Kanton ZugBehörden-Dienstleistungen per App
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Digitale Verwaltung: Kanton Zug bietet Behörden-Dienstleistungen per Webapplikation und App.
(Bildquelle: Seraina Koller, Zug Tourismus)
Bereits seit 2016 können Behördengeschäfte im Kanton Zug mithilfe der E-ID im Zuglogin schnell und rechtsgültig online erledigt werden. Wie der für die Einführung des Verfahrens zuständige Software-Entwickler Nevis Security berichtet, ist der Benutzerkreis nicht auf Einwohnerinnen und Einwohner beschränkt, sondern steht auch externen Dritten und Firmen offen. Seit Januar 2021 können sich zudem Personen, die im Besitz einer E-ID des Kanton Zug sind, mit der mobilen eZug-App der Stadt ohne Benutzername und Passwort bei Zuglogin einloggen. Nach dem Scannen eines QR-Codes müsse der Login-Vorgang lediglich in der App bestätigt werden.
Laut Nevis Security geht die Entwicklung von Zuglogin auf Planungen der kantonalen Verwaltung aus dem Jahr 2013 zurück. Ziel sei es gewesen, die Dienstleistungen der Behörden zu digitalisieren und für Bürger und Firmen online zugänglich zu machen. Die Notwendigkeit, persönlich im Amt vorzusprechen, sollte auf ein Mindestmaß reduziert werden. Besonderes Augenmerk habe der elektronischen Unterschrift gegolten, mit der sich die Amtsgeschäfte papierlos erledigen lassen. Statt Formulare auszudrucken und sie per Post zu versenden, sollten sie vollständig online ausgefüllt und signiert werden können.
Nach Prüfung verschiedener Angebote sei im Dezember 2013 die Vergabe des Projekts „Bau einer Identifikationslösung für den Kanton Zug“ an AdNovum Informatik erfolgt. „Die Prüfung und Beurteilung sämtlicher Angebote ergab, dass es das technisch und wirtschaftlich beste war“, erläutert Rudolf Gisler, Projektleiter im Amt für Informatik und Organisation des Kantons Zug (AIO). „Im Vergleich mit den Konkurrenten haben uns insbesondere die kundenfreundlicheren Anpassungsmöglichkeiten im Portal überzeugt.“
Nevis zufolge basiert Zuglogin technisch auf der ursprünglich von AdNovum entwickelten und seit 2020 von der Ausgründung Nevis Security weiterentwickelten Software Nevis Security Suite. Umgesetzt worden sei das Projekt aufseiten von AdNovum mit einem breit aufgestellten Team von Software-Entwicklern und IAM Engineers aus der Schweiz. Beim Kanton Zug sei neben Projektleiter Rudolf Gisler ein Anwendungsverantwortlicher mit der Implementierung und dem Testen der Lösung betraut worden.
Zuglogin: Eine Erfolgsgeschichte
Nach der Umsetzungs- und einer intensiven Testphase habe Zuglogin im Januar 2016 live geschaltet werden können. Durch die Implementierung seien alle zuvor festgelegten Ziele erreicht worden.
Zum einen ermögliche die Identity-Management-Lösung einen sicheren, zentralen Zugang zu den E-Government-Dienstleistungen der kantonalen Verwaltung, der Einwohnergemeinden und des Verwaltungsgerichts. Alle im Kanton Zug steuerpflichtigen, vorerfassten natürlichen und juristischen Personen sowie Personen, die sich am Schalter persönlich ausgewiesen haben, erhalten Zugang zu den eigenen Daten und Geschäftsfällen. Für Bürger und Unternehmen sei damit der elektronische Nachweis einer Willenserklärung (elektronische Unterschrift) und deren Übermittlung sichergestellt. Umgekehrt können die Behörden ihre Entscheide oder Verfügungen papierlos, sicher und rechtsgültig an die jeweiligen Empfänger versenden.
Datensicherheit sei dabei das A und O – angefangen mit der Registrierung für Zuglogin: Die Bestimmungen des Verwaltungsrechtspflegegesetzes (VRG) zum Erwerb und zur Aktivierung des Benutzerkontos mit Identitätsnachweis und Protokollierung werden eingehalten. Wer Zuglogin nutzen will, müsse sich einmalig über einen schriftlichen Antrag (ausschließlich für steuerpflichtige Zugerinnen und Zuger) oder eine Antragsstellung am Schalter (auch für außerkantonale Personen) registrieren und anhand von Ausweisdokumenten authentifizieren. Ebenso streng eingehalten werden die Datenschutzaspekte mit Angaben zu den im Benutzerregister gespeicherten Daten und Angaben zu deren Herkunft.
Der sichere Zugang zu den eigenen Daten und Geschäftsfällen erfolge über den Secure-Reverse-nevisProxy und den Authentisierungsservice nevisAuth. Dabei stehe den Nutzenden nach der einmaligen Zwei-Faktor (klassisch oder mittels SwissID) das gesamte Online-Angebot per SingleSignOn (SSO) zur Verfügung. Technisch basiere das SSO auf dem hochsicheren verschlüsselten SAML2.0 Protokoll.
Besonderes Augenmerk habe zudem auf der Verfügbarkeit der behördlichen Online-Dienste gelegen. Derzeit sei die Lösung auf rund 90.000 User ausgelegt; durch die Skalierbarkeit sei sie auch bei steigendem Bedarf zukunftssicher. Zuglogin sei zudem hochverfügbar beziehungsweise redundant ausgelegt, sodass eine Verfügbarkeit von 99,8 Prozent der jährlichen Gesamtlaufzeit erreicht werde.
Die Support-Prozesse entsprechen so weit wie möglich den aus dem Internet bekannten Verfahren, etwa Notsperrung oder automatisierte Passwort-Reset-Abläufe. Nicht zuletzt seien die Web-Applikationen beziehungsweise das Frontend der Identity-Management-Lösung konform mit den Design- und Integrationsvorhaben des Kantons Zug und mobiltauglich.
Weiterentwicklung mit der eZug-App
„Ein Digitalisierungsprojekt wie dieses ist grundsätzlich nie abgeschlossen, da die technischen Möglichkeiten ebenso voranschreiten wie die Erwartungen der Menschen in Bezug auf User-Experience und Funktionsumfang digitaler Dienstleistungsangebote“, stellt Gisler fest. Unter dieser Maßgabe, so Nevis, wurde das Projekt Zuglogin fortgedacht.
Angesichts der zunehmenden Bedeutung mobiler Endgeräte habe die Stadt Zug entschieden, mit der eZug-App eine neue, mobile E-Government-Lösung als ergänzendes Online-Angebot für alle anzubieten.
Die von der Stadt Zug Anfang des Jahres 2021 vorgestellte eZug-App basiere auf der E-ID des Zuglogin. Nutzer, die bereits für die Nutzung von Zuglogin überprüft und freigeschaltet wurden, können ihre digitale Identität ohne erneute Prüfung in die eZug-App übernehmen. Auch die Nutzung von Zuglogin auf dem Desktop-PC werde durch die eZug-App noch praktischer. Nutzer können sich am Rechner einloggen, indem sie einen von Zuglogin auf dem Bildschirm ausgegebenen QR-Code mit der eZug-App scannen. Der PC-Login erfolge dann, ohne dass eigens Benutzerkennung oder Passwort eingegeben werden müssen.
Technisch basiere eZug auf dem OAuth2-Protokoll für eine sichere Nutzer-Authentifizierung; softwareseitig realisiert werde die Anbindung über den Secure-Reverse-Proxy nevisProxy, den Authentisierungsservice nevisAuth sowie den mandantenfähigen Identity-Management-Service nevisIDM.
Die eZug-App erweitere das Angebot von Zuglogin um Mobile-Funktionalitäten. Mit der mobilen eGovernment-Lösung könne die Behörden-Korrespondenz direkt auf dem Mobiltelefon empfangen, sicher verwahrt und weitergeleitet werden. Zurzeit können Betreibungsauszug, Heimatausweis/Interimsausweis, Wohnsitzbescheinigung, Handlungsfähigkeitszeugnis sowie das Leumundszeugnis direkt innerhalb der App beantragt und empfangen werden. Das Leistungsangebot werde in den kommenden Monaten kontinuierlich ausgebaut.
„Zuglogin ist der Dreh und Angelpunkt zu den Online-Dienstleistungsangeboten der öffentlichen Verwaltung – ein wahres Vorzeigeprojekt hinsichtlich Identity Management-Lösungen in diesem Bereich“, erklärt Tim Beutler, Principal IAM Engineer bei AdNovum.
Nevis berichtet, dass der Kanton Zug und die Stadt Zug mit Zuglogin und der eZug-App zeigen, wie eine moderne Verwaltung aussehen kann, wenn sie die Vorteile der Digitalisierung konsequent nutzt: mit einer IT-Infrastruktur, die mitwächst und sich neuen Anforderungen anpasst – etwa bei der passgenauen Unterstützung von Mobile-Geräten.
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