Mittwoch, 9. Oktober 2024

Baden-WürttembergBMI fördert vier Smart Cities

[28.09.2020] Vier Städte aus Baden-Württemberg haben sich in der zweiten Staffel der Modellprojekte Smart Cities des Bundesinnenministeriums (BMI) durchgesetzt. Freiburg, Mannheim, Aalen und Heidenheim erhalten nun eine Förderung für ihre digitalen Zukunftsprojekte.
Freiburg ist eine von vier baden-württembergischen Städten

Freiburg ist eine von vier baden-württembergischen Städten, die nun als Smart Cities vom Bundesinnenministerium gefördert werden.

(Bildquelle: 123rf.com / Markus Gann)

Freiburg, Mannheim, Aalen und Heidenheim zählen zu den Gewinnern der zweiten Staffel der Modellprojekte Smart Cities, initiiert vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI, wir berichteten). Die vier baden-württembergischen Kommunen werden nun bei der Entwicklung und Umsetzung einer Smart-City-Strategie über einen Zeitraum von sieben Jahren gefördert, informiert die Landesregierung. Digitalisierungsminister Thomas Strobl beglückwünscht die Vorreiter beim digitalen Wandel im Ländle: „Das ist ein ganz toller Erfolg. Das wird die Städte anspornen, ihre Projekte zur digitalen Stadtentwicklung gemeinsam mit der Bürgerschaft nun in die Tat umzusetzen. Ich freue mich, dass wir den Erfolg aus dem vergangenen Jahr sogar ausbauen konnten.“ Strobl erinnert sich: „2019 war Ulm bereits als eine von 13 Städten beim Bundeswettbewerb völlig zu Recht und hoch verdient ausgezeichnet worden.“ Der Digitalisierungsminister sieht in dem aktuellen Erfolg auch eine weitere Bestätigung für die Ausrichtung der landeseigenen Digitalisierungsstrategie digital@bw. Denn die ausgezeichneten Kommunen würden meist schon seit einiger Zeit durch die Förderprogramme Digitale Zukunftskommune@bw und Future Communities unterstützt. „Mit unseren Programmen wurden auch digitale Leuchtturmprojekte initiiert, welche nun zum wiederholten Mal bundesweit anerkannt und gewürdigt werden“, unterstrich Minister Strobl. „Unsere Strategie ist bewusst daran ausgerichtet, die neuen digitalen Möglichkeiten dort gewinnbringend einzusetzen, wo der Lebensmittelpunkt der Bürgerinnen und Bürger ist, wo die Menschen leben und arbeiten – in den Städten und Gemeinden. Wir können alles – auch Digitalisierung. Und schön, dass dies vom Norden bis in den Süden, von der Ostalb bis an die französische Grenze im Westen, übers ganze Land geht.“

Die Gewinner

Freiburg gehört zu den ersten 50 Vorreitern im Smart-City-Atlas des Digitalverbands Bitkom (wir berichteten). Die Stadt wurde laut dem Bericht aus Baden-Württemberg im Mai 2018 als Digitale Zukunftskommune des Landes ausgewählt und ist seither bei der Entwicklung ihrer ganzheitlichen Digitalstrategie digital.freiburg (wir berichteten) unterstützt worden. Mit einem Projekt zur digitalen Bauleitplanung habe sich die Kommune erfolgreich um eine weitere Förderung des Landes beworben, die Future Communities 4.0 im Jahr 2018 (wir berichteten). Mit diesem Projekt soll eine zentrale Daten- und Austauschplattform geschaffen werden, deren Daten auch für das bereits bestehende Bürgerbeteiligungsportal genutzt werden können. Die Breisgau-Metropole plane nun einen Freiburger Datenraum – eine so genannte Connected Urban Data Architecture – zu erstellen. Auf dieser Plattform sollen Daten zu Klima, Wohnen, Gesellschaft, Gewerbe, Infrastruktur, Natur und Landschaft, Verkehr oder Tourismus und deren Zusammenspiel zugänglich gemacht werden. Die Stadt erhoffe sich davon erhebliche Fortschritte bei der modernen Stadtplanung, bei der Mobilitätssteuerung und der Verkehrssicherheit, aber auch der politischen Mitwirkung der Bürgerschaft. Das Projekt beinhalte außerdem eine digitale Städtesimulation und 3D-Visualisierung.

Weit entwickelte Online-Bürgerdienste

Mannheim hat im vergangenen Oktober im Smart-City-Index des Digitalverbands Bitkom (wir berichteten) unter 81 deutschen Großstädten den ersten Platz im Bereich smarte Verwaltung erreicht – insbesondere aufgrund der weit entwickelten Online-Bürgerdienste der Kommune. Jetzt beabsichtige die Quadratestadt eine digitale Plattform mit Umweltdaten und eine Datenbank zum Verkehr auf den Rheinbrücken zu erstelle und diese den Bürgern zur Verfügung zu stellen. Außerdem plane Mannheim, technische Systeme zur Energieeinsparung zu vernetzen. Die beiden Städte Aalen und Heidenheim möchten partnerschaftlich ihre Smart-City-Strategie weiterentwickeln und daraus eine Digitalisierungsstrategie mit entsprechenden Maßnahmen ableiten, teilt die Landesregierung mit. Im Fokus stehe dabei die Beteiligung der Bürger sowie die stadtübergreifende Vernetzung von Daten, Prozessen und Dienstleistungen. Technologieübergreifend und partizipativ soll das bereits bestehende integrierte Stadtentwicklungskonzept weiterentwickelt werden. Konkret könne das beispielsweise in ein intelligentes Parkraum-Management oder konvergente Netzpläne münden. Das vom Innenministerium im Rahmen der Innovationspartnerschaft von Kommunen und Mobilitätswirtschaft 4.0 (InKoMo 4.0) geförderte Projekt der Stadt Aalen soll nach seiner Erprobung in das Smart-City-Konzept integriert werden.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Smart City
Auf einem gelben Polsterstoff (vermutlich von einem sessel) liegt ein gedruckter Zettel mit der Aufschrift: "Willkommen zum Reallabor Bürger*innen-Beteiligung"

Berlin: Bürgerbeteiligung im Reallabor-Test

[08.10.2024] Ein Forschungsprojekt aus Berlin will ein – auch auf andere Kommunen übertragbares – Data-Governance-Konzept für die datengetriebenen Daseinsvorsorge entwickeln. Teil des Projekts: ein Reallabor zur Bürgerbeteiligung. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse liegen jetzt vor. mehr...

Das Bild zeigt einen Lichtmasten an einem Fahrradweg am Maschsee in Hannover.

Hannover: Smartes Licht am Maschsee

[07.10.2024] Die Stadt Hannover und enercity realisieren ein innovatives Beleuchtungsprojekt am Maschsee. Das Smart.Light-System verbindet Energieeffizienz, Insektenschutz und Digitalisierung und ist Teil der Smart City Initiative #HANnovativ. mehr...

Projekt REINVENT: OS-Lösungen für die Daseinsvorsorge

[07.10.2024] Eine Inventur von Open-Source-Lösungen im Bereich der kommunalen Daseinsvorsorge führt der Think & Do Tank Neuland21 durch. Das Projekt namens REINVENT hat zum Ziel, die Lösungen besser sicht- und nachnutzbar zu machen und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziell gefördert. mehr...

Kiel: Smart City mit Breitband

[02.10.2024] Im Smart City Index des Bitkom hat sich Kiel um zehn Plätze auf Rang 21 verbessert. Gleichzeitig erreicht der Breitbandausbau in der Stadt eine entscheidende Phase: Bis zum Frühjahr 2025 sollen mehr als 85 Prozent aller Haushalte Zugang zu Internet über Glasfaser haben. mehr...

Ivan Aćimović
interview

Freiburg im Breisgau: Digitale Version der Stadt

[30.09.2024] Mithilfe der urbanen Datenplattform und Künstlicher Intelligenz arbeitet Freiburg im Breisgau daran, den Alltag in der Stadt deutlich zu verbessern. Kommune21 sprach mit Ivan Aćimović, Leiter des Modellprojekts Smart City, über das Projekt. mehr...

NRW: Digitaler Zwilling wehrt Gefahren ab

[26.09.2024] Ab sofort setzt die nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr in Nordrhein-Westfalen auf den Digitalen Zwilling. Mithilfe dieser Software können Einsatzkräfte realitätsnahe Einschätzungen aus der Ferne vornehmen und so effizienter auf Krisen reagieren. mehr...

Zukunftsforum MYK: Digitalisierung und Klimaschutz im Fokus

[19.09.2024] Beim dritten Zukunftsforum MYK in Ochtendung stand die Verbindung von Digitalisierung und Klimaschutz im Fokus. Über 200 Teilnehmende diskutierten, wie innovative digitale Lösungen zur Bewältigung des Klimawandels und zur nachhaltigen Entwicklung im Landkreis Mayen-Koblenz beitragen können. mehr...

Pforzheim: Umweltsensoren für die Stadtentwicklung

[16.09.2024] Smarte Technologien sollen in Pforzheim dazu beitragen, den Folgen der Klimaveränderung – insbesondere Hitze, Trockenheit und Starkregen – zu begegnen. Dazu wird nun begonnen, erste Sensoren für ein LoRaWAN-basiertes Klimadaten-Messnetzwerk zu installieren. mehr...

München verteidigt seine Spitzenposition im Smart-City-Ranking.

Smart City Studie 2024: München durchbricht Schallmauer

[12.09.2024] In immer mehr deutschen Städten steht der Wandel hin zur Smart City im Fokus. Das zeigt die Smart City Studie 2024 des Beratungsunternehmens Haselhorst Associates. Spitzenreiter München durchbricht im diesjährigen Ranking gar die Schallmauer von 50 Prozent beim Smart-City-Entwicklungsgrad. mehr...

Homberg (Efze)

Region Digitaler Knüll: Vier Kommunen machen Lust auf Land

[06.09.2024] Vom intelligenten Einsatz von Sensoren über Terminals für die selbstständige Beantragung von Ausweisen bis hin zu Abholstationen für Ausweisdokumente oder Coworking Hubs reichen die Projekte, welche die Region Digitaler Knüll ausmachen werden. Es handelt sich um das gemeinsame Projekt von vier ländlichen Kommunen. mehr...

Stadt Bonn erprobt den Einsatz von Feuchtesensoren für eine intelligente Baumbewässerung.

Bonn: Bäume intelligent bewässern

[03.09.2024] 
Wasser ist eine wertvolle Ressource, die es mit Bedacht einzusetzen gilt. Gleichzeitig brauchen Bäume in der Stadt ausreichend davon, um vital zu bleiben. Die Stadt Bonn erprobt daher nun im Sinne einer intelligenten Bewässerungstechnik den Einsatz von Feuchtesensoren.
 mehr...

Aachen: Forschungsprojekt zu KI

[02.09.2024] Im Rahmen des Projekts P2Broker erforscht ein Konsortium aus der RWTH Aachen, der Stadt Aachen, der Universität zu Köln und der Hochschule Trier den Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Verwaltung. Gefördert wird das Vorhaben vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. mehr...

Die Stadt Ulm hält an Ihrem Chatbot "Ulmer Spatz" fest.

Ulm: Spatz darf weiter helfen

[29.08.2024] Die Stadt Ulm hat einem Gemeinderatsantrag, in welchem die Abschaltung des städtischen Chatbots „Ulmer Spatz“ gefordert wurde, eine Absage erteilt. Der Chatbot sei zwar noch nicht perfekt, werde aber jeden Tag besser. mehr...

Cottbus erprobt die digitale Stadtentwicklung.

Cottbus: Datendrehscheibe der Stadt

[28.08.2024] Im Rahmen der Modellprojekte Smart Cities zeigt die Stadt Cottbus, wie digitale Technologie dazu genutzt werden kann, den Weg zur vernetzten Stadt zu ebnen. Das Vorhaben setzt sich aus insgesamt vier Teilprojekten zusammen. mehr...

Mönchengladbach: Input für die Stadt-App

[23.08.2024] Die Stadt Mönchengladbach entwickelt in Zusammenarbeit mit anderen Städten eine Smart-City-App nach dem Open-Source-Prinzip. Die App soll Informationen zum aktuellen Stadtgeschehen und zu zahlreichen Themen liefern. Im Rahmen einer Veranstaltung wurde nun auch die Öffentlichkeit an der Entwicklung beteiligt. mehr...