Kreis ViersenBesser bündeln

Christian Böker
(Bildquelle: Kreis Viersen)
Herr Böker, im September 2019 hat der Kreis Viersen alle Themen des klassischen Straßenbaus und des digitalen Ausbaus im neuen Amt für digitale Infrastruktur und Verkehrsanlagen zusammengefasst. Was gab den Anstoß, Themen der Infrastruktur zu bündeln?
Die fortschreitende Digitalisierung der Gesellschaft ist eines der wichtigsten und spannendsten Themen der heutigen Zeit und benötigt als Basis eine zukunftsfähige digitale Infrastruktur. Zudem wachsen die Anforderungen und Ansprüche der Gesellschaft an die Mobilität und somit an die Verkehrsinfrastruktur. Unser Landrat Andreas Coenen möchte, dass der Kreis Viersen in beiden Bereichen gut aufgestellt ist und hat diese Aufgaben im neuen Amt gebündelt.
Welche Aufgaben hat das neue Amt?
Vereinfacht ausgedrückt deckt es den klassischen Aufgabenbereich eines Tiefbauamts unter Nutzung neuer Technologien und Anwendungen ebenso ab wie den Bereich der Digitalisierung mit der kabelgebundenen Telekommunikationsleitung als Grundvoraussetzung. Der Kreis Viersen trägt die Baulast für die Kreisstraßen mit ihren Radwegen, Brücken und Ampeln. Das Aufgabenspektrum umfasst neben Planung und Bau die Unterhaltung der Verkehrsanlagen, die durch den Baubetriebshof abgewickelt wird. Dieses bautechnische Wissen ist auch für den Aufgabenbereich der Konzeption, Planung und Realisierung einer kreisweiten, zukunftsfähigen digitalen Infrastruktur hilfreich. Unsere wichtigste Aufgabe ist hier aktuell die Umsetzung des von Bund und Land geförderten Breitband-Ausbaus mit Glasfasertechnologie. Zudem entwickeln wir passende Verfahren, um die vom Bund neu ausgerufene Gigabit-Strategie im Kreis Viersen bestmöglich umzusetzen.
Auch der Breitband-Koordinator ist involviert…
Unser Breitband-Koordinator Sebastian Cüsters hat bereits maßgeblich am Erfolg des aktuellen Breitband-Ausbauprojekts im Kreis mitgewirkt. Er wird sich auch weiterhin um Themen der Digitalisierung kümmern. Wir möchten das Team sogar erweitern und einen Gigabit-Koordinator einstellen, der die Vorgaben und Ziele der bereits erwähnten Gigabit-Strategie des Bundes im Kreis Viersen realisieren soll. Insgesamt glaube ich, dass der Bereich digitale Infrastruktur nicht mit dem Übergabepunkt im Haus oder dem Gebäude aufhört. Den eigentlichen Mehrwert bieten erst die Dienste und Services, die von solch einer Infrastruktur ermöglicht werden. In diesem Umfeld wird sich in den kommenden Jahren viel verändern. Mit dem Breitband-Koordinator als Ansprechpartner wollen wir den Städten dabei zur Seite stehen.
„Wir möchten das Team sogar erweitern und einen Gigabit-Koordinator einstellen.“
Wie hat sich der Breitband-Ausbau im Kreis entwickelt?
Unser Ziel ist es, eine flächendeckende, nachhaltige zukunftsfähige Breitband-Infrastruktur im gesamten Kreisgebiet zu schaffen. Um die unterversorgten Bereiche, die so genannten weißen Flecken, im Kreisgebiet zu erschließen, hat sich der Kreis Viersen im sechsten Call am Bundesförderprogramm zum Breitband-Ausbau beteiligt. Als erster Antragsteller aus diesem Call hat unser Landrat die Bewilligungsbescheide über die beantragten Fördermittel in Höhe von rund 43 Millionen Euro von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und Landeswirtschaftsminister Andreas Pinkwart erhalten. Außerdem haben wir die europaweite Ausschreibung der Leistungen erfolgreich abgeschlossen und mit der Firma Deutsche Glasfaser einen Ausbauvertrag besiegelt. Ich gehe davon aus, dass die letzten Vorbereitungen in Kürze beendet sein werden. Obwohl die Kapazitäten im Tiefbau aktuell schwierig sind, bin ich optimistisch, dass der Baubeginn Anfang 2020 erfolgt.
Gewiss waren auch einige Herausforderungen zu meistern?
Entscheidend war es sicherlich zu Beginn, alle kreisangehörigen Städte und Gemeinden mit den jeweiligen politischen Gremien von einer Teilnahme am kreisweiten Projekt zu überzeugen. Dies vor dem Hintergrund, dass der Entwicklungsstand im Bereich Breitband-Ausbau bei den einzelnen Kommunen zum damaligen Zeitpunkt vollkommen unterschiedlich war. Hier hat sich – wie auch im weiteren Verlauf – die gute Zusammenarbeit mit den Breitband-Beauftragten der Städte und Gemeinden als sehr hilfreich herausgestellt. Herausfordernd war es dann, die von allen Beteiligten gewünschte Glasfasertechnik mit den damaligen Förderregularien in Einklang zu bringen. Dank unserer detaillierten Vorarbeit konnten wir dazu eine adressenscharfe Förderkulisse aufstellen. Rückblickend war es außerdem die richtige Entscheidung, nicht kurzfristig und vorschnell am fünften Call des Bundesförderprogramms teilzunehmen. Den damals befürchteten zeitlichen Verzug konnten wir nach aktuellem Stand aufholen. Zudem erfüllt der Kreis mit dem aktuellen Förderantrag bereits die neuen Gigabit-Vorgaben des Bundes.
Und wie geht es jetzt weiter?
Wir wollen den geförderten Breitband-Ausbau, wie geplant, im Jahr 2021 abschließen. Darüber hinaus sollen bislang nicht ausreichend versorgte Gewerbegebiete – soweit möglich – über gesonderte Förderprogramme ans Glasfasernetz angebunden werden. Ist das Kreisgebiet erst einmal flächendeckend mit Glasfaser ausgestattet, wird es auch für die regionalen Provider leichter, neue Mobilfunkstandards wie beispielsweise 5G einzuführen und die Bürger entsprechend zu versorgen. Hier rechne ich mit Blick auf die Gigabit-Strategie des Bundes mit Folgeförderprogrammen, bei denen nach den weißen die so genannten grauen Flecken als unterversorgt eingestuft und ausgebaut werden. Sicherlich werden wir uns als Kreis Viersen dazu auch wieder positionieren.
https://www.kreis-viersen.de
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