Montag, 3. März 2025

HessenDigitale Verwaltung 2020

[14.08.2015] Auf dem Weg der Verwaltungsmodernisierung setzt Hessen Maßstäbe und stellt mit der Digitalen Verwaltung Hessen 2020 eine neue E-Government-Strategie vor.

Hessens Finanzminister Thomas Schäfer und Innenminister Peter Beuth haben gestern (13. August 2015) die so genannte Digitale Verwaltung Hessen 2020 vorgestellt. Die Landesregierung will damit einen umfassenden Masterplan für digitales Verwaltungshandeln für die nächsten fünf Jahre vorlegen. „Der Dreiklang unserer E-Government-Strategie lautet: E-Services – Dienste für Bürger und Wirtschaft, E-Administration – Optimierung der Verwaltung nach innen und Open Government – Öffnung der Verwaltung nach außen“, erklärten die beiden Minister. „So machen wir unsere Verwaltung weiter schlank und fit für die Zukunft.“ Zentraler Bestandteil der neuen Agenda seien die Weiterentwicklung der bestehenden E-Services und die Etablierung neuer Dienstleistungen. Eine neue elektronische Beratung etwa soll den digitalen Verbraucherschutz stärken. Außerdem werde eine Kommunikationsplattform entstehen, mit dem Ziel eines einheitlichen Servicekontos. „Jeder Bürger soll dann rund um die Uhr sicheren Zugriff auf Leistungen der Verwaltung und seine persönlichen Verwaltungsvorgänge haben“, erklärt Innenminister Peter Beuth. Mit Blick ins Verwaltungsinnere wird unter dem Begriff E-Administration eine ganze Reihe von Projekten gesteuert. Dazu zählen die Optimierung der Personalverwaltung und die Optimierung des Rechnungswesens. „Die elektronische Personalakte soll als eines der Schlüsselprojekte innerhalb der nächsten zwei Jahre als Pilot für alle Ressorts im Hessischen Ministerium des Innern und für Sport eingeführt werden“, kündigte Beuth an. Auf technischer Seite werden alle Vorhaben der neuen Strategie durch einheitliche Standards für Server und Arbeitsrechner unterstützt. Dabei stehe die Hessische Zentrale für Datenverarbeitung (HZD) dem Land als IT-Partner zur Seite und werde in den nächsten Jahren weiter verstärkt auf Green-IT setzen. Die Bürgerbeteiligung an politischen Entscheidungsprozessen sowie die Bereitstellung wichtiger Daten für die Wirtschaft, bilden den Rahmen des Open Government, einem weiteren Baustein der digitalen Agenda. „Mittelfristig soll hier eine hessische Strategie zur Umsetzung erarbeitet werden“, erklärten die hessischen Minister.

E-Government-Gesetz geplant

Ein ebenfalls zentrales Element lautet Zusammenarbeit und Kooperation. Finanzminister Thomas Schäfer: „In der Regel sind die Kommunen zentrale Anlaufstellen für Bürgerdienste. Seitens der Landesverwaltung stehen daher Projekte im Vordergrund, die die interkommunale Zusammenarbeit fördern oder übergreifende Aktivitäten regeln, wie zum Beispiel Projekte zum digitalen Verbraucherschutz oder für Bürgerservices im Internet.“ Auch im Bereich des Breitband-Ausbaus oder im Rahmen von Einkaufsgenossenschaften zwischen Land und Kommunen, wie der neu gründeten KOPIT (wir berichteten) werden künftig neue Kooperationsfelder erschlossen und Kooperationen fortgeführt. In der neuen Strategie berücksichtigt wurden außerdem die Themen Datenschutz und Informationssicherheit. „Nur wenn Unternehmen und Bürger darauf vertrauen können, dass ihre Daten bei der Landesverwaltung in guten Händen sind, werden neue digitale Angebote auch angenommen und genutzt“, stellt Innenminister Beuth klar. „Dafür tun wir alles Erdenkliche. Mit der Fortschreibung der hessischen Informationssicherheitsleitlinie wird das Sicherheitsmanagement der Landesverwaltung auch an aktuelle Bedrohungslagen angepasst. Wichtigstes Element ist dabei die neue Funktion eines zentralen Informationssicherheitsbeauftragten für die Landesverwaltung.“ Auch mit den Kommunen und den kleinen und mittelständischen Unternehmen in Hessen werde man beim Thema IT-Sicherheit künftig verstärkt kooperieren, etwa bei der Weitergabe von sicherheitsrelevanten Informationen. Das notwendige rechtliche Fundament soll mit einem Gesetz zur Förderung und zum Schutz der elektronischen Verwaltung in Hessen, einem Hessischen E-Government-Gesetz (HEGovG) geschaffen werden. Wesentliches Ziel des Gesetzes ist es, durch den Abbau rechtlicher Hindernisse die elektronische Kommunikation mit der Verwaltung zu erleichtern und sie so effektiver, bürgerfreundlicher und effizienter zu gestalten. Das HEGovG soll sich an dem vom Bundesgesetzgeber beschlossenen Gesetz zur Förderung der elektronischen Verwaltung (EGovG) orientieren. Zu den zentralen E-Government-Aktivitäten des Landes informiert jetzt auch eine neue Internet-Seite.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Vektorgrafik, die ein Team zeigt, das Puzzleteile zusammenfügt.

Beckum: d-NRW-Beitritt beschlossen

[03.03.2025] Um Zeit und Aufwand bei der Ausweitung ihrer digitalen Verwaltungsservices zu sparen, tritt die Stadt Beckum der d-NRW bei. Als Trägerin der rechtsfähigen Anstalt des öffentlichen Rechts wird sie unter anderem von einer ausschreibungsfreien Nachnutzung von OZG-Leistungen profitieren. mehr...

muenchen_neues_rathaus

München: Fortschreibung der Digitalisierungsstrategie

[13.02.2025] Der Münchner Stadtrat hat die fünfte Fortschreibung der Digitalisierungsstrategie der bayerischen Landeshauptstadt beschlossen. Sie beinhaltet unter anderem den Aufbau eines Kompetenzschwerpunkts für User Experience sowie eine neue Formulierung des strategischen Prinzips der nutzerzentrierten Gestaltung. mehr...

OZG: „Aufenthalt“ erreicht alle Milestones

[07.02.2025] Das maßgeblich vom Land Brandenburg vorangetriebene OZG-Projekt „Aufenthalt“ hat alle Vorgaben des OZG-Verwaltungsabkommens erfüllt. Inzwischen nutzen über 270 Ausländerbehörden die digitalen Dienste, weitere 170 befinden sich im Roll-out. Die Weiterentwicklung läuft kontinuierlich. mehr...

Porträt Dr. Daniela Dylakiewicz

Sachsen: Neue CIO für den Freistaat

[07.02.2025] Daniela Dylakiewicz ist neue CIO des Freistaats Sachsen. Um die digitale Verwaltungstransformation voranzutreiben, strebt sie eine enge Zusammenarbeit mit den Kommunen des Landes an. mehr...

Diagramm zur räumlichen, fachlichen und funktionalen Bündelung von Verwaltungsaufgaben.

Deutscher Landkreistag: Aufgabenbündelung ja, Verfassungsänderung nein

[06.02.2025] Der vom Normenkontrollrat vorgebrachte Vorschlag einer stärkeren Bündelung staatlicher Aufgaben wird vom Deutschen Landkreistag unterstützt. Der kommunale Spitzenverband warnt aber auch vor zentralistischen Strukturen und lehnt vorgeschlagene Verfassungsänderungen ab. mehr...

Screenshot der Startseite von smartvest.ruhr.

Kreis Recklinghausen: Info-Plattform zum Smart-City-Ansatz

[03.02.2025] Eine Informationsplattform zur regionalen Digitalisierungsstrategie haben der Kreis Recklinghausen und die zehn kreisangehörigen Städte online geschaltet. Das Portal stellt die fünf Handlungsfelder und unterschiedlichen Projekte rund um den Smart-City-Ansatz vor und listet Neuigkeiten und Veranstaltungshinweise auf. mehr...

bayern-Flaggen

Bayern: Einheitlicher kommunaler IT-Dienstleister geplant

[28.01.2025] Im Frühjahr startet die neue Umsetzungsphase der Zukunftskommission #Digitales Bayern 5.0. Unter den Maßnahmen ist auch die Einführung eines einheitlichen kommunalen IT-Dienstleisters bis Ende 2025. mehr...

Blick über die Spree aufs Bundeskanzleramt

Vitako: 10-Punkte-Plan zur Digitalisierung

[24.01.2025] Vitako fordert in einem 10-Punkte-Plan klare Prioritäten, Investitionen und Kooperation aller Ebenen, um die Digitalisierung voranzutreiben und Krisen zu kontern. Dabei gehe es um die Sicherung kommunaler Handlungsfähigkeit ebenso wie um die nationale Koordination und die Berücksichtigung EU-weiter Strategien. mehr...

Eine Person blättert in einer Broschüre zur neuen Hamburger Digitalstrategie

Hamburg: Neue Digitalstrategie vorgestellt

[22.01.2025] Hamburg hat seine neue Digitalstrategie präsentiert. In den kommenden Jahren soll das digitale Angebot konsequent ausgebaut werden, um den Kontakt mit den Behörden so einfach und effizient wie möglich zu gestalten. Wo es möglich ist, setzt die Freie und Hansestadt dabei auch auf Automatisierung und Künstliche Intelligenz. mehr...

Vektorgrafik eines Organigramms.

Wolfsburg: Neuer smarter Geschäftsbereich

[20.01.2025] Mit organisatorischen Änderungen ist die Wolfsburger Stadtverwaltung in das neue Jahr gestartet. Unter anderem wurden die Bereiche Informationstechnologie und Smart City im Geschäftsbereich Smart City und IT-Services zusammengeführt. mehr...

Porträt von Elena Yorgova-Ramanauskas, Staatssekretärin und Landes-CIO im Saarland

Saarland: Digitalisierungsoffensive für Kommunen wird konkreter

[20.01.2025] Die 2021 auf den Weg gebrachte Digitalisierungsoffensive für Kommunen im Saarland nimmt Gestalt an: 17 Millionen Euro aus dem Sondervermögen Pandemie wurden an konkrete Projekte gebunden, darunter KI-gestützte Chatbots, Verkehrsdatenerfassung und Straßenmanagementsysteme. mehr...

Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus und die Vertreter der kommunalen Spitzenverbände des Landes präsentieren die Kooperationsurkunden.

Hessen: Kommunale Verwaltungsdigitalisierung wird gestärkt

[15.01.2025] Das Land Hessen und die kommunalen Spitzenverbände wollen die kommunale Verwaltungsdigitalisierung weiter unterstützen. Die bisherige Koordinierungsstelle OZG-Kommunal wird zur Kompetenzstelle erweitert, die Digitalisierungsplattform civento wird weiter finanziert. mehr...

Porträt von Ina-Maria-Ulbrich

IT-Planungsrat: Kommunen im Fokus

[13.01.2025] Im Jahr 2025 führt Mecklenburg-Vorpommern den IT-Planungsrat. Im Fokus sollen die Föderale Digitalstrategie und eine stärkere Einbindung der Kommunen stehen. Geplant ist auch eine Stärkung und Weiterentwicklung der FITKO. mehr...

Glaskugel vor einem magentafarben beleuchteten, unscharfen Hintergrund.
bericht

Digitalisierung: Blick in die Glaskugel

[07.01.2025] Agil, bürokratiearm und Ende-zu-Ende digitalisiert – so sollen die Kommunalverwaltungen im Jahr 2030 aussehen. Im Moment sind sie davon aber oft noch weit entfernt. Sind die gesetzten Ziele realistisch? mehr...

Außenansicht des Ministeriums des Innern und für Kommunales in Potsdam, ein weißes, klassizistisches Gebäude

Brandenburg: OZG-Umsetzung auf Kurs

[19.12.2024] In seiner OZG-Bilanz meldet Brandenburg für 2024 deutliche Fortschritte: 100 neue digitale Verwaltungsdienste wurden eingeführt, insgesamt sind nun 650 verfügbar. Fördermittel und Kampagnen unterstützen Kommunen bei der Digitalisierung. mehr...