Sonntag, 23. Februar 2025

Digitalgipfel 2022Datennutzung im Fokus

[13.12.2022] Der diesjährige Digitalgipfel stand im Zeichen der Daten. Die Gründungskommission Dateninstitut präsentierte ihren ersten Zwischenbericht. Darüber hinaus stellte Bundesinnenministerin Faeser datengetriebene Projekte zu Mobilität, öffentlicher Vergabe und Wirtschaft vor.
Beim Digitalgipfel 2022 hat die Gründungskommission für das Dateninstitut ihren ersten Zwischenbericht an Nancy Faeser und Robert Habeck übergeben.

Beim Digitalgipfel 2022 hat die Gründungskommission für das Dateninstitut ihren ersten Zwischenbericht an Nancy Faeser und Robert Habeck übergeben.

(Bildquelle: Bundesfoto)

Der Digitalgipfel, der Anfang Dezember 2022 in Berlin stattfand (wir berichteten), stand unter dem Motto „Daten – Gemeinsame Digitale Werte schöpfen“. Im Rahmen des Kongresses stellte die Gründungskommission erste Ideen für das Dateninstitut vor und übergab einen Zwischenbericht an Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Die Gründung eines Dateninstituts für Deutschland ist ein Auftrag aus dem Koalitionsvertrag. Das Institut soll die Datenverfügbarkeit und -standardisierung vorantreiben sowie Datentreuhändermodelle und Lizenzen etablieren und so dabei helfen, die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Potenziale von Daten besser auszuschöpfen. Das Dateninstitut soll ein schlagkräftiger nationaler Akteur werden, der das Datenökosystem koordiniere, Innovationen ermögliche, evidenzbasiert berate und damit eine sozialökologische Transformation unterstütze. So fasst das Bundesinnenministerium (BMI), das gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die Gründungskommission des Dateninstituts berufen hatte, dessen zukünftige Aufgaben zusammen.

Monitoring, Vernetzung und Etablieren von Standards

Die fünfköpfige Gründungskommission mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft empfiehlt für den Aufbau und für die Arbeit des Dateninstituts einen bedarfsorientierten, agilen Ansatz. Die Mitglieder schlagen vor, die Aufgaben und Arbeitsweise des Dateninstituts auf Basis konkreter Anwendungsfälle zu entwickeln. So hat die Gründungskommission drei exemplarische Anwendungsfälle identifiziert, bei denen Verbesserungspotenzial beim Zugang, Teilen und der Standardisierung von Daten besteht. Diese Use Cases kommen aus den Bereichen der Mobilitätsdaten, Gesundheitsdaten und der stärker referenzbasierten politischen Entscheidungen. Als wichtigste Aufgabenfelder für das Dateninstitut werden ein Monitoring des Datenökosystems, die Vernetzung über Sektorengrenzen hinweg sowie die Beratung und Standardsetzung beim Teilen und Nutzen von Daten identifiziert. Dem Zwischenbericht gingen umfassende Stakeholder-Konsultationen mit Workshops, Einzelinterviews und eine Online-Befragung voraus.
Das Gründungskonzept soll in den kommenden Wochen unter Berücksichtigung der Empfehlungen der Gründungskommission erarbeitet werden. Dabei soll die Gründungskommission die Bundesregierung weiterhin unterstützen.

Projekte für nachhaltige Datennutzung

Neben dem Digitalinstitut wurden beim Digitalgipfel weitere Projekte vorgestellt, die zu der vom BMI geführten Plattform „Offene Verwaltung – Daten intelligent nutzen“ gehören. Diese Plattform wird von Bundesinnenministerin Nancy Faeser und dem Vizepräsidenten der Initiative D21, Marc Reinhardt, geleitet.
Der Pulsmesser für die Wirtschaft ist eine Anwendung des Statistischen Bundesamts, welche die Entwicklung aktueller Wirtschaftsindikatoren in Echtzeit abbildet. Der Pulsmesser soll nach Angaben des BMI eine schnelle Einordnung der wirtschaftlichen Situation auf Basis der wichtigsten Konjunkturindikatoren ermöglichen. Er ist Teil des Dashboard Deutschland, auf dem amtliche und nichtamtliche Daten zugänglich gemacht werden.
Der Mobilitätskompass ist ein datenbasiertes Simulationsmodell, das auf große Datenmengen aus unterschiedlichen Quellen zugreift. Simuliert wird die Entwicklung des Hamburger Stadtverkehrs bis 2030. Diese Daten helfen bei der Verkehrsplanung und unterstützen Bürger bei eigenen Mobilitätsentscheidungen. Der Prototyp wurde vom Statistischen Bundesamt mit Unterstützung der Hansestadt entwickelt. Die Simulation soll auf weitere Großstädte ausgeweitet werden.
Der Datenservice Öffentlicher Einkauf bündelt alle veröffentlichungspflichtigen Verfahrens- und Entscheidungsdaten von allen Vergabeplattformen in Bund, Ländern und Kommunen in einer multifunktionalen Serviceplattform. Entwickelt wurde das Angebot vom BMI, dem Beschaffungsamt des BMI und der Freien Hansestadt Bremen. Die qualitätsgesicherten Daten werden zentral und standardisiert als Open Data zur Auswertung und Weiterverwendung zur Verfügung gestellt. Auch Unternehmen können die Daten nutzen.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
muenchen_neues_rathaus

München: Fortschreibung der Digitalisierungsstrategie

[13.02.2025] Der Münchner Stadtrat hat die fünfte Fortschreibung der Digitalisierungsstrategie der bayerischen Landeshauptstadt beschlossen. Sie beinhaltet unter anderem den Aufbau eines Kompetenzschwerpunkts für User Experience sowie eine neue Formulierung des strategischen Prinzips der nutzerzentrierten Gestaltung. mehr...

OZG: „Aufenthalt“ erreicht alle Milestones

[07.02.2025] Das maßgeblich vom Land Brandenburg vorangetriebene OZG-Projekt „Aufenthalt“ hat alle Vorgaben des OZG-Verwaltungsabkommens erfüllt. Inzwischen nutzen über 270 Ausländerbehörden die digitalen Dienste, weitere 170 befinden sich im Roll-out. Die Weiterentwicklung läuft kontinuierlich. mehr...

Porträt Dr. Daniela Dylakiewicz

Sachsen: Neue CIO für den Freistaat

[07.02.2025] Daniela Dylakiewicz ist neue CIO des Freistaats Sachsen. Um die digitale Verwaltungstransformation voranzutreiben, strebt sie eine enge Zusammenarbeit mit den Kommunen des Landes an. mehr...

Diagramm zur räumlichen, fachlichen und funktionalen Bündelung von Verwaltungsaufgaben.

Deutscher Landkreistag: Aufgabenbündelung ja, Verfassungsänderung nein

[06.02.2025] Der vom Normenkontrollrat vorgebrachte Vorschlag einer stärkeren Bündelung staatlicher Aufgaben wird vom Deutschen Landkreistag unterstützt. Der kommunale Spitzenverband warnt aber auch vor zentralistischen Strukturen und lehnt vorgeschlagene Verfassungsänderungen ab. mehr...

Screenshot der Startseite von smartvest.ruhr.

Kreis Recklinghausen: Info-Plattform zum Smart-City-Ansatz

[03.02.2025] Eine Informationsplattform zur regionalen Digitalisierungsstrategie haben der Kreis Recklinghausen und die zehn kreisangehörigen Städte online geschaltet. Das Portal stellt die fünf Handlungsfelder und unterschiedlichen Projekte rund um den Smart-City-Ansatz vor und listet Neuigkeiten und Veranstaltungshinweise auf. mehr...

bayern-Flaggen

Bayern: Einheitlicher kommunaler IT-Dienstleister geplant

[28.01.2025] Im Frühjahr startet die neue Umsetzungsphase der Zukunftskommission #Digitales Bayern 5.0. Unter den Maßnahmen ist auch die Einführung eines einheitlichen kommunalen IT-Dienstleisters bis Ende 2025. mehr...

Blick über die Spree aufs Bundeskanzleramt

Vitako: 10-Punkte-Plan zur Digitalisierung

[24.01.2025] Vitako fordert in einem 10-Punkte-Plan klare Prioritäten, Investitionen und Kooperation aller Ebenen, um die Digitalisierung voranzutreiben und Krisen zu kontern. Dabei gehe es um die Sicherung kommunaler Handlungsfähigkeit ebenso wie um die nationale Koordination und die Berücksichtigung EU-weiter Strategien. mehr...

Eine Person blättert in einer Broschüre zur neuen Hamburger Digitalstrategie

Hamburg: Neue Digitalstrategie vorgestellt

[22.01.2025] Hamburg hat seine neue Digitalstrategie präsentiert. In den kommenden Jahren soll das digitale Angebot konsequent ausgebaut werden, um den Kontakt mit den Behörden so einfach und effizient wie möglich zu gestalten. Wo es möglich ist, setzt die Freie und Hansestadt dabei auch auf Automatisierung und Künstliche Intelligenz. mehr...

Vektorgrafik eines Organigramms.

Wolfsburg: Neuer smarter Geschäftsbereich

[20.01.2025] Mit organisatorischen Änderungen ist die Wolfsburger Stadtverwaltung in das neue Jahr gestartet. Unter anderem wurden die Bereiche Informationstechnologie und Smart City im Geschäftsbereich Smart City und IT-Services zusammengeführt. mehr...

Porträt von Elena Yorgova-Ramanauskas, Staatssekretärin und Landes-CIO im Saarland

Saarland: Digitalisierungsoffensive für Kommunen wird konkreter

[20.01.2025] Die 2021 auf den Weg gebrachte Digitalisierungsoffensive für Kommunen im Saarland nimmt Gestalt an: 17 Millionen Euro aus dem Sondervermögen Pandemie wurden an konkrete Projekte gebunden, darunter KI-gestützte Chatbots, Verkehrsdatenerfassung und Straßenmanagementsysteme. mehr...

Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus und die Vertreter der kommunalen Spitzenverbände des Landes präsentieren die Kooperationsurkunden.

Hessen: Kommunale Verwaltungsdigitalisierung wird gestärkt

[15.01.2025] Das Land Hessen und die kommunalen Spitzenverbände wollen die kommunale Verwaltungsdigitalisierung weiter unterstützen. Die bisherige Koordinierungsstelle OZG-Kommunal wird zur Kompetenzstelle erweitert, die Digitalisierungsplattform civento wird weiter finanziert. mehr...

Porträt von Ina-Maria-Ulbrich

IT-Planungsrat: Kommunen im Fokus

[13.01.2025] Im Jahr 2025 führt Mecklenburg-Vorpommern den IT-Planungsrat. Im Fokus sollen die Föderale Digitalstrategie und eine stärkere Einbindung der Kommunen stehen. Geplant ist auch eine Stärkung und Weiterentwicklung der FITKO. mehr...

Glaskugel vor einem magentafarben beleuchteten, unscharfen Hintergrund.
bericht

Digitalisierung: Blick in die Glaskugel

[07.01.2025] Agil, bürokratiearm und Ende-zu-Ende digitalisiert – so sollen die Kommunalverwaltungen im Jahr 2030 aussehen. Im Moment sind sie davon aber oft noch weit entfernt. Sind die gesetzten Ziele realistisch? mehr...

Außenansicht des Ministeriums des Innern und für Kommunales in Potsdam, ein weißes, klassizistisches Gebäude

Brandenburg: OZG-Umsetzung auf Kurs

[19.12.2024] In seiner OZG-Bilanz meldet Brandenburg für 2024 deutliche Fortschritte: 100 neue digitale Verwaltungsdienste wurden eingeführt, insgesamt sind nun 650 verfügbar. Fördermittel und Kampagnen unterstützen Kommunen bei der Digitalisierung. mehr...

martin-Hagen-Porträt
interview

Digitalisierung: IT-Budgets zusammenziehen

[18.12.2024] Dr. Martin Hagen, Staatsrat beim Senator für Finanzen in der Freien Hansestadt Bremen, spricht über seine Vorschläge zur Registermodernisierung und fordert mehr Zentralisierung bei der Steuerung und Budgetierung von IT-Großprojekten. mehr...