Digital Government Barometer 2016Deutschland wirkt abgehängt
Die Deutschen beurteilen die Entwicklung der Verwaltungsdigitalisierung in Deutschland als weniger fortgeschritten als in anderen europäischen Ländern. Die von Sopra Steria beauftragte Umfrage offenbare eine Diskrepanz zwischen den derzeitigen Digitalisierungsschwerpunkten in der öffentlichen Verwaltung und den Erwartungen der Bevölkerung. Dies teilte das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit. In Deutschland, Frankreich, Norwegen und Großbritannien nahmen jeweils 1.000 Menschen an der Studie des Marktforschungsinstituts IPSOS teil. Die Umfrage fand nach Angaben des Unternehmens Sopra Steria in Form von Online-Panel-Interviews statt. Die Teilnehmer seien so ausgewählt worden, dass sich eine ISO-20252-konforme Bevölkerungsstichprobe ergeben habe. Laut der Studie halten nur 53 Prozent der deutschen Bevölkerung den Einsatz digitaler Technologien im öffentlichen Sektor für sehr weit oder ziemlich weit fortgeschritten. Das seien 22 Prozentpunkte weniger als in Norwegen. Hinter Frankreich und Großbritannien liege Deutschland mit einem Abstand von jeweils 17 beziehungsweise elf Prozentpunkten zurück. Quer durch alle vier untersuchten Staaten bewerteten die Studienteilnehmer den Digitalisierungsgrad in der Finanz- und Steuerverwaltung am höchsten. Aber auch hier liegen die Einschätzungen der Norweger (89 Prozent) und Franzosen (86 Prozent) signifikant über den Werten Deutschlands (65 Prozent) und Großbritanniens (59 Prozent). Mit einer Bandbreite zwischen 44 und 52 Prozent falle das Bürgerurteil über den digitalen Fortschritt im Gesundheitswesen demgegenüber relativ einheitlich aus. Das Schlusslicht bilden in allen vier Ländern die Bereiche Justiz und Polizei – hier schwanken die Angaben zwischen 29 und 44 Prozent. „Die Untersuchung zeigt unmissverständlich, dass die digitale Transformation der deutschen Verwaltung aus Sicht der Bürger im europäischen Vergleich im Rückstand ist. Die große Mehrheit der Studienteilnehmer wünscht sich eine Intensivierung staatlicher Digitalisierungsanstrengungen“, kommentiert Andreas Simon, Senior Manager bei Sopra Steria Consulting. Die Studie zeige, dass 68 Prozent der Befragten in Deutschland der Meinung sind, dass Behörden verstärkt digitale Technologien in der Kommunikation mit Bürgern einsetzen sollten. Europaweit wären mehr als vier von fünf Teilnehmern bereit, sich beim Einsatz digitaler Tools an veränderte Verfahren zu gewöhnen. Laut Studie hat eine forcierte Digitalisierung für die Bürger hierzulande vor allem in Bezug auf Personenstandsdaten und das Meldewesen (46 Prozent), in der Steuerverwaltung (37 Prozent) sowie im Gesundheitssektor (31 Prozent) Priorität. Weniger Relevanz haben demgegenüber die Bereiche Justiz und Polizei sowie Sozialversicherung. Zudem wünsche sich rund 80 Prozent der in Deutschland Befragten der Studie zufolge einen digitalen Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen via Internet und E-Mail. Fast ebenso viele favorisieren dafür ein einheitliches Verwaltungsportal – wobei es für drei Viertel der Befragten wichtig ist, dass sie die gleichen Daten nicht mehrfach an verschiedene Behörden übertragen müssen. „Die neue Studie bringt ganz konkret die Bedürfnisse der Bevölkerung ans Licht. Sie gibt den Verantwortlichen damit wertvolle Anhaltspunkte für die weitere Planung“, sagt Andreas Simon.
Zur Infografik "Behördenbarometer"
Hannover: Fonds für digitalen Fortschritt
[30.10.2024] Hannover setzt mit einem 48-Millionen-Euro-Digitalisierungsfonds auf die umfassende Modernisierung seiner Verwaltungsprozesse. Ziel ist ein digitales Rathaus, das Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen effiziente, benutzerfreundliche Services bietet. Die IT-Strategie umfasst dazu digitale Souveränität und Kosteneffizienz. mehr...
Digitalisierung: Dresdner Forderungen 2.0
[22.10.2024] Die Fachgruppe Verwaltungsinformatik der Gesellschaft für Informatik hat 20 Thesen zum digitalen Wandel formuliert. Die Forderungen zielen darauf ab, die Verwaltung effizienter, zukunftssicherer und bürgerfreundlicher zu machen. mehr...
Liechtenstein: Mit Pragmatismus und Agilität
[14.10.2024] Liechtenstein hat auf dem Weg zum Smart Country bereits eine beeindruckende Entwicklung zurückgelegt. Das ist nicht zuletzt vielen mutigen Entscheidungen und einer gehörigen Portion Pragmatismus geschuldet. mehr...
Smartes Rhein Main 2030: Gemeinsame Vision
[02.10.2024] Eine gemeinsame Vision für ein smartes Rhein-Main-Gebiet haben die Städte Frankfurt am Main, Wiesbaden und Darmstadt erarbeitet. Im Interview erklären die CIOs Eileen O’Sullivan, Maral Koohestanian und Holger Klötzner, was konkret geplant ist. mehr...
Deutscher Landkreistag: Achim Brötel ist neuer Präsident
[11.09.2024] Der Deutsche Landkreistag (DLT) hat einen neuen Präsidenten gewählt: Achim Brötel, Landrat des Neckar-Odenwald-Kreises, tritt die Nachfolge von Reinhard Sager an, der das Amt zuvor zehn Jahre lang innehatte. mehr...
Essen: Charta Digitale Ethik verabschiedet
[04.09.2024] In ihrer Charta Digitale Ethik hat die Stadt Essen die Rahmenbedingungen für den Einsatz digitaler Technologien in der Stadtverwaltung festgelegt. Das soll insbesondere für einen ethisch verantwortungsvollen Umgang mit Künstlicher Intelligenz sorgen. mehr...
Ulm: Innovationsmotor gestartet
[23.08.2024] Um ihre Digitale Agenda mit kreativen Köpfen aus der Region umzusetzen, hat die Stadt Ulm den Innovationsmotor gestartet – einen Ideenwettbewerb insbesondere für junge Unternehmen. Runde eins hat der digitale Begleiter für Angsträume gewonnen. mehr...
Markt Postbauer-Heng: Digitalisierung ist kein Privileg der Metropolen
[08.08.2024] Auch kleine Kommunen sind in der Lage, bürgernahe digitale Lösungen zu implementieren, wie das Beispiel des Marktes Postbauer-Heng zeigt. Um die Entstehung digitaler Insellösungen zu vermeiden, wurde die Zukunftskommission #Digitales Bayern 5.0 ins Leben gerufen. mehr...
Petershagen: Mit OWL-IT in die digitale Zukunft
[02.08.2024] Gemeinsam mit dem IT-Dienstleister OWL-IT hat die Stadt Petershagen nun den Startschuss für die Erarbeitung einer umfassenden Digitalstrategie gegeben. mehr...
Bayern: Land unterstützt Digitalisierung der Kommunen
[16.07.2024] Bayerns Digitalminister sieht die konsequente Digitalisierung der Verwaltung als wichtige Möglichkeit, um den künftigen Ruhestand der Babyboomer-Generation und den dadurch entstehenden Fachkräftemangel zu kompensieren. Es gelte, die Potenziale von Standardisierung, Zentralisierung und KI zu nutzen. mehr...
Interview: Wir brauchen eine Dachmarke
[15.07.2024] Peter Adelskamp ist Chief Digital Officer (CDO) in Essen und dort zugleich Fachbereichsleiter Digitale Verwaltung. Im Gespräch mit Kommune21 berichtet er von seiner Arbeit in Essen und dem dortigen Stand der Digitalisierung. mehr...
eGovernment Benchmark 2024: Nutzerzentrierung ist der Schlüssel
[08.07.2024] Laut dem jüngsten eGovernment-Benchmark-Report der Europäischen Kommission haben die europäischen Staaten bei der Bereitstellung digitaler Behördendienste stetige Fortschritte gemacht. Raum für Optimierungen gibt es insbesondere bei grenzüberschreitenden Diensten und bei Dienstleistungen, die von regionalen und kommunalen Behörden erbracht werden. mehr...
Schleswig-Holstein: Kommunale Open-Data-Projekte gefördert
[05.07.2024] Wirtschaft und Forschung profitieren von offenen Daten, können zu mehr Transparenz beitragen und dadurch Bürgernähe schaffen. Das Land Schleswig-Holstein fördert ab sofort bis 2027 kommunale Projekte zur Anbindung an das landesweite Portal für offene Daten. mehr...
OZG 2.0: Neue DNA verankern
[04.07.2024] Um ein Erfolg zu werden, muss das OZG 2.0 die Ende-zu-Ende-Digitalisierung als neue DNA verinnerlichen. Mit der Einigung zwischen Bund und Ländern ist die Basis dafür geschaffen. mehr...
Digitales Bayern: Der Sound der Zukunft
[03.07.2024] Bayern segelt auf Innovationskurs, sagt Fabian Mehring. Kommune21 sprach mit dem Digitalminister des Freistaats über die Reorganisation seines Ressorts, seine Pläne für einen innovativen Staat und die Rolle der Kommunen dabei. mehr...