein-Westfalen: Ausflugsziele mit der App entdecken

[25.10.2024] Die App entdecke.nrw fördert den Regionaltourismus in Nordrhein-Westfalen und bietet Informationen zu über 500 Ausflugszielen. Nutzer können Orte wie Museen und Naturschutzgebiete entdecken, unterstützt durch eine praktische Umgebungssuche und einen integrierten Routenplaner. mehr...

Roundtable gezeichnet
bericht

Digitalisierung: Chancen nutzen, Herausforderungen meistern

[24.10.2024] Kommunen stehen zunehmend unter Druck, ihre Dienstleistungen digital anzubieten. Und es gibt durchaus ungenutzte Potenziale, die Bund, Länder und Kommunen erheblich entlasten könnten. mehr...

Ein Straßenschild mit dem Zusatz "Hochwasser" steht vor einer Wasserfläche im Abendlicht.

Nordrhein-Westfalen: Starkregenschutz aus der Hosentasche

[24.10.2024] In Nordrhein-Westfalen wurde eine App entwickelt, die Bürgern helfen soll, den Überflutungsschutz ihrer Häuser zu überprüfen und sich über Schutzmaßnahmen ihrer Kommune zu informieren. Die FloodCheck-App, bisher nur in ausgewählten Städten verfügbar, wird nun landesweit ausgerollt. mehr...