Sonntag, 6. Oktober 2024

WeroBezahlsystem auch für die Verwaltung

[09.09.2024] Im Juli ist der digitale Bezahldienst Wero gestartet. Betrieben wird das Angebot von der European Payment Initiative, es erlaubt Überweisungen ohne IBAN und BIC. Es könnte auch in der Verwaltung eingesetzt werden. Anders als der verbreitete US-Bezahldienst PayPal wäre Wero DSGVO-konform – und unkomplizierter als SEPA.
Das neue europäische Bazahlsystem Wero könnte auch in der Verwaltung eingesetzt werden.

Das neue europäische Bazahlsystem Wero könnte auch in der Verwaltung eingesetzt werden.

(Bildquelle: Wero)

Anfang Juli 2024 wurde die erste Phase des neuen europäischen Bezahlsystems Wero gestartet. Getragen vom europäischen Bankenverbund EPI (kurz für: European Payment Initiative) soll es damit eine europäische Alternative zum Online-Bezahlen mit Kreditkarte oder durch den Zahlungsdienstleister PayPal geben. Bereits jetzt ist es möglich, damit in Echtzeit Geld unter Angabe einer Handynummer oder einer E-Mail-Adresse an andere Privatpersonen zu versenden. Kommendes Jahr soll das System dann für den Online-Handel, im Jahr darauf auch im stationären Handel eingeführt werden. Anders als das gescheiterte Online-Zahlverfahren Giropay der deutschen Banken, das aufgrund niedriger Transaktionszahlen zum Jahresende abgeschaltet werden soll, ist Wero ein gesamteuropäisches System. Derzeit können erste Kundinnen und Kunden der teilnehmenden Banken das System nutzen. In Zukunft soll es aber auch eine App geben, mit der alle mit Wero bezahlen können. Umständlich und unsicher Auch Verwaltungsleistungen könnten zukünftig mit diesem Verfahren bezahlt werden – und sollten dies sogar, fordert der Sprecher der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin für Digitalisierung und Datenschutz, Jan Lehmann. Aktuell haben die Berliner Bürgerämter die Zahlungsmöglichkeiten vor Ort nicht einheitlich geregelt, sondern handhaben das je nach Bezirk unterschiedlich. Bei den online verfügbaren Bürgerdiensten setzt Berlin zur Zahlung auf den IKT-Basisdient ePayment. Mit diesem können Kreditkarten, SEPA-Lastschrift und PayPal genutzt werden. Dies ist aus Sicht von Jan Lehmann mit Nachteilen verbunden: Die SEPA-Lastschrift ist umständlich und benötigt mehrere Tage zur Abrechnung; die anderen Bezahlmöglichkeiten sind abhängig von amerikanischen Unternehmen. Diese auf europäische Datenschutzstandards zu verpflichten, sei „ein andauernder Kampf“. Immer wieder zeigten Berichte, dass amerikanische Unternehmen sensible Daten über Bezahlvorgänge verkaufen. Datenverarbeitung im DSGVO-Geltungsbereich Dies sei bei Wero anders: Hier finde die Datenverarbeitung direkt bei den beteiligten Banken und von vornherein somit im Geltungsbereich der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) statt. „Sobald die technischen Voraussetzungen erfüllt sind, sollte es in der Berliner Verwaltung möglich sein, mit hohen Datenschutzstandards, sicher und schnell zu bezahlen. Dazu gehört auch, den neuen Dienst Wero schnellstmöglich einzuführen beziehungsweise anzubieten“, betont Lehmann.



Stichwörter: Payment, Berlin, Wero


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Payment
SocialCard bietet Zugang zum bargeldlosen Bezahlen.

Hannover: SocialCard ersetzt Bargeld

[27.08.2024] Schnellere Hilfe für Geflüchtete bei weniger Bürokratie: Mit der SocialCard können Auszahlungsprozesse digitalisiert und Kommunen entlastet werden. Das ist aber erst der Anfang: Die Bezahllösung hat das Potenzial, weitere Bargeldprozesse zu ersetzen. mehr...

Immer mehr Menschen zahlen via Smartwatch.

Payment: Neuerungen im Kassenrecht

[16.08.2024] Das Bezahlen via Smartphone und Smartwatch wird immer beliebter und stellt neue Anforderungen an kommunale Kassen. Zudem müssen diese im Zuge der kommenden Umsatzsteuerpflicht der Revisionssicherheit nach DSFinV-K gerecht werden. mehr...

AKDB: Schnittstelle für die Bezahlkarte

[14.08.2024] Viele bayerische Sozialhilfe- und Asylbewerberverwaltungen zahlen mittlerweile Leistungen an Asylbewerberinnen und -bewerber über eine Bezahlkarte aus. Die AKDB unterstützt die Kommunen jetzt mit einer bidirektionalen Schnittstelle, die in die Lösung OK.Sozius integriert ist. mehr...

München: Bürger bezahlen Onlineservices der Stadtverwaltung am liebsten per PayPal.

München: E-Payment im Trend

[25.07.2024] Das elektronische Bezahlen für Services der Stadtverwaltung wird in München immer beliebter. Seit dem Start im Jahr 2015 befindet sich das E-Payment ungebremst im Wachstumstrend.
 mehr...

Hamburg startet Pilotprojekt zur Online-Bezahlung der Fischereiabgabe.

Hamburg: Fischereiabgabe per PayPal zahlen

[17.01.2024] Die für das Angeln an Elbe, Alster und Bille jährlich anfallende Fischereiabgabe kann künftig auch online beglichen werden, zum Beispiel via PayPal. Mit dem Pilotprojekt möchte die Freie und Hansestadt Hamburg Erfahrungen in der Online-Bezahlung sammeln. mehr...

GovConnect: pmPayment in elf Bundesländern

[07.07.2023] Als erste Verwaltung in Sachsen setzt die Stadt Frohburg die Online-Bezahllösung pmPayment von GovConnect ein. Damit ist die Anwendung in elf Bundesländern verfügbar. mehr...

PayPal schneidet unter den E-Payment-Lösungen in Kommunen gut ab.

Umfrage: PayPal beliebte Payment-Lösung

[03.05.2023] Die KGSt hat 82 Kommunen zum Einsatz von E-Payment-Lösungen befragt. Ergebnis: PayPal wird mittlerweile von zahlreichen Kommunen angeboten und auch von den Bürgerinnen und Bürgern gern genutzt. mehr...

Harry Weisskirchen

Interview: Alles aus einer Hand

[27.02.2023] Immer mehr Kommunen setzen auf die Bezahllösungen von Hess Cash Systems. Über die Vorteile berichten Harry Weisskirchen, Team-Leiter Application Management beim Wetteraukreis, sowie Mario Exner, Sachgebietsleiter Kreiskasse im Landratsamt Kulmbach. mehr...

Online-Bezahlprozesse richtig organisieren.

E-Payment: Bezahlprozesse steuern

[23.02.2023] Mit der Einführung von E-Payment müssen Kommunen auch neue Organisationsstrukturen schaffen, um einen Wildwuchs von Online-Bezahlprozessen zu vermeiden. In Frankfurt am Main wurde der Serviceowner Zahlungsservice als Steuerungsinstrument implementiert. mehr...

Parkraumbewirtschaftung mit der Möglichkeit des Handyparkens am Nürnberger Obstmarkt. Das Bezahlen per App setzt sich langsam durch.

Nürnberg: Handyparken wird immer beliebter

[09.02.2023] Bei rund 3.000 Parkplätzen in Nürnberg kann die Parkgebühr per Smartphone gezahlt werden. Das Angebot wird zunehmend beliebter: 2022 gab es im Vergleich zum Vorjahr eine Nutzungssteigerung von knapp 40 Prozent. Davon profitieren nicht nur die Nutzer, sondern auch die Stadt. mehr...

Handyparken startet in Essen.

Essen: Handyparken startet

[20.01.2023] In Essen können Parkgebühren dank Handyparken jetzt minutengenau abgerechnet werden. Autofahrende beginnen und beenden den Parkvorgang dazu per App, SMS oder Anruf und haben dabei die Wahl zwischen mehreren Serviceanbietern. mehr...

Kontaktloses Bezahlen gehört für die Bürgerinnen und Bürger hierzulande zum Alltag.

Bitkom: Kontaktloses Bezahlen ist Alltag

[03.11.2022] Das kontaktlose Bezahlen per Karte, Smartphone oder Smartwatch hat sich in Deutschland fest etabliert. Laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom bezahlen neun von zehn Bundesbürgerinnen und Bundesbürgern ab 16 Jahren regelmäßig auf diese Weise. mehr...

EDV Ermtraud: Was bedeutet § 2b UStG für Kommunen?

[30.08.2022] Ab Januar 2023 werden manche Verwaltungsleistungen umsatzsteuerpflichtig. Die neuen Umsatzsteuersätze müssen ins Kassensystem der kommunalen Zahlslstellen übernommen werden. Nicht immer ist klar, welche Leistungen betroffen sind. Kassensystem-Spezialist EDV Ermtraud gibt einen Überblick. mehr...

Standesamtliche Sonderleistungen

EDV Ermtraud: Umsatzsteuer beim Standesamt

[11.08.2022] Ab Januar 2023 unterliegen manche standesamtliche Leistungen und andere marktrelevante Verwaltungsservices der Umsatzsteuerpflicht. Doch wie sollten Kommunen differenzieren und wie lassen sich die Regelungen rechtssicher im kommunalen Kassensystem umsetzen? mehr...