Digital Government Barometer 2017Deutsche sehen wenig Fortschritte
In Deutschland kommt die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung aus Bürgersicht nicht schnell genug voran. Das ist ein Ergebnis des Digital Government Barometer 2017 des Marktforschungsunternehmens IPSOS, erstellt im Auftrag von Sopra Steria. Wie Sopra Steria mitteilt, sind dafür 4.001 Personen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Norwegen befragt worden. 42 Prozent der Deutschen stufen den Entwicklungsstand der Verwaltungsmodernisierung demnach als fortschrittlich ein. Das sind neun Prozentpunkte weniger als im Jahr 2016. In den anderen untersuchten Ländern sind es laut Sopra Steria deutlich mehr Bürger, die ihre Verwaltung als fortschrittlich einstufen. 84 Prozent der befragten Deutschen wünschen sich von Bund, Ländern und Kommunen außerdem mehr Tatendrang, während jeder zweite Bundesbürger (56 Prozent) wahrnehme, dass Verwaltungen zahlenmäßig mehr Online-Dienste anbieten als vor einigen Jahren. In Frankreich, Großbritannien und Norwegen trifft diese Ansicht jeweils für mehr als 80 Prozent der Befragten zu. In Norwegen seien zudem 57 Prozent der Bürger der Ansicht, dass die digitale Transformation in der öffentlichen Verwaltung ausreichend vorankommt. In Frankreich teilen 66 Prozent diese Meinung, in Großbritannien 64 und in Deutschland 42 Prozent.
Erwartungen der Bürger
Der Digitalisierungsgrad unterscheidet sich in den einzelnen Verwaltungsressorts laut Sopra Steria teilweise erheblich. Die Finanzverwaltungen erhalten demnach in allen vier Ländern die besten Noten. So bewerten in Deutschland sechs von zehn Bürgern das Online-Angebot der Finanzbehörden als fortgeschritten. Justiz und Polizei zählen nach Ansicht von 31 Prozent als digitale Vorreiter. Rund jeder vierte befragte Deutsche ist der Auffassung, dass Maßnahmen wie die geplante Vernetzung der Sicherheitsbehörden Vorrang haben sollten. Besonders groß sei die Erwartung bei wiederkehrenden Behördenangelegenheiten, der Inanspruchnahme medizinischer Behandlungen, aber auch bei belastenden Situationen wie der Arbeitsplatzsuche. Für 46 Prozent der Deutschen sollten digitale Möglichkeiten zur Erneuerung von Personalausweis und Reisepass Priorität haben. 36 Prozent fordern hingegen, Online-Dienste im Bildungssektor wie den elektronischen BAföG-Antrag mit Vorrang voranzutreiben. Bei digitalen Behördengängen sind aus Sicht der Bevölkerung die Schritte bis zum Ergebnis abzukürzen und eine schnellere Navigation an die richtige Stelle oder zum richtigen Ansprechpartner umzusetzen. Für 41 Prozent der Deutschen ist der virtuelle Behördengang noch zu kompliziert, jeder Dritte erwartet zudem einen Bearbeitungsstatus, ähnlich einer Sendungsverfolgung im Online-Handel.
Auftrag der Bürger
Länderübergreifend wünschen sich die Bürger, Daten nur noch einmal eingeben zu müssen. Dies könnte über ein zentrales Bürgerkonto vonstatten gehen, das die Bürger selbst anlegen und pflegen können. Dass die Regierungen auf Bundes- und Landesebene mit den angeschobenen Maßnahmen zur Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung auf dem richtigen Weg sind, ist die Ansicht von 81 Prozent der befragten Deutschen. Dennoch mahnt laut Sopra Steria jeder Zweite Verbesserungen bei der Umsetzung einer digitalen Agenda an. 70 Prozent der Bundesbürger wünschen sich außerdem, dass Staat und Bürger künftig noch stärker digital interagieren. Dieser Wert liege leicht über dem des Vorjahres. „Daraus leitet sich ein klarer Auftrag der Bürger ab, die kritische Bewertung bei Tempo und Qualität der Digitalisierung ernst zu nehmen und die Maßnahmen mit Hochdruck voranzutreiben“, sagt Andreas Simon von Sopra Steria Consulting. „Die öffentlichen Verwaltungen sollten sich bei der digitalen Entwicklung von Online-Diensten auf die Vereinfachung der Verfahren konzentrieren, den Fokus klar auf den Nutzen für Bürger legen und ihre Digitalisierungsprogramme enger miteinander koordinieren.“
München: Fortschreibung der Digitalisierungsstrategie
[13.02.2025] Der Münchner Stadtrat hat die fünfte Fortschreibung der Digitalisierungsstrategie der bayerischen Landeshauptstadt beschlossen. Sie beinhaltet unter anderem den Aufbau eines Kompetenzschwerpunkts für User Experience sowie eine neue Formulierung des strategischen Prinzips der nutzerzentrierten Gestaltung. mehr...
OZG: „Aufenthalt“ erreicht alle Milestones
[07.02.2025] Das maßgeblich vom Land Brandenburg vorangetriebene OZG-Projekt „Aufenthalt“ hat alle Vorgaben des OZG-Verwaltungsabkommens erfüllt. Inzwischen nutzen über 270 Ausländerbehörden die digitalen Dienste, weitere 170 befinden sich im Roll-out. Die Weiterentwicklung läuft kontinuierlich. mehr...
Sachsen: Neue CIO für den Freistaat
[07.02.2025] Daniela Dylakiewicz ist neue CIO des Freistaats Sachsen. Um die digitale Verwaltungstransformation voranzutreiben, strebt sie eine enge Zusammenarbeit mit den Kommunen des Landes an. mehr...
Deutscher Landkreistag: Aufgabenbündelung ja, Verfassungsänderung nein
[06.02.2025] Der vom Normenkontrollrat vorgebrachte Vorschlag einer stärkeren Bündelung staatlicher Aufgaben wird vom Deutschen Landkreistag unterstützt. Der kommunale Spitzenverband warnt aber auch vor zentralistischen Strukturen und lehnt vorgeschlagene Verfassungsänderungen ab. mehr...
Kreis Recklinghausen: Info-Plattform zum Smart-City-Ansatz
[03.02.2025] Eine Informationsplattform zur regionalen Digitalisierungsstrategie haben der Kreis Recklinghausen und die zehn kreisangehörigen Städte online geschaltet. Das Portal stellt die fünf Handlungsfelder und unterschiedlichen Projekte rund um den Smart-City-Ansatz vor und listet Neuigkeiten und Veranstaltungshinweise auf. mehr...
Bayern: Einheitlicher kommunaler IT-Dienstleister geplant
[28.01.2025] Im Frühjahr startet die neue Umsetzungsphase der Zukunftskommission #Digitales Bayern 5.0. Unter den Maßnahmen ist auch die Einführung eines einheitlichen kommunalen IT-Dienstleisters bis Ende 2025. mehr...
Vitako: 10-Punkte-Plan zur Digitalisierung
[24.01.2025] Vitako fordert in einem 10-Punkte-Plan klare Prioritäten, Investitionen und Kooperation aller Ebenen, um die Digitalisierung voranzutreiben und Krisen zu kontern. Dabei gehe es um die Sicherung kommunaler Handlungsfähigkeit ebenso wie um die nationale Koordination und die Berücksichtigung EU-weiter Strategien. mehr...
Hamburg: Neue Digitalstrategie vorgestellt
[22.01.2025] Hamburg hat seine neue Digitalstrategie präsentiert. In den kommenden Jahren soll das digitale Angebot konsequent ausgebaut werden, um den Kontakt mit den Behörden so einfach und effizient wie möglich zu gestalten. Wo es möglich ist, setzt die Freie und Hansestadt dabei auch auf Automatisierung und Künstliche Intelligenz. mehr...
Wolfsburg: Neuer smarter Geschäftsbereich
[20.01.2025] Mit organisatorischen Änderungen ist die Wolfsburger Stadtverwaltung in das neue Jahr gestartet. Unter anderem wurden die Bereiche Informationstechnologie und Smart City im Geschäftsbereich Smart City und IT-Services zusammengeführt. mehr...
Saarland: Digitalisierungsoffensive für Kommunen wird konkreter
[20.01.2025] Die 2021 auf den Weg gebrachte Digitalisierungsoffensive für Kommunen im Saarland nimmt Gestalt an: 17 Millionen Euro aus dem Sondervermögen Pandemie wurden an konkrete Projekte gebunden, darunter KI-gestützte Chatbots, Verkehrsdatenerfassung und Straßenmanagementsysteme. mehr...
Hessen: Kommunale Verwaltungsdigitalisierung wird gestärkt
[15.01.2025] Das Land Hessen und die kommunalen Spitzenverbände wollen die kommunale Verwaltungsdigitalisierung weiter unterstützen. Die bisherige Koordinierungsstelle OZG-Kommunal wird zur Kompetenzstelle erweitert, die Digitalisierungsplattform civento wird weiter finanziert. mehr...
IT-Planungsrat: Kommunen im Fokus
[13.01.2025] Im Jahr 2025 führt Mecklenburg-Vorpommern den IT-Planungsrat. Im Fokus sollen die Föderale Digitalstrategie und eine stärkere Einbindung der Kommunen stehen. Geplant ist auch eine Stärkung und Weiterentwicklung der FITKO. mehr...
Digitalisierung: Blick in die Glaskugel
[07.01.2025] Agil, bürokratiearm und Ende-zu-Ende digitalisiert – so sollen die Kommunalverwaltungen im Jahr 2030 aussehen. Im Moment sind sie davon aber oft noch weit entfernt. Sind die gesetzten Ziele realistisch? mehr...
Brandenburg: OZG-Umsetzung auf Kurs
[19.12.2024] In seiner OZG-Bilanz meldet Brandenburg für 2024 deutliche Fortschritte: 100 neue digitale Verwaltungsdienste wurden eingeführt, insgesamt sind nun 650 verfügbar. Fördermittel und Kampagnen unterstützen Kommunen bei der Digitalisierung. mehr...
Digitalisierung: IT-Budgets zusammenziehen
[18.12.2024] Dr. Martin Hagen, Staatsrat beim Senator für Finanzen in der Freien Hansestadt Bremen, spricht über seine Vorschläge zur Registermodernisierung und fordert mehr Zentralisierung bei der Steuerung und Budgetierung von IT-Großprojekten. mehr...