Freitag, 18. April 2025

AusländerwesenBesucherströme leiten

[21.09.2018] Die Software-Lösung TeVIS von Anbieter Kommunix entlastet nicht nur Ausländerbehörden, sondern kann auch in anderen Ämtern helfen, Besucherströme zu managen. Anwender aus Niedersachsen und Bremen berichten von ihren Erfahrungen.
Keine vollen Behördenflure mehr dank TeVIS.

Keine vollen Behördenflure mehr dank TeVIS.

(Bildquelle: JES STUDIO/sopotnicki.com/Fotolia.com)

Der Software-Hersteller Kommunix kann immer mehr Kommunen von seinem Besucherleitsystem TeVIS überzeugen, das wahlweise Aufrufanlage und Terminverwaltung verbindet. Für zahlreiche Städte, Gemeinden und Kreise war das höhere Arbeitsaufkommen im Zuge der Flüchtlingskrise der Grund, die Lösung einzuführen. So hatten beispielsweise Stadt und Landkreis Lüneburg in Niedersachsen beschlossen, ihre Ausländerbehörden gemeinsam zu verwalten. Susanne Twesten, Leiterin des Bürger-Migrationsservices in der Hansestadt Lüneburg, berichtet: „Vor der Zusammenarbeit hatten wir 3.500 Ausländer zu betreuen, danach ging es um 12.300. Der Wartebereich war so voll, dass die Mitarbeiter oft nicht mehr durchkamen. Darunter hat natürlich die Qualität der Arbeit gelitten. Wir hatten nur eine Chance: uns neu zu strukturieren.“ Man habe den Markt sondiert, sich bei anderen Städten umgehört und sei so auf Kommunix gekommen. Seitdem TeVIS die Besucherströme leite und die Terminvergabe über E-Mail und Telefon oder persönliches Erscheinen funktioniere, seien die Behördenflure leerer geworden. „Die Leute erhalten von uns einen Termin und können sofort via Smartphone oder E-Mail darauf reagieren“, erklärt David Bertram, Team-Leiter Ausländerbehörde in Lüneburg. Kurze Kontaktaufnahmen, die manchen Besuch im Amt überflüssig machten. Terminverwaltung in Bremen Dass TeVIS auch größere Verwaltungseinheiten überzeugen kann, zeigt das Beispiel Bremen: Im März 2017 bekam Kommunix den Auftrag, die Lösung für Stadt und Land einzuführen. „Inzwischen arbeiten bereits 225 Mitarbeiter in sieben Dienststellen damit“, sagt Claudia Hinze von der Betriebsleitung Termin-Management. Sie geht davon aus, dass es in absehbarer Zeit etwa 500 Mitarbeiter in 40 Dienststellen werden könnten. Von den 225 Beschäftigten betreuten etwa 100 das Bürgertelefon. Sie können – je nachdem, welcher Anrufer was in welchem Amt erledigen möchte – in die Arbeitsbereiche der verschiedenen Dienststellen eingreifen und Termine festlegen. „Wir mussten die Flure in unseren drei Bürgerservicezentren leer kriegen“, erläutert Hinze. Immerhin gebe es in Bremen monatlich etwa 20.000 Termine zu bewältigen. Anfangs hatte TeVIS mit dem ungeheuren Datenvolumen zu kämpfen, so Hinze: „Es war klar, dass sich solche Prozesse erst einschleifen müssen. Aber uns wurde jederzeit geholfen.“ Inzwischen funktioniere die Kundensteuerung mit TeVIS einwandfrei. Lösung nicht nur für die Ausländerbehörde „Die Größe einer Behörde ist eigentlich nicht entscheidend“, meint Michael Ihnen, Mitarbeiter im Ausländeramt im Landkreis Wittmund, „denn Kundschaft haben alle, ob groß oder klein.“ In der ostfriesischen Kommune verwalteten bis zum Jahr 2014 zwei Sachbearbeiter die Anliegen von etwa 1.200 Ausländern. Mit Beginn der Flüchtlingskrise seien es ziemlich schnell 3.000 geworden – für drei Sachbearbeiter. „Der Druck auf den Einzelnen war deutlich gestiegen“, erinnert sich Ihnen. Da der Kreis Wittmund bereits seit 1996 Nutzer der Kommunix-Ausländerdatenverwaltung ADVIS ist, lag es nahe, bei der Terminvergabe und Aufrufanlage auf TeVIS zu setzen. Der Bürger komme nun, wenn er einen Termin habe und bringe die Unterlagen mit, die er benötige. Michael Ihnen betont: „Es heißt immer, die Behörden würden langsam arbeiten. Dabei sind es oft die Kunden, die die Termine platzen lassen und Entscheidungen verschleppen. Das können wir mit TeVIS jetzt nachhalten.“ Der Kreis Wittmund setzt nicht nur im Ausländeramt, sondern auch in der Kfz-Zulassungsstelle sowie im Jobcenter auf das Besucherleitsystem aus Unna. Mit der niedersächsischen Stadt Göttingen hat sich ein weiterer ADVIS-Kunde für TeVIS entschieden. Hier wird die Lösung ebenfalls nicht nur in der Ausländerbehörde genutzt, sondern auch in anderen Abteilungen wie der Kfz-Zulassungsstelle, der Meldebehörde und dem Sozialamt eingeführt. Wie viel Wert Kommunix auf den Support lege, merke man, wenn sich Fragen ergeben. „Man kümmert sich sofort“, sagt Carsten Jacobi, Mitarbeiter im IT-Service der Stadt Göttingen. TeVIS bewährt sich also in der Praxis: Aktuell zählt Anbieter Kommunix 150 angeschlossene Verwaltungen für das Besucherleitsystem und 210 für die Ausländerdatenverwaltung ADVIS. Künftig sollen durch die Zusammenarbeit verschiedener Unternehmen mit dem Software-Hersteller HSH unter der Bedienoberfläche von HSH-VOIS 18 Fachverfahren Platz finden. Die Unnaer Software-Spezialisten bestücken die Seite mit dem TeVIS-Besucherleitsystem sowie der Terminverwaltung.

Dirk Berger ist freier Journalist in Unna.




Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Fachverfahren
Screenshot der Startseite des virtuellen Bauamts der Stadt Mannheim.

Mannheim: Ein Jahr virtuelles Bauamt

[04.04.2025] Seit einem Jahr werden in Mannheim Baugenehmigungen vom Antrag bis zur Genehmigung ausschließlich elektronisch eingereicht und weiterbearbeitet. Auch die fertigen Bescheide können mittlerweile elektronisch übermittelt werden. Als nächstes soll die Bauamtsplattform an das städtische Fachverfahren angebunden werden. mehr...

Screenshot von Work4Kids, der Jobbörse von Little Bird

Little Bird: Jobbörse gestartet

[03.04.2025] Die jetzt freigeschaltete Jobbörse von Anbieter Little Bird möchte Kindertagesstätten, Schulen und andere pädagogische Einrichtungen dabei unterstützen, qualifiziertes Personal zu finden. mehr...

Panoramaansicht der Stadt Jena

Jena: Neue Software im Fachdienst Bürgerdienste

[01.04.2025] Die Stadt Jena stellt ihren Fachdienst Bürgerdienste auf die Software VOIS | MESO um, um Verwaltungsprozesse zu optimieren und die Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten. Die technische Migration erfolgt im laufenden Betrieb und umfasst die Übertragung von über 115.000 Datensätzen. mehr...

Manuela Marxen, Claudia Wiegelmann und Pascal Stewin stehen nebeneinander vor einem Gebäude, Stewin hält einen aufgeklappten Laptop in der Hand.

Gütersloh: Vom Bürgerportal ins Trauzimmer

[21.03.2025] Die Stadt Gütersloh führt die EfA-Leistung Ehe ein. Paare können ihre Eheschließung dann online an- oder voranmelden, ein Ehefähigkeitszeugnis beantragen, ihre Ehe nachbeurkunden lassen oder Ehe- und Lebenspartnerschaftsurkunden beantragen, bestellen und bezahlen. mehr...

Digitalisierung ist ein kontinuierlicher Prozess.

Stuttgart: Bau‐Ermöglichungsämter statt langer Wartezeiten

[19.03.2025] Stuttgart will seine Bauverfahren beschleunigen und setzt sich ambitionierte Ziele. So sollen Bauanträge künftig in 65 Tagen entschieden werden. Dafür setzt die Stadt auf mehr Personal, optimierte Prozesse und Digitalisierung. Ein erster Schritt: Online-Terminbuchungen im Baurechtsamt. mehr...

Die digitale Wohnsitzanmeldung erspart Bürgerinnen und Bürgern nach einem Umzug den Amtsbesuch – und entlastet die Bürgerämter. In Hessen startet jetzt der Roll-out.

OZG: Minden testet Online-Wohnsitzanmeldung

[19.03.2025] Das nordrhein-westfälische Minden erweitert seine Dienstleistungen um die digitale Wohnsitzanmeldung. Der Service kommt ganz ohne Besuch beim Amt aus. Nun sucht die Stadt Testpersonen, die kürzlich umgezogen sind und den Onlinedienst ausprobieren wollen. mehr...

Eine Sportpistole liegt auf einer Zielscheibe, daneben 9 mm Patronen.

AKDB: eWaffe in 100 Kommunen

[18.03.2025] Mit dem Kreis Kulmbach setzen jetzt 100 Kommunen den OZG-Dienst eWaffe ein. 213 Kommunen in insgesamt 13 Bundesländern befinden sich im Roll-out-Prozess, 83 weitere wollen bald nachziehen. mehr...

Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori und Planungsdezernent Marcus Gwechenberger stehen zwischen leeren Regalmetern.

Baugenehmigungsverfahren: In Frankfurt ab April komplett digital

[17.03.2025] Ab April wird das Baugenehmigungsverfahren bei der Stadt Frankfurt am Main vollständig digital abgewickelt. Vom Bauportal über eine zentrale Scanstelle bis hin zur Softwareaktualisierung hat die Mainmetropole mit zahlreichen Maßnahmen den Weg dahin bereitet. mehr...

OWL-IT: Dresden über ITP informiert

[14.03.2025] Die Stadt Dresden plant, künftig auch den Integrierten Teilhabeplan (ITP) über die Fachsoftware FMG.soz abzubilden. Vertreter von OWL-IT haben in der sächsischen Landeshauptstadt den Prozess für ein entsprechendes Einführungsprojekt vorgestellt. mehr...

Frankfurt am Main: Weniger Papier im Wohnungswesen

[13.03.2025] Das Frankfurter Amt für Wohnungswesen ermöglicht ab sofort die digitale Erhebung der Fehlbelegungsabgabe. Mieter von Sozialwohnungen können ihre Unterlagen nun online einreichen, wodurch Kosten und Papierverbrauch gesenkt werden. mehr...

Lars Walther (links) und Oliver Dietrich vom Hanauer Bauaufsichtsamt inmitten von Aktenbergen.

Hanau: Digitaler Bauantrag jetzt Standard

[11.03.2025] 
Nach einer einjährigen Testphase wird der digitale Bauantrag in Hanau jetzt zum Standard. Damit gehört die Stadt in Hessen zu den Vorreitern. mehr...

PD-Whitepaper: Low Code in der Praxis

[10.03.2025] Wie sieht der mit vielen Erwartungen verbundene Einsatz von Low-Code-Technologien in der kommunalen Praxis tatsächlich aus? Das Beratungshaus PD hat nun einen Praxisleitfaden vorgelegt, der alle Aspekte dieses Themas beleuchtet. mehr...

Jack Russel Welpe blickt auf Hände auf Laptoptastatur

VOIS|HUND: Fachverfahren ab 2026 verfügbar

[07.03.2025] An der Entwicklung des Fachverfahrens VOIS|HUND arbeitet aktuell die KDO. Im ersten Quartal 2026 soll die neue Software zunächst in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Brandenburg eingeführt werden. mehr...

Blick auf das Ulmer Münster und Umgebung

Ulm: Beim virtuellen Bauamt vorne dabei

[27.02.2025] Die Stadt Ulm ist eine von zwei Kommunen im Land, deren Baurechtsbehörde ihre Fachverfahren bereits vollständig an das Virtuelle Bauamt Baden-Württemberg (ViBa-BW) angebunden hat. mehr...

Kreis Fulda: Kommunale Bauämter werden digital

[24.02.2025] Mittel des Landes Hessen haben Kommunen im Landkreis Fulda die Umstellung auf die digitale Bearbeitung von Bauanträgen ermöglicht. Ziel des Vorhabens war medienbruchfreies Arbeiten zwischen angehörigen Kommunen und Landkreis, das auch als die Basis für weitere Onlineangebote dient. mehr...