Freitag, 15. November 2024

MünchenBefragung mit KI auswerten

[12.12.2022] In München fand eine Zufriedenheitsbefragung der städtischen IT-Nutzer statt. Diese hatten bei vielen der Fragen die Möglichkeit, ihre Antworten frei zu formulieren. Um die zahlreichen Freitexte effizient auszuwerten, wurde eine KI-Lösung entwickelt und pilotiert.

Münchens städtischer IT-Dienstleister it@M hat seine Kunden stadtweit nach der Zufriedenheit mit den angebotenen Systemen und Services gefragt, um mehr über mögliche Verbesserungspotenziale zu erfahren. Das Besondere: Bei der Auswertung der Zufriedenheitsbefragung kam erstmals künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz. Nun berichtet die bayerische Landeshauptstadt in ihrem Digitalisierungsblog „München.Digital.Erleben.“ über das Pilotprojekt.
Die Zahl der Beschäftigten der Stadt München, die von it@M betreut werden, liegt im fünfstelligen Bereich. Da die letzte stadtweite IT-Zufriedenheitsumfrage 2015 stattgefunden hatte, sollte den Befragten auch die Möglichkeit für individuelle Antworten gegeben werden. Daher waren bei knapp 30 Fragen Freitextantworten möglich. Eine solche Menge an Freitexten auszuwerten, ist ohne hohen Personaleinsatz unmöglich. Daher haben it@M und die städtische Digitalisierungstochter ein Pilotprojekt aufgesetzt, dessen Ziel es war, die Freitextantworten mithilfe von KI zu analysieren und zu bewerten. Aus Datenschutzgründen wurden anonymisierte Ergebnisrohdaten der Umfrage genutzt, die das Statistische Amt zur Verfügung gestellt hatte.

Wie hilft KI bei der Auswertung?

Eine KI-unterstützte Textanalyse erfasst automatisiert wiederkehrende Begriffe und Themen in Freitextfeldern und schlägt eine Kategorisierung für die Antworten vor. Dies funktioniert auf Basis von Algorithmen, die festgelegten Regeln folgen. Lernen kann KI nur, wenn diese Regeln an die spezifischen Gegebenheiten angepasst werden. So wurde der künstlichen Intelligenz beigebracht, dass es in Kommentaren, in denen von coSys oder WollMux die Rede ist, um Software zur Verwaltung und Nutzung von Vorlagen geht. Die KI ist lernfähig, aber nicht selbstlernend. Bei it@M arbeitete mit Unterstützung von digital@M ein mehrköpfiges Team daran, die automatisch aus den Antworten gebildeten Kategorien und Unterkategorien zu überprüfen und bei Bedarf zu verfeinern. Bei diesem so genannten Nachtrainieren werden Begriffe aus den Freitextantworten, die der Algorithmus noch nicht erkennt, manuell einer Kategorie zugeordnet. In anderen Fällen war es sinnvoll, zwei bestehende Kategorien zusammenzuführen.

Mehrwert für weitere Zufriedenheitsbefragungen

Auf diese Weise entstand eine Art Anleitung über die Vorgehensweise für die KI, das Codebuch. Dieses kann bei künftigen IT-Zufriedenheitsbefragungen erneut für die Analyse von Freitextantworten eingesetzt werden. Der Aufwand für weiteres Nachtrainieren der KI – etwa aufgrund neuer Entwicklungen in der IT – werde dann zunehmend geringer.
Neben dem deutlich reduzierten Zeitaufwand hat die Auswertung mithilfe der weitestgehend unvoreingenommenen KI noch den Vorteil einer klaren Strukturierung und der höheren Genauigkeit und Objektivität der Auswertung.
Die Aufgabe, daraus sinnvolle Schlüsse zu ziehen und zielführende Maßnahme zu entwickeln liegt aber allein bei den verantwortlichen Personen. Zur Umsetzung der konkreten Verbesserungspotenziale, welche die Umfrage von 2022 offenlegte, wurden bereits diverse Optimierungsmaßnahmen entwickelt – ganz ohne KI. Geplant ist, die Zufriedenheitsumfrage künftig jährlich durchzuführen. Damit, so das Münchner Fazit, habe das IT-Referat ein Instrument zur regelmäßigen Kontrolle und Überprüfung umgesetzter Maßnahmen geschaffen.



Stichwörter: Panorama, München, KI


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama
Illustration: Symbolbild für den Public Sector. Mehrere klein dargstellte Menschen arbeiten zwischen einem überdimensionalen Laptop, Tablet und anderen Gegenständen.

Bitkom: Neuer Geschäftsbereich „Public Sector“

[15.11.2024] Der Digitalverband Bitkom strukturiert sich neu: Die Geschäftsbereiche „Public Sector“ und „Digitale Gesellschaft“ werden eigenständige Kompetenzbereiche. Themen wie Künstliche Intelligenz und Digitale Souveränität rücken stärker in den Fokus. mehr...

Historishcer Marktbrunnen der Stadt Eisenach, im Hintergrund das moderne Gebäude der Stadtverwaltung.
bericht

Immobilienmanagement: Stadt Eisenach setzt Maßstäbe

[11.11.2024] Eine Vielzahl gesetzlicher Regelungen verpflichtet Kommunen zum sicheren Betrieb ihrer Immobilien. Die Stadt Eisenach hat durch Digitalisierung und Prozessoptimierung die Verwaltung ihrer Immobilien neu strukturiert. Dabei setzte die Kommune auf externe Unterstützung und internen Kompetenzaufbau. mehr...

Frau in blauem Pulli mit Handy in der Hand vor orangenem, darüber die Aufschrift: "Mach's jetzt online". Hintergrund

Brandenburg: Werbekampagne für Onlinedienste

[08.11.2024] Eine Werbekampagne soll Brandenburgerinnen und Brandenburger auf die bereits verfügbaren digitalen Verwaltungsdienste aufmerksam machen. Das Land stellt für Kommunen Printmaterialien und Downloads bereit, mit denen Bürgerinnen und Bürger ohne großen Aufwand über verfügbare Online-Dienste informiert werden können. mehr...

Rathaus Stadt Wiesbaden

Wiesbaden: Vernetzt zur digitalen Transformation

[05.11.2024] Die Stadt Wiesbaden ist dem Netzwerk NExT beigetreten, um durch Austausch mit über 2.000 Fachleuten innovative Ansätze für eine bürgerorientierte Verwaltung zu entwickeln und Best Practices anderer Städte zu nutzen. mehr...

Zweistöckiges Gebäude aus rotem Backstein mit Dachgauben, davor ein Parkplatz mit wenigen Autos und spärlicher Bepflanzung.

Brake: Gewerbesteuerbescheid wird digital

[29.10.2024] Die Stadt Brake (Unterweser) ist die erste Kommune Niedersachsens, die Gewerbesteuerbescheide digital über ELSTER versendet. Das Pilotprojekt von Axians Infoma und KDO zeigt, wie medienbruchfreie Verwaltungsprozesse die Verwaltung, aber auch die Steuerpflichtigen selbst entlasten können. mehr...

Aktuelle Temperaturverteilung in Frankfurt (Tag und Nacht)

Frankfurt am Main: Erweiterung für die Urbane Datenplattform

[28.10.2024] Die Stadt Frankfurt am Main hat ihre Urbane Datenplattform weiterentwickelt, diese ermöglicht jetzt auch den Zugang zu Echtzeitdaten über die Lufttemperatur. Die Plattform setzt auf die Smart-City-Lösung von ekom21, um Umwelt- und Klimadaten öffentlich zugänglich zu machen und um sich besser für anstehende Klimaveränderungen zu rüsten. mehr...

Illustration, Strickzeichnung schwarz auf weißem Grund mit vereinzelten farbigen Akzenten: Darstellung von Menschen, die sich vernetzen

NExT-Studie: Networking als Ressource

[28.10.2024] Netzwerken kann bei der Verwaltungstransformation ein echter Motor für Veränderungen sein. Empirisch erforscht ist dieser Effekt bisher noch nicht. Das will eine Studie des netzwerks NExT jetzt ändern. Für eine Online-Umfrage werden noch Mitwirkende gesucht. mehr...

Ansicht eines typisch westfälischen Fachwerkhauses von der Giebelseite, im Vordergrund Rasen.

Nordrhein-Westfalen: Ausflugsziele mit der App entdecken

[25.10.2024] Die App entdecke.nrw fördert den Regionaltourismus in Nordrhein-Westfalen und bietet Informationen zu über 500 Ausflugszielen. Nutzer können Orte wie Museen und Naturschutzgebiete entdecken, unterstützt durch eine praktische Umgebungssuche und einen integrierten Routenplaner. mehr...

Roundtable gezeichnet
bericht

Digitalisierung: Chancen nutzen, Herausforderungen meistern

[24.10.2024] Kommunen stehen zunehmend unter Druck, ihre Dienstleistungen digital anzubieten. Und es gibt durchaus ungenutzte Potenziale, die Bund, Länder und Kommunen erheblich entlasten könnten. mehr...

Ein Straßenschild mit dem Zusatz "Hochwasser" steht vor einer Wasserfläche im Abendlicht.

Nordrhein-Westfalen: Starkregenschutz aus der Hosentasche

[24.10.2024] In Nordrhein-Westfalen wurde eine App entwickelt, die Bürgern helfen soll, den Überflutungsschutz ihrer Häuser zu überprüfen und sich über Schutzmaßnahmen ihrer Kommune zu informieren. Die FloodCheck-App, bisher nur in ausgewählten Städten verfügbar, wird nun landesweit ausgerollt. mehr...

Bundes-CIO Markus Richter mit Mikro in der Hand auf einem Podium.

BMI: GovTalk 2024

[23.10.2024] Beim GovTalk 2024, organisiert vom BMI, diskutierten Expertinnen und Experten aus Bund, Ländern und Kommunen über zentrale Themen der Verwaltungsdigitalisierung. Anlass der Veranstaltung war die Vorstellung des eGovernment MONITOR 2024. Im Fokus standen digitale Identitäten und die Herausforderungen der föderalen Strukturen. mehr...

Cover der Studie des Fraunhofer IAO über Kita-Apps

Kita-Apps: Von der Zettelwirtschaft zur digitalen Kommunikation

[21.10.2024] Wie können Kita-Apps die Kommunikation zwischen Eltern und Kita verbessern? Eine Studie des Fraunhofer-Instituts IAO beleuchtet die Vorteile – von der Effizienzsteigerung über datenbasierte Entscheidungen bis hin zur erhöhten Resilienz in Krisenzeiten. Zudem liefert die Studie ein Vorgehensmodell für die Auswahl und Einführung von Kita-Apps. mehr...

OWL-IT: Mail-Signaturen automatisch verwalten

[21.10.2024] Seit Oktober ist OWL-IT neuer Cloud Solution Provider der Deutschen Verwaltungscloud. Nun stellte der Zweckverband seine Lösung Kritzel vor, die eine automatisierte und zentralisierte Verwaltung von E-Mail-Signaturen für Behörden und öffentliche Einrichtungen ermöglicht. Dadurch wird die Einhaltung von Compliance-Vorgaben erleichtert und die Effizienz der IT-Prozesse verbessert. mehr...

Auftakt zur Kampagne „Hamburg – digital für dich“

Hamburg: Kampagne „Digital für dich“ gestartet


[15.10.2024] Unter dem Motto „Digital für dich“ hat die Freie und Hansestadt Hamburg eine Marketingkampagne gestartet, um auf ihre digitalen Services aufmerksam zu machen. mehr...

ZenDiS: Launch von openDesk

[14.10.2024] Im Rahmen der Smart Country Convention (15. bis 17. Oktober 2024, Berlin) wird das Zentrum für Digitale Souveränität der Öffentlichen Verwaltung (ZenDiS) die Version 1.0 der Lösung openDesk vorstellen. Diese ermöglicht neue Formen des kollaborativen Arbeitens und stärkt die Digitale Souveränität. 
 mehr...