Königstein/ KronbergBürger vs. Zoo
Der Opel-Zoo zählt zu den beliebtesten Freizeiteinrichtungen der Region Rhein-Main und erfreut sich auch überregionaler Bekanntheit. Im Vergleich zu Traditionshäusern wie dem nahe gelegenen Frankfurter Zoo ist er zwar noch relativ jung, trotzdem ist auch der Opel-Zoo historisch gewachsen. Zeugnis hiervon gibt der Philosophenweg. Der öffentliche Weg durchschneidet den Opel-Zoo auf seiner Ost-West-Achse und verbindet die beiden benachbarten Städte Königstein und Kronberg. Dass sich hieraus gegensätzliche Nutzungsinteressen ergeben, ist einleuchtend. Der Tierpark hat Interesse an einer alternativen Wegführung, die den Betriebserfordernissen eines modernen Zoos entgegenkommt. Dem gegenüber steht der Wunsch vieler Bürger, die den Philosophenweg auch in Zukunft wie gewohnt nutzen wollen. An diese Debatte schließen sich weitere Themen an. Dazu zählen der Natur- und Landschaftsschutz sowie die Verkehrs- und Parkplatzsituation, um nur die wichtigsten zu nennen.
Verbesserter Informationsstand fördert Meinungsaustausch
Nach Jahren der Auseinandersetzung einen tragfähigen Kompromiss zu erarbeiten, war und ist das Ziel von Verwaltung und Politik in Kronberg und Königstein. Vor dem Hintergrund eines Bebauungsplanverfahrens entschieden sich die beiden Kommunen im Herbst 2013, die rechtlich vorgeschriebenen Beteiligungsmöglichkeiten um ein erweitertes Dialogangebot zu ergänzen. Dieses setzte sich aus Informationsveranstaltungen und Workshops zusammen, bei denen die Bürger in vier Arbeitsgruppen Vorschläge erarbeiteten. Außer den Live-Veranstaltungen konnten sich die Bürger auch via Internet beteiligen. Die Firma eOpinio, die nicht nur die Live-Veranstaltungen, sondern auch den Dialog begleitete, richtete dazu die Plattform opelzoo-mitreden.de ein. Auf ihr konnten sich die Bürger unkompliziert austauschen und in einen direkten Dialog mit den Mitarbeitern der beteiligten Stadtverwaltungen treten. Auf der Internet-Plattform wurden umfangreiche Planungsunterlagen, Entwürfe und Gutachten leicht zugänglich bereitgestellt. Denn ein verbesserter Informationsstand der Öffentlichkeit kann Schranken abbauen und fördert einen konstruktiven Meinungsaustausch auf Augenhöhe.
Am Ende des Bürgerbeteiligungsverfahrens war eine ganze Reihe tragfähiger und interessanter Kompromissvorschläge entstanden. Zu ihnen zählt die Idee zur Nutzung einer „K und K“-Karte. Sie könnte es den Bürgern von Kronberg und Königstein ermöglichen, den Weg durch den Opel-Zoo auch in Zukunft kostenfrei zu nutzen. Befinden werden über die verschiedenen Vorschläge in Kürze die Stadtverordnetenversammlungen. In deren Verantwortung liegt es nun, eine sowohl bürgernahe als auch für den Zoobetrieb vertretbare Lösung zu entwickeln.
http://www.kronberg.de
http://www.eopinio.com
Dieser Beitrag ist in der März-Ausgabe von Kommune21 im Schwerpunkt E-Partizipation erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
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