BauwesenBIM-gestütztes Genehmigungsverfahren

Building Information Modeling macht Baugenehmigungsverfahren nicht nur anschaulicher, sondern erleichtert und beschleunigt auch die Abläufe für alle Beteiligten.
(Bildquelle: sacura123 / 123rf.com)
Das Baugenehmigungsverfahren gehört zu den komplexeren Verwaltungsprozessen in Deutschland. Zwar haben sich die Bauaufsichten vor 30 Jahren auf den Weg in die Digitalisierung gemacht. Effizienzsteigerungen wurden bislang aber nur wenige erzielt.
Der Grund zeigt sich mit Blick in den Rückspiegel: Die Digitalisierung wurde oft als bloße Elektrifizierung der analogen Prozesse umgesetzt. Die Arbeitsmethode hat sich dadurch kaum verändert. Die Dokumente werden zwar nicht mehr auf dem Postweg, sondern elektronisch im PDF-Format versendet. Allerdings werden die bereits erfassten Daten weiterhin an verschiedenen Stellen der Verwaltung abgetippt. Der Wegfall des Postwegs verkürzt die Verfahrensdauer aber lediglich minimal.
Maschinenlesbare Bauvorlagen
Soll das Baugenehmigungsfahren tatsächlich effizient digitalisiert werden, müssen in der Kommunikation mit den Verfahrensbeteiligten durchgängig maschinenlesbare Daten verwendet werden. Das ermöglicht der XBau-Standard. Ein Bruch bleibt dennoch bestehen. Denn die mit den digitalen Anträgen versendeten 2D-Bauvorlagen können nicht automatisiert geprüft werden. Es braucht also eine Lösung, die auch das Bauvorhaben an sich maschinenlesbar erstellt. Mit Building Information Modeling (BIM) wird das möglich.
BIM ist eine arbeitsmethodische Herangehensweise an die vernetzte Planung, den Bau und die Bewirtschaftung von Gebäuden und anderen Bauwerken mithilfe von Software. Dabei werden alle für den jeweiligen Prozess relevanten Bauwerksdaten digital modelliert, kombiniert und mit notwendigen Eigenschaften versehen. Auch lässt sich ein virtuelles Abbild des geplanten Bauwerks erstellen. Mit diesen Eigenschaften erleichtern Lösungen wie Prosoz BIM den Baugenehmigungsprozess an gleich mehreren Stellen. Allem voran können die Entwurfsverfassenden noch vor der eigentlichen Antragstellung bei der Bauaufsicht automatisiert überprüfen, ob ihr Modell alle Eigenschaften und fachlichen Vorgaben der Landesbauordnung erfüllt. Auch die Bauaufsichten selbst können das eingereichte Modell automatisiert prüfen und sparen damit Zeit im Vergleich zur manuellen Prüfung. Dank der detaillierten Modellierung werden Planungsfehler frühzeitig erkannt und können entsprechend korrigiert werden. Dies verbessert die Qualität der Einreichungen und verringert die Wahrscheinlichkeit von Verzögerungen.
Optimierte Zusammenarbeit
Des Weiteren erleichtert BIM die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen allen Beteiligten, da sämtliche relevante Informationen in einem zentralen Modell verfügbar sind. Dies führt zu einer schnelleren Abstimmung und Entscheidungsfindung. Alle Änderungen und Prüfungen werden im BIM-Modell dokumentiert, was die Nachvollziehbarkeit und Transparenz des Genehmigungsverfahrens erhöht. Da BIM-Modelle in bestehende Fachverfahren und Plattformen integriert werden können, werden auch die Datennutzung und der Datenaustausch erleichtert. Indem standardisierte internationale Dateiformate verwendet werden, lassen sich die Vorteile unabhängig von eingesetzten Softwarelösungen nutzen. Nicht zuletzt erleichtert das virtuelle Abbild eines Bauwerks visuelle Prüfungen, die bislang nicht automatisiert durchgeführt werden können.
Mit BIM-unterstützten Baugenehmigungsverfahren gehören langwierige manuelle Prüfungen der Vergangenheit an. Anbieter Prosoz entwickelt daher eine für Antragsplattformen und Fachverfahren nutzbare Lösung und stellt diese im eigenen Baugenehmigungsverfahren ProBAUG zur Verfügung.
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