Dienstag, 25. Februar 2025

NTTDer Weg zur smarten Verwaltung

[22.12.2021] Nur mit einem ganzheitlichen Ansatz lässt sich die Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung vorantreiben. Das weltweit tätige IT-Dienstleistungsunternehmen NTT macht Vorschläge für die nächsten Schritte auf dem Weg zu einer smarten Verwaltung.

Der globale Technologiedienstleister NTT sieht in der Verwaltung viele Möglichkeiten, um digitale Technologien und Prozesse so einzusetzen, dass Abläufe effizienter und die Services bürgerfreundlicher werden. NTT nennt eine Reihe von Punkten, die Behörden und andere öffentliche Einrichtungen bei der Umsetzung einer smarten Verwaltung berücksichtigen sollten. So sollten Bund, Länder und Kommunen gesetzliche Vorgaben als Chance begreifen. Rechtliche Vorgaben wie das E-Government-Gesetz des Bundes oder das Onlinezugangsgesetz (OZG) fungierten als Treiber. Doch auch andere Regelungen könnten Prozesse voranbringen. NTT nennt die von der WHO empfohlenen, deutlich schärferen Grenzwerte für die Luftqualität. Diese hätten zwar lediglich Empfehlungscharakter, in der Vergangenheit habe sich jedoch gezeigt, dass sich die EU bei ihren Normen häufig an der WHO orientiere. Würden diese verschärft, seien die Städte und Gemeinden gezwungen, mit intelligenten Maßnahmen gegenzusteuern.

Nicht Papiere, sondern Prozesse digitalisieren

Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung müsse als Neugestaltung von Prozessen verstanden werden. Zum Konzept der smarten Verwaltung gehöre deutlich mehr, als einen Prozess „irgendwie“ zu digitalisieren. Grundlegend gelte: Sind Abläufe kompliziert und damit ineffizient, wird ein reiner Wechsel von analog zu digital Verwaltungsleistungen für die Bürger nicht einfacher zugänglich machen. So verhindere eine fehlende Zusammenarbeit in den Behörden komfortable Ende-zu-Ende-Prozesse, etwa bei der An- und Ummeldung eines Wohnortes oder der Unternehmensgründung. Bei der Neugestaltung von Verwaltungsverfahren und der Entwicklung digitaler Dienste gelte es, von Anfang an die Bedürfnisse der späteren Nutzer, die aus ganz unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen kommen, zu berücksichtigen. Wenn Services wirklich für alle Menschen zugänglich sein sollen, müssen einfache Sprache, Barrierefreiheit, intuitive Bedienung sowie proaktives Hinweisen auf Fristen selbstverständliche Bestandteile werden.

Mitarbeiter einbeziehen

Digitale Projekte in der öffentlichen Verwaltung scheiterten nach Ansicht von NTT bei ihrer Umsetzung in die Praxis häufig an der zu geringen Bereitschaft der Mitarbeiter, Veränderungen anzunehmen und in ihrer täglichen Arbeit anzuwenden. Behörden müssten schon jetzt mit immer weniger Personal immer mehr Aufgaben abwickeln, die der nationale Gesetzgeber und die EU auf den Weg brächten. Kämen dazu noch unklare Anforderungen, eine hohe Komplexität und eine ungenügende Kommunikation im Vorfeld von Digitalisierungsprojekten, seien Ablehnung und Überforderung das Ergebnis. Der digitale Wandel in der Verwaltung gelinge nur, wenn die Mitarbeiter eingebunden und Kompetenzen ausgebaut würden. Letzteres klappe nicht mit unspezifischen Weiterbildungen oder einem Anwendungshandbuch – vielmehr müssten die Mitarbeiter rollenspezifisch abgeholt und geschult werden.

Organisatorische und technische Silos einreißen

NTT sieht bereichsübergreifendes Denken als einen Grundpfeiler der smarten Verwaltung. Bislang sei die Arbeit in Behörden und Ämtern jedoch stark strukturiert und reglementiert. Infolgedessen agierten Mitarbeiter häufig isoliert von anderen Abteilungen und Fähigkeiten. Dadurch werde ein Wandel blockiert. Künftig müssten einzelne Behörden enger zusammenarbeiten. Ein Beispiel seien die CO2-Messungen von Luftqualitäts-Sensoren, die auch dazu dienen könnten, Verkehrsströme zu lenken. Speziell in der Kommunikation mit Bürgern gelte es, Medienbrüche zu reduzieren. Würden Dienstleistungen modular angeboten, können sie auch als Best Practices von anderen Behörden eingesetzt werden.



Stichwörter: Panorama,


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama
Grafik zur Organisation einer Bundestagswahl. Dargestellt sind vier Sektoren: Wahlorgane, politische Parteien/Vereinigungen, Logistik und die Stimmabgabe vor Ort.

DStGB/CAIS: Umfrage zu Wahlen unter Zeitdruck

[24.02.2025] Die kurze Vorbereitungszeit zur Bundestagswahl 2025 wirkt sich auch auf die Wahlorganisation aus. Das Institut für Digitalisierungsforschung CAIS möchte mögliche Folgen wissenschaftlich untersuchen und lädt kommunale Wahlämter zur Teilnahme an einer kurzen Onlinebefragung ein. mehr...

OSBA: Beschaffung von Open Source Software

[17.02.2025] Bei öffentlichen Ausschreibungen zählt meist der niedrigste Preis. Im Fall von Open Source Software ist dies oftmals zum Schaden des Auftraggebers: Sicherheits- und Wartungsprobleme drohen, wenn Anbieter zu knapp kalkulieren. Die OSBA hat ein Paper zur nachhaltig erfolgreichen Beschaffung veröffentlicht. mehr...

Bayern: Effektiver digitaler Grundstücksverkehr

[14.02.2025] In Bayern werden notarielle Urkunden und Vermessungsdokumente ab sofort digital übermittelt. Das Besondere elektronische Behördenpostfach trägt so dazu bei, den Grundstücksverkehr zu beschleunigen. Es soll künftig auch in weiteren Kommunen und Verfahren eingesetzt werden. mehr...

Balkendiagramm zeigt die Nutzung von E-Government-Diensten in den Jahren 2019-2024. 2018 klag der wert bei 48%, seitem pendeln die Zahlen um 50-55 %.

Cisco Digital Kompass 2025: Bei der Digitalisierung zu langsam

[11.02.2025] Cisco hat eine neue Untersuchung zur Digitalisierung in Deutschland vorgelegt. Demnach gibt es Fortschritte beim Glasfaserausbau und Online-Banking, doch KI und Cybersicherheit bleiben Problemfelder. Besonders die digitale Verwaltung stagniert seit dem Aufwind durch Corona. mehr...

Sachsen-Anhalt: Ideen für digitale Verwaltung gesucht

[11.02.2025] Das Land Sachsen-Anhalt sucht erneut innovative Ideen für die digitale Verwaltung. Gefragt sind digitale Konzepte und Modelle für die vielfältigen Aufgaben der öffentlichen Verwaltung. Bewerbungen sind bis 14. März möglich. mehr...

Detailansicht des Hinterrads eines Fahrrads von schräg hinten.

Lübeck: Fundsachen werden online versteigert

[07.02.2025] Fundsachen, die nach Ablauf der gesetzlichen Aufbewahrungsfrist nicht abgeholt wurden, wird die Hansestadt Lübeck ab sofort online versteigern. mehr...

Eine größere Personengruppe mit vornehmlich dunkel gekleideten, jungen Menschen steht in Fotopose auf einer modernen Treppe.

Ulm: Digitaler Portier im Rathaus

[06.02.2025] Ein digitaler Portier soll künftig im Ulmer Rathaus als erste Anlaufstelle für Anliegen bei der Stadtverwaltung dienen – etwa für Termine oder Auskünfte. Entwickelt wurde das Tool von Fachleuten der städtischen Abteilung Interne Dienste und Studierenden der Technischen Hochschule Ulm. mehr...

Ein Mann tippt über seiner Laptoptastatur schwebende E-Mail-Icons an.
bericht

Leipzig: Erfolgsfaktor Kommunikation

[31.01.2025] Die Leipziger Stadtverwaltung hat ihr E-Mail-System von Lotus Notes auf Microsoft Exchange umgestellt und eine zentrale E-Mail-Archivierung eingeführt. Eine transparente Kommunikation hat das Gelingen des umfassenden Projekts gesichert. mehr...

Materna Virtual Solution: So verändert sich das mobile Arbeiten

[31.01.2025] Mit zunehmender technischer Entwicklung verlagert sich die Arbeit verstärkt auf mobile Geräte. Materna Virtual Solution identifiziert fünf Trends, die im Jahr 2025 maßgeblich das Arbeiten prägen werden – von KI und Datensouveränität bis hin zu Sicherheitslösungen und Mixed Reality. mehr...

Innenminister Michael Ebling (l.) und der Präsident der Universität Koblenz, Prof. Dr. Stefan Wehner, bei der Übergabe einer Urkunde.

Rheinland-Pfalz: Digitalisierung von Kulturerbe

[29.01.2025] Rheinland-Pfalz fördert die Digitalisierung des kulturellen Erbes: Mit rund 284.000 Euro unterstützt das Land das Projekt KuLaDig RLP bis 2026. Ziel ist es, Kommunen – insbesondere im ländlichen Raum – zu helfen, kulturelle Besonderheiten digital zu erfassen und multimedial aufzubereiten. mehr...

Panoramablick über Berlins Innenstadt, in der Mitte der Fernsehturm, im Hintergrund dramatische Wolken

Berlin: Start-ups und Verwaltung zusammenbringen

[27.01.2025] GovTech-Start-ups können die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung wirksam unterstützen. Die Berliner Senatswirtschaftsverwaltung will dieses Potenzial noch besser nutzen und hat jetzt einen Bericht vorgelegt, der zeigt, wie die Zusammenarbeit gelingt. mehr...

Gruppe von neun personen steht in einem gelb gestrichenen Raum, vor sich ein Transparent mit der mehrfarbigen Aufschrift "Digitaltag".

Landkreis Regensburg: Spitze bei Digitalisierung

[22.01.2025] Der Landkreis Regensburg zieht eine positive Bilanz zur bisherigen Verwaltungsdigitalisierung. In vielen Bereichen ist er ein Vorreiter in Bayern. Digitale Dienstleistungen werden stark genutzt, und KI sowie Prozessautomatisierung schaffen Ressourcen für besseren Bürgerservice. mehr...

Screenshot der Parkbest-App, die eine Parkscheibe auf dem Bildschirm eines Smartphones anzeigt. Ein zweiter Smartphonebildschirm zeigt eine Straßenkarte an, in die die aktuelle Position eines Fahrzeugs eingeblendet ist.

Limburg an der Lahn: Digitale Parkscheibe

[16.01.2025] In einem Pilotprojekt testet Limburg an der Lahn die Digitale Parkscheibe des Unternehmens Park Best. Interessierte können die Parkscheibe mit wenigen Klicks in einer App aktivieren, die auch die aktuelle Parksituation vor Ort anzeigt und die Nutzer an die Parkzeit erinnern kann. mehr...

porta westfalica OWL-IT-abschlussbericht_digitalstrategie

Porta Westfalica: Strategisch digital mit OWL-IT

[14.01.2025] Auf dem Weg zur digitalen Verwaltung ist die Stadt Porta Westfalica gemeinsam mit Dienstleister OWL-IT weitergekommen und hat eine gesamtstädtische Strategie für Digitalisierung und Wissensmanagement erarbeitet. mehr...

Logo des Ko-Pionier-Preises auf dunkelblauem Grund

Ko-Pionier-Preis: Besser nachnutzen

[10.01.2025] Der Ko-Pionier-Preis will die Nachnutzung innovativer Verwaltungslösungen fördern. Verwaltungen, die Lösungen erfolgreich übernommen haben, können sich bis 14. Februar 2025 bewerben. Die Preisverleihung findet im März 2025 im Rahmen des Kongresses Digitaler Staat statt. mehr...