Gaia-XDaten-Cloud auf europäischer Ebene
Beim Digitalgipfel der Bundesregierung (28. bis 29. Oktober 2019) in Dortmund hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel für die Datensouveränität und europäische Lösungen bei digitalen Infrastrukturen ausgesprochen. Die Bundeskanzlerin warnte davor, sich beim Austausch sensibler Daten in die Abhängigkeit der großen Konzerne zu begeben. Vielmehr müsse der Ansatz sein, dass „Europa alles kann, eben auch eine eigene Datenstruktur erfolgreich zu entwickeln und zu betreiben.“
Mit Gaia-X (wir berichteten) wollen Vertreter der Bundesregierung, Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam mit weiteren europäischen Partnern eine sichere und vernetzte Dateninfrastruktur schaffen, die den höchsten Ansprüchen an digitale Souveränität genügt und Innovationen fördert. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat jetzt das supranationale Cloud-Projekt vorgestellt. Wie das Ministerium mitteilt, wurden im Rahmen von Gaia-X die Grundlagen für den Aufbau einer vernetzten, offenen Dateninfrastruktur auf Basis europäischer Werte erarbeitet. Ziel sei die Vernetzung dezentraler Infrastrukturdienste zu einem homogenen, nutzerfreundlichen System. Die daraus entstehende Dateninfrastruktur stärke sowohl die digitale Souveränität der Nachfrager von Cloud-Dienstleistungen als auch die Skalierungsfähigkeit und Wettbewerbsposition europäischer Cloud-Anbieter.
Gaia-X sei offen für nationale und europäische Initiativen mit ähnlicher Zielrichtung. Aufbauend auf existierenden Lösungen und deren Weiterentwicklung „wollen wir aus Europa heraus wettbewerbsfähige Angebote für die Welt entwickeln“, heißt es in der Broschüre zum Projekt. Auch über die Grenzen Europas hinweg sei die Interoperabilität von Gaia-X von Vorteil. Die Cloud sei zwar als Alternative zu amerikanischen und chinesischen Anbietern gedacht, deren Mitwirkung und Kompatibilität zum europäischen Projekt sollen aber weiterhin gegeben sein.
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