Donnerstag, 17. April 2025

Cisco Digital Kompass 2025Bei der Digitalisierung zu langsam

[11.02.2025] Cisco hat eine neue Untersuchung zur Digitalisierung in Deutschland vorgelegt. Demnach gibt es Fortschritte beim Glasfaserausbau und Online-Banking, doch KI und Cybersicherheit bleiben Problemfelder. Besonders die digitale Verwaltung stagniert seit dem Aufwind durch Corona.
Balkendiagramm zeigt die Nutzung von E-Government-Diensten in den Jahren 2019-2024. 2018 klag der wert bei 48%, seitem pendeln die Zahlen um 50-55 %.

Seit dem pandemiebedingten Schub stagnieren die Nutzungszahlen für digitale Verwaltungsdienste.

(Bildquelle: Cisco)

Wie hat sich die Digitalisierung in Deutschland in den vergangenen fünf Jahren entwickelt? Gab es einen Digitalschub durch Corona, und was ist davon übrig geblieben? Antworten auf diese Fragen finden sich im Digital Kompass 2025, den der IT-Konzern Cisco jetzt vorgelegt hat. Die Untersuchung kombiniert zahlreiche bestehende Datenpunkte mit neuen Erhebungen, im Fokus stehen dabei die Bereiche resiliente Wirtschaft, moderner Staat und digitaler Alltag. Dabei ergibt sich ein gemischtes Bild: Zwar gebe es bei der Digitalisierung in Deutschland viele spürbare Verbesserungen, Möglichkeiten würden aber nicht überall konsequent genutzt. Cisco konstatiert „Digitalmüdigkeit“ und macht konkrete Vorschläge für eine Digitale Agenda 2029.

Für Herausforderungen schlecht gewappnet

Der Ausbau schneller Internetverbindungen kommt voran: Die Verfügbarkeit von Gigabitanschlüssen stieg von 43 Prozent der Haushalte auf 75 Prozent. Auch reine Glasfaseranschlüsse (FTTH/B) legten von 12 auf 32 Prozent zu. Die tatsächliche Nutzung bleibt allerdings mit nur 11 Prozent der Bevölkerung hinter den Möglichkeiten zurück.

Stark an Bedeutung gewinnt Künstliche Intelligenz für Unternehmen: 98 Prozent sehen eine wachsende Dringlichkeit, doch nur 6 Prozent fühlen sich gut vorbereitet. Noch kritischer ist die Lage bei der Cybersicherheit. Nur 2 Prozent der Firmen sehen sich optimal gegen Angriffe gewappnet – ein drastischer Rückgang gegenüber den 11 Prozent im Vorjahr. Parallel dazu sind die Schäden durch Cyberangriffe von 103 Milliarden Euro (2019) auf 267 Milliarden Euro (2024) gestiegen.

Stagnation bei digitaler Verwaltung

Während Corona hat sich die Nutzungsrate von Diensten für E-Government und digitale Verwaltung von 40 Prozent (2018) auf 54 Prozent (2020) erhöht, stagniert aber seitdem (2024: 56 Prozent). Die Schweiz (66 Prozent) und Österreich (75 Prozent) sind hier deutlich weiter. Klar verbessert hat sich die digitale Ausstattung der Schulen. Während 2020 erst 37 Prozent der Schulen über Laptops oder Tablets für zumindest einige Klassen verfügten, waren es 2023 schon 90 Prozent.

Bei der Digitalisierung im Alltag sieht Cisco große Veränderungen. So ist die Zahl der Deutschen, die Online-Banking nutzen, von 52 auf 84 Prozent gestiegen. Auch kontaktloses Bezahlen boomt: 41 Prozent begleichen Rechnungen inzwischen häufiger mit Karte oder Smartphone. Laut der von Cisco initiierten Umfrage unter 2.000 Deutschen sehen 41 Prozent Fortschritte in der Digitalisierung seit Corona. Doch die größten Herausforderungen bleiben: 43 Prozent fordern mehr Investitionen in Cybersicherheit, 36 Prozent in digitale Verwaltung und 35 Prozent in die IT-Infrastruktur.



Stichwörter: Panorama, Cisco, Studie


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